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Lebensberatung Cochem legt Jahresbericht 2019 vor:Rat, Hilfe und Weiterbildung für 876 Menschen

Mehr als 600 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben das Angebot der Lebensberatung in Cochem im vergangenen Jahr genutzt.
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Datum:
11. Mai 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Cochem – 638 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hat die Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Cochem im vergangenen Jahr mit Rat und Hilfe zur Seite gestanden. Zusätzlich nahmen 238 Menschen an Elternabenden, Offenen Sprechstunden und Fortbildungen teil. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht 2019 hervor.

Als häufigste Gründe für den Besuch der Beratungsstelle nennt der Jahresbericht bei Kindern und Jugendlichen Erschöpfung und Überbelastung sowie Trennung, Scheidung und Probleme im Erziehungsverhalten der Eltern. 54 Prozent dieser Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren leben nicht mehr in ihren Ursprungsfamilien.

Bei Erwachsenen waren die zentralen Beratungsanlässe Selbstwertproblematik, Depression, Kommunikationsprobleme, Belastung durch traumatische Erlebnisse und Bewältigung von Trennung.

Der Jahresbericht spricht auch das Thema „Auswirkungen von partnerschaftlicher Gewalt auf Kinder“ an. Die Beratungsstelle hat eine wichtige Bedeutung bei der Begleitung von Familien, in denen Kinder häusliche Gewalt erfahren. Oft werden Beratungen zunächst mit einem anderen Anliegen begonnen, und erst wenn ein Vertrauensverhältnis zur Beratungsfachkraft entstanden ist, kann das Thema  häusliche Gewalt angesprochen werden. Da Kinder körperliche und psychische Bedrohung gegenüber ihrer Bezugsperson als Bedrohung gegen sich selbst und somit als extreme Belastung erleben, entwickeln sie oftmals eine sogenannte Posttraumatische Belastungsstörung. Die Verhinderung von Gewalt zwischen den Erwachsenen sollte also, auch im Sinne des Kinderschutzes, der erste Interventionsschritt sein. Wenn Kinder adäquate Hilfe und Unterstützungsangebote   erfahren, ist es möglich, dass sie Trauma-Folgestörungen überwinden.

Psychologin Esther Thönnes und ihr Team bieten außerdem zugehende Beratung in den katholischen Kitas Zell und Ulmen und der kommunalen Kita Cochem an.

Zusätzlich können sich sowohl kommunale als auch katholische Kitas im Landkreis mit Anfragen zu Fallsupervisionen und Verhaltensbeobachtungen sowie zu Elternabenden oder Schulungen für Erzieherinnen und Erzieher an die Beratungsstelle wenden. Die Experten beraten schwerpunktmäßig bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung sowohl katholische als auch kommunale Kitas.

Traumatisierten Flüchtlingen bietet die Lebensberatung eine Erststabilisierung an. Auf Anfrage können Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit durch Weiterbildung und Supervision unterstützt werden. Über eine geschützte Internetplattform können sich Hilfesuchende zeit- und ortsungebunden anonym beraten lassen.

Träger der Lebensberatungsstelle Cochem ist das Bistum Trier. Die im Jahr 2019 entstandenen Gesamtkosten trug das Bistum zu 51,7 Prozent, der Kreis Cochem-Zell zu 30,5 Prozent und das Land Rheinland-Pfalz zu 17,8 Prozent. Für Hilfe suchende Menschen ist die Beratung kostenfrei.

Die Beratungsstelle hat ihren Sitz in der Moselstraße 23 und ist unter der Telefonnummer 02671-7735 oder per E-Mail an sekretariat.lb.cochem@bistum-trier.de erreichbar.

(red)