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Second-Hand-Markt in Mendig:Schnäppchenjagd für den guten Zweck

Von Brautkleid über Karnevalskostüm bis zum Sportoutfit - Die "2nd Hemd- und Hosemärkte" haben viel zu bieten und unterstützen benachteiligte Kinder und Jugendliche in Bolivien.
Ann-Kathrin (links) und Carolin haben schon ihre Favoriten beim Auspacken der Kisten entdeckt.
Datum:
23. Aug. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Mendig – „Fünf“, „Nein, zehn Euro“, „Aber schau dir das doch einmal an“, „Also ich würde es tragen“ – drei junge Mädchen beugen sich über ein hellblaues bodenlanges Abendkleid mit Glitzerapplikationen. Sicherlich wurde es vor ein paar Monaten oder Jahren für einen besonderen Anlass gekauft. Jetzt soll es Teil des „2nd Hemd-& Hosemarktes"  in Mendig werden. In der Laacher-See-Halle werden am Samstag, 25. und Sonntag, 26. August, gebrauchte Anziehsachen für den guten Zweck verkauft. Doch bis es soweit ist, muss erst einmal eine Tonne Bekleidung gesichtet, sortiert und mit einem Preis versehen werden.

„Die Kinder und Jugendlichen, die uns helfen, sollen ein Gefühl für Kleidung bekommen“, erklärt David Morgenstern, Pastoralreferent im Dekanat Mayen-Mendig, den pädagogischen Ansatz. Dazu gehöre auch die Entscheidung über den Preis der Ware. Diese können zwischen 50 Cent für einen Schal und 50 Euro für ein Brautkleid betragen. Die Jugendlichen urteilen nach Qualität, Material und Zustand.

An die 100 junge Menschen aus den Pfarreiengemeinschaften Mendig, Mayen, Langenfeld und Nachtsheim helfen beim Markt, dessen Erlös der Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier zugutekommt, mit. „Uns geht es auch darum, dass die Jugendlichen die Scheu vor gebrauchten Klamotten verlieren und Kleidung im Allgemeinen bewusster konsumieren“, sagt Matthias Pohlmann, Bolivienreferent der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistums Trier. „Der Markt ist eine gute Ergänzung zur Bolivien-Kleidersammlung“, erklärt Pohlmann weiter. Die Einnahmen der Märkte, die im gesamten Bistum stattfinden, gehen an benachteiligte Kinder und Jugendlich im Partnerland. Zwischen 5000 und 10.000 Euro kommen pro Markt zusammen.

Aber auch für die Umwelt habe es Vorteile, getragene Kleidung zu erstehen: „8000 Liter Wasser werden für die Herstellung einer Jeans benötigt. 50.000 Kilometer legt diese zurück, bis sie auf dem Ladentisch landet“, nennt Pohlmann zwei Beispiel, die die Jungen und Mädchen ungläubig schauen lässt.

„Es ist einfach voll mein Ding“, sagt Ann-Kathrin Neumann aus Mayen. Die 18-Jährige hilft ehrenamtlich bei der Durchführung des Marktes. „Hier bekommt man gut erhaltene und schöne Sachen und man tut noch etwas Gutes“, erklärt die Schülerin ihr Engagement. Carolin Klein ist seit etwa einem halben Jahr mit den Vorbereitungen zu diesem Wochenende beschäftigt. „Es ist mein erstes Großprojekt, das ich organisiere“, erklärt die angehende Gemeindereferentin im Berufspraktischen Jahr. Die junge Frau aus Rheinböllen hat sich um Dienst- und Schichtpläne gekümmert und ist nun selbstverständlich auch beim Räumen, Aufbauen und Bestücken der Kleiderstangen mit Dirndln, Kinderbekleidung und Karnevalskostümen sowie Schätzchen aus vergangenen Jahrzehnten dabei.

Durchgeführt wird der Markt von der Katholischen Jugend im Dekanat Mayen-Mendig in Kooperation mit der Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral Andernach sowie dem Bolivienreferat des BDKJ im Bistum Trier.

Der Markt hat am 25. August von 10 bis 17 Uhr und am 26. August von 10 bis 16 Uhr in der Laacher-See-Halle (Marktplatz) in Mendig geöffnet. An beiden Tagen gibt es ein Rahmenprogram, welches unter anderem einen Upcycling-Workshop (Samstag, 13 bis 17 Uhr, Sonntag 12 bis 16 Uhr), eine Modenschau und Kinderbetreuung beinhaltet.

(jf)