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Ökumenischer Arbeitskreis und Schüler gedenken am 27. Januar der Opfer der NS-Zeit:Saarlouiser Schüler putzen Stolpersteine

Am Holocaust-Gedenktag erinnern Schülerinnen und Schüler aus Saarlouis gemeinsam mit dem Ökumenischen Arbeitskreis der Opfer des Nationalsozialismus. Gemeinsam reinigen sie die Stolpersteine in der Stadt und besuchen den jüdischen Friedhof.
Im vergangenen Jahr legten die Mitglieder des Ökumenischen Arbeitskreises weiße Rosen an den Stolpersteinen in Saarlouis nieder. Foto: Rolf Ruppenthal/Bistum Trier
Datum:
21. Jan. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Saarlouis – Schülerinnen und Schüler des Stadtgarten-Gymnasiums und des Max-Planck-Gymnasiums in Saarlouis gedenken am 27. Januar gemeinsam mit dem Ökumenischen Arbeitskreis Saarlouis der Opfer des Nationalsozialismus.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist wie im Vorjahr keine zentrale Veranstaltung möglich. Stattdessen gibt es in der Zeit von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr sechs dezentrale Stationen in der Stadt sowie auf dem Jüdischen Friedhof (Gatterstraße). Zwei Stationen werden von Schülerinnen und Schülern der beiden Gymnasien gestaltet, die übrigen von Mitgliedern des Ökumenischen Arbeitskreises. Dabei sollen die Stolpersteine gereinigt werden sowie – sofern bekannt – die Biographien der Opfer vorgestellt werden. Abschließend werden literarische Texte vorgelesen und der Opfer gedacht.

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das Vernichtungslager Auschwitz. Hier ermordeten die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen. Seit 1996 gedenkt Deutschland am „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ offiziell der Opfer. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärte den 27. Januar 2005 zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“. Über 125 Juden aus Saarlouis wurden von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet.

Dieses Gedenken wollen die Mitwirkenden auch in diesem Jahr in Saarlouis öffentlich wach halten. Sie laden alle dazu ein, sich dem am 27. Januar in einer persönlichen, privaten Form anzuschließen, etwa indem sie kurz an Stolpersteinen innehalten.

Der Präsident der Deutschen Sektion der Internationalen Friedensbewegung Pax Christi, Peter Kohlgraf schreibt zu diesem Gedenktag: „…auch wenn extreme Formen der Leugnung des Holocaust selten sind, ist doch erkennbar, dass auch im Spektrum politischer Parteien rechtsextreme, rassistische oder den Nationalsozialismus verharmlosende Positionen Platz finden. Daher ist Gedenken am 27. Januar nicht mehr nur Teil geschichtlicher Selbstvergewisserung, sondern auch Aufforderung zu einer kritischen Sicht auf die Zukunft hin.“

Weitere Auskünfte beim Dekanat Saarlouis, Kleinstraße 58, in Saarlouis-Lisdorf, Telefon 06831/769955-15, www.dekanat-saarlouis.de

(uk)