Datum:
21. Apr. 2024
Von:
Ute Kirch
72-Stunden-Aktion in Völklingen:Pfadfinder packen bei 72-Stunden-Aktion kräftig an
Pfadfinderschaft Köllerbach bringt Außengelände des Schülerzentrums „Grünes Haus“ in Schuss.
Völklingen – Während Anna (11) Unkraut zupft, bearbeiten ein paar Meter weiter Alex und Johannes mit Spaten und Spitzhacke den Boden, um einen neuen Weg anzulegen. Gemeinsam mit rund 30 Pfadfinderinnen und Pfadfindern des DSPG-Stammes Köllerbach bringen die drei das Außengelände des Schülerzentrums Grünes Haus in Völklingen wieder in Schuss. Die Aufgabe haben die Kinder und Jugendlichen beim Auftakt der 72-Stunden-Aktion am Donnerstag, 18. April, in St. Ingbert zugeteilt bekommen. Genau drei Tage haben sie für die Umsetzung Zeit.
„Uns schickt der Himmel“ lautet das Motto der Sozialaktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und seiner Verbände, die alle vier Jahre stattfindet. Ziel der Aktion ist es, in drei Tagen die Welt ein Stückchen besser zu machen. Deutschlandweit sind 100.000 Kinder und Jugendliche in verschiedensten sozialen, politischen oder ökologischen Projekten unterwegs. „Das Projekt gefällt uns. Die handwerklichen Sachen liegen uns“, sagt der 27 Jahre alte Till vom Stammesvorstand. Einige der Kinder besuchen das Albert-Einstein-Gymnasium in Völklingen und sind so mit dem Grünen Haus verbunden.
Innenminister unterstützt Aktion mit Baumarkt-Gutschein
Schon nach der Hälfte der Aktionszeit ist der Fortschritt deutlich zu sehen: Schon vier Anhängerladungen Grünschnitt haben die Pfadfinder entsorgt. Besonders beliebt ist bei den Jugendlichen das Kärchern der Platten des Innenhofs. Immer wieder macht der Regen den Pfadfindern einen Strich durch die Rechnung – noch konnten sie nicht mit dem Verputzen und Streichen der Außenmauer beginnen. Weit fortgeschritten sind hingegen schon die Arbeiten für den neuen Stellplatz für die Mülltonnen, die bisher auf erdigem Boden gestanden haben. „Hierfür spendet uns eine Baufirma Schotter“, sagt Till. Noch sei man auf der Suche nach Pflastersteinen. Dafür habe man online und über den Medienpartner SR1 einen Aufruf gestartet. Hilfe kommt auch vom saarländischen Innenminister Reinhold Jost, der die Gruppe am Samstagnachmittag besucht. Als er hört, dass bislang vergeblich nach Rindenmulch aufgerufen wurde, fährt er kurzerhand zum nächsten Baumarkt und besorgt einen Gutschein in Höhe von 250 Euro. „Es ist schön zu sehen, wie sich junge Menschen für andere einsetzen, ohne zu fragen, was kriege ich dafür“, lobt Minister Jost. Die 72-Stunden-Aktion fördere Werte- und Demokratie-Resilienz. „Hier spielt es keine Rolle, welche Herkunft, Hautfarbe oder Religion jemand hat.“
Die Arbeit sei zwar manchmal anstrengend, mache aber großen Spaß, sagt Anna, die auch Minze und Salbei in Hochbeete gepflanzt hat. Bisher liege man gut in der Zeit, sagt Gruppenleiter Till und ist zuversichtlich, dass die Gruppe die Aufgabe meistert. „Schließlich sind wir von 8 bis 20 Uhr motiviert bei der Sache.“