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Generalvikar wendet sich an Räte sowie Seelsorger und Seelsorgerinnen im Bistum:Orte von Kirche stärken

Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg schreibt an die Seelsorgerinnen und Seelsorger und die Räte zum Stand der Synodenumsetzung im Bistum Trier.
Datum:
9. Okt. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Durch die Umsetzung der Beschlüsse der Bistumssynode wird die Kirche bunter und vielfältiger. Das erklärt der Trierer Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg in einem Schreiben an die Seelsorgerinnen und Seelsorger und die Räte im Bistum Trier. Zwar werde es „zum 1. Januar 2020 nicht die fertige Vorzeigepfarrei der Zukunft geben“, heißt es in dem Schreiben, das am 8. Oktober versandt wurde und das unter www.herausgerufen.bistum-trier.de zu finden ist. „Wir wollen ja, dass sich vieles vor Ort unter Beteiligung vieler weiterentwickelt, und dass Neues entsteht. Dafür werden die neuen Rahmenbedingungen meiner Meinung nach gut geeignet sein.“

Ziel sei es, die verschiedenen „Orte von Kirche“, die Nähe und Heimat für die Gläubigen bedeuten, zu stärken und weiter zu verlebendigen. „Wir erhoffen uns von den anstehenden Entscheidungen bezüglich Struktur, Inhalt und Konzeption der Pfarrei der Zukunft, dass weitere Orte von Kirche entstehen werden. So baut sich die Pfarrei der Zukunft von unten her vielfältig auf.“ Der Generalvikar stellt klar, dass das Bistum auch künftig auf Verantwortung und Gestaltung vor Ort setze. So seien etwa Verwaltungsteams geplant, die mit Budget, Mandat und Verfügungsberechtigung ausgestattet sind und mit klar beschriebenem Auftrag Verantwortung vor Ort übernehmen. Sie sollen im Kirchlichen Vermögens- und Verwaltungsgesetz (KVVG) verankert werden. Auch würden nicht alle Leitungsaufgaben nur auf der Ebene des Leitungsteams der Pfarrei der Zukunft angesiedelt. Ergänzend brauche es Führung und Leitung in anderen Bereichen und Formaten, die von Priestern, hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern sowie Ehrenamtlichen übernommen werden, etwa an den Orten von Kirche, bei Gottesdiensten oder bei der Begleitung von Ehrenamtlichen. Von Plettenberg schreibt weiter, als Anlaufstelle seien ortsnahe „Kirchenbüros“ und „Kontaktstellen“ vorgesehen, zusätzlich zum Pfarrort mit dem Sitz des Leitungsteams und der zentralen Verwaltung. „Die Nähe zu den Menschen soll auch auf diese Weise deutlich werden.“

Der Brief ist auch eine Reaktion auf ein Mailing der „Initiative Kirchengemeinde vor Ort“, die Pfarreien und Gruppen im Bistum auffordert, sich an einer Demonstration am 20. Oktober zu beteiligen. Von Plettenberg schreibt, er respektiere die kritische Stimme der Initiative und die Demonstration als Akt der Meinungsfreiheit. Allerdings baue die Aktion „Fünf vor zwölf“ ihren Protest auf Fehlinformationen auf. Ebenso respektiere er, dass Priester oder hauptamtlich Mitarbeitende eine andere Meinung bei der Synodenumsetzung vertreten, als dies nun von den Teilprozessgruppen vorgeschlagen wurde, oder dass nachsynodale Entscheidungen der Bistumsleitung - wie die Raumgliederung oder die Auflösung der bisherigen Kirchengemeinden kritisch gesehen werden. Leider sei seitens der Organisatoren der Protestaktion nicht vorgesehen, dass er die Pläne des Bistums im Rahmen der Demonstration öffentlich darstellen könne. „Aber wir werden mit der Bistumsleitung und Mitgliedern der Teilprozessgruppen am Tag der Kundgebung in Trier am Rande des Domfreihofs da sein und gerne informieren und uns ihren Fragen und ihrer Kritik stellen“, kündigt der Generalvikar an.

(JR)