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Wittlicher Verein gewinnt Helmut-Simon-Preis der Diakonie:„Rückenwind“ belegt ersten Platz

Der Wittlicher Verein gewinnt den Helmut-Simon-Preis der Diakonie. Seit Jahren kümmert er sich um die Angehörigen von Inhaftierten.
Thomas Reichert (Gefängnisseelsorger, Geistlicher Begleiter SKM, Wittlich), Sarah Horn (Geschäftsstellenleiterin Rückenwind Hilfen für Angehörige Inhaftierter, Wittlich), Hans-Peter Pesch (ehrenamtlicher Projektleiter Rückenwind Hilfen für Angehörige Inhaftierter, Wittlich), Stefanie Löwen (Referentin, SKM Diözesanverein Trier e.V.), Helmut Müller (1. Vorsitzender SKM Diözesanverein Trier e.V.). (Foto: privat)
Datum:
3. Feb. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Mainz/Wittlich – Der Verein „Rückenwind - Hilfen für Angehörige Inhaftierter“ hat den ersten Platz des Helmut-Simon-Preises der Diakonie in Rheinland-Pfalz gewonnen. Damit verbunden ist ein Preisgeld in Höhe von 3000 Euro. Getragen wird der Verein vom SKM-Diözesanverein Trier (früher Sozialdienst Katholischer Männer) und dem Bistum Trier.

„Rückenwind“ kümmert sich um die Angehörigen von Inhaftierten in der Justizvollzugsanstalt (JVA) und der Jugendstrafanstalt (JSA) Wittlich. Meist fällt mit der Inhaftierung des Mannes der Hauptverdiener weg, die Kinder werden gehänselt, die Frauen fühlen sich allein gelassen mit ihren Sorgen. Die Besuche in der JVA sind hoch emotional für alle Beteiligten. In diesen Momenten wollen die zehn Ehrenamtlichen und eine hauptamtliche Mitarbeiterin von „Rückenwind“ für die Familien da sein; einen Ort bieten, wo sie ein offenes Ohr und Hilfe finden. Neben einer „offenen Tür“ hat „Rückenwind“ alle vier Wochen an den Besuchersamstagen einen Stand vor der Strafanstalt. Der Verein vermittelt auch an Stellen wie die Schuldner- oder die Lebensberatung weiter. Für die Kinder bietet er Ferienfreizeiten und Tagesausflüge etwa in Freizeitparks an.

„Dieses Projekt halten wir für preiswürdig, weil es eine Gruppe von Menschen in den Blick rückt, von der die Öffentlichkeit wenig hört und die auch sehr selten in den fachlichen Fokus sozialer Arbeit rückt. Angehörige inhaftierter Menschen, besonders deren Kinder, sind in vielfältiger Weise von Ausgrenzung und Benachteiligung betroffen“, lautet die Begründung der Jury, deren Vorsitz der Kirchenpräsident der evangelischen Kirche der Pfalz Dr. Christian Schad inne hat. „Durch die unmittelbare Nähe zu einer sehr großen JVA versucht das Projekt niedrigschwellig Angebote zu machen, die Angehörige auch annehmen können und die Hilfe zur Selbsthilfe sind“, heißt es weiter.

Die Vielfalt der insgesamt sechs Gewinner des Helmut-Simon-Preises überzeugt auch die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin und Schirmherrin Malu Dreyer: „Sie alle begegnen Diskriminierung und Ausgrenzung mit Mut und Kreativität.“ Die Initiativen leisteten auf ganz unterschiedliche Weise einen unschätzbaren Beitrag für die soziale Gerechtigkeit in Rheinland-Pfalz, so die Ministerpräsidentin.

Weitere Informationen zu „Rückenwind“ gibt es unter Tel.: 06571-1472528, E-Mail: info@rueckenwind-wittlich.de und im Internet unter www.rueckenwind-wittlich.de .

Den ersten Platz teilt sich „Rückenwind“ mit dem Projekt „Helferkreis Kalkhofen“. Den zweiten Platz belegt das Koblenzer Frauenzimmer, das unter der Leitung von Pastoralreferentin Jutta Lehnert und mit der Unterstützung des Dekanats Koblenz entstanden ist.

Der Helmut-Simon-Preis wurde zum achten Mal an innovative ehrenamtliche Initiativen oder Institutionen verliehen, die sich für die Überwindung von Armut und sozialer Ausgrenzung einsetzen. Träger des Preises sind die Diakonie Hessen, das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche der Pfalz sowie die Diakonie in Rheinland-Westfalen-Lippe. Der Preis ist bewusst nicht konfessionell gebunden.

(jf)