Schulleiter der ADS Hargesheim in Ruhestand verabschiedet:"Saarländisches Urgestein mit trockenem Humor"
Hargesheim – „Ich habe dich als jemanden erlebt, der offen, ehrlich und direkt seine Meinung sagt auf ein wahrhaftige und glaubwürdige Art und Weise – und das ist ein Stück Weisheit.“ Das hat der Trierer Generalvikar und ehemaliger Schulpfarrer an der Alfred-Delp-Schule (ADS), Dr. Ulrich Graf von Plettenberg, anlässlich der Verabschiedung des Schulleiters am 12. Juli in Hargesheim gesagt. Günter Graus geht nach mehr als 30 Jahren an der ADS, davon acht Jahre als Gesamtschulleiter, in den Ruhestand.
Der scheidende Schulleiter initiierte das Sozialpraktikum in der Oberstufe, das auch heute noch ein Charakteristikum der Kooperativen Gesamtschule in Trägerschaft des Bistums Trier ist. „Wir wollen als Schule in die Gesellschaft wirken. Das schafft die ADS sehr gut“, sagte Albrecht Adam, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Bischöflichen Generalvikariat Trier (BGV), in diesem Zusammenhang. Graus begleitete 2018 zudem die Umgestaltung der Haupt- und Realschule zur RealschulePlus. „Deine Relevanz für die Schule, für die Schulgemeinschaft, kann gar nicht hoch genug angesetzt werden“, betonte Adam. Bereits fünf Jahre nachdem er als Lehrer an der ADS anfing, erkannte Graus‘ damaliger Chef, Dr. Rudolf Feld, sein Potenzial und schrieb an die Schulabteilung des Bistums: „Es ist mir ein großes Anliegen, dass Herr Graus möglichst bald befördert wird, damit wir ihn an der Schule halten und ihn für etwaige anstehende Schulleitungsaufgaben und -funktionen zur Verfügung haben.“
In den vergangenen drei Jahrzehnten nahm Graus unterschiedliche Positionen im Schulleben neben dem Unterrichten von Sozialkunde und Englisch ein. Aufgrund seiner Dienstzeitverlängerung begleitete er die Schulgemeinschaft durch die Corona-Pandemie. „Es war gut und wichtig, dass du in dieser Zeit da warst“, unterstrich Adam und zeigte sich beeindruckt von der Flexibilität und Kreativität, die die Schule in dieser Zeit an den Tag legte. „Die kognitive und sozial-emotionale Entwicklung der Kinder im Sinne einer ganzheitlichen Bildung braucht den Lern- und Lebensraum Schule. Digitale Formate können hier nur unterstützend wirken“, erklärte Adam.
Während der Feierstunde kamen viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter zu Wort. Dr. Helene Neis, als Sprecherin der Schulleiterinnen und Schulleiter der Bistumsschulen, berichtete bezeichnete Graus „als geselliges und hilfsbereites saarländisches Urgestein mit trockenem Humor.“
„Es ist mir schon etwas peinlich, so im Mittelpunkt zu stehen“, sagte Graus. Er habe das alles nicht ohne Hilfe und Unterstützung erreicht und dankte seiner Familie, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Kooperationspartnern.
Adam zeigte sich erfreut, dass der scheidende Schulleiter weiterhin der ADS verbunden bleibe, und zwar im Bereich des Förderkreises, und wünschte ihm Zeit und Raum für seine Interessen, die in den letzten Jahren zu kurz gekommen sind.
Die Nachfolge übernimmt Dirk Johann. Derzeit ist er Leiter des Arbeitsbereiches „Kirchliche Schulen“ im BGV. Zuvor war er elf Jahre Schulleiter der Koblenzer Realschule Plus und Fachoberschule in Trägerschaft des Bistums.
(jf)