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Einjährige Visitation in der „Kirche im Hochwald“ endet mit Reflexion und Ausblick :Seelsorge und Lebenswelt im Pastoralen Raum Hermeskeil in den Blick genommen 

Nach insgesamt mehr als 50 Terminen ist die Visitation in der „Kirche im Hochwald“ mit einer Abschlussklausur offiziell zu Ende gegangen. 
Im Plenum werden Ergebnisse aus den Gruppenarbeiten vorgestellt - hier durch Generalvikar und Visitator Dr. Ulrich von Plettenberg
Datum:
21. Jan. 2025
Von:
Stefan Endres

Hermeskeil – Seit Januar 2024 haben zunächst Weihbischof Franz Josef Gebert und, nach dessen Emeritierung, ab März Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg den Pastoralen Raum (PastR) Hermeskeil regelmäßig besucht. Nach insgesamt mehr als 50 Terminen ist die Visitation mit einer Abschlussklausur am 18. Januar offiziell zu Ende gegangen. 

Am Reflexionstag im Mehrgenerationenhaus kam der Generalvikar noch einmal mit etwa 30 Mitgliedern des Rates des PastR, der Konferenz der Hauptamtlichen und dem Leitungsteam zusammen. Von Plettenberg stellte den Abschlussbericht der ersten von ihm durchgeführten Visitation vor. Ziel sei es gewesen, sich ein Bild des Raumes zu machen und in einem Prozess der Bestandsaufnahme zu fragen: „Wo stehen wir?“ Dazu habe er viele Einzel- und Gruppengespräche geführt und kirchliche sowie andere Einrichtungen besucht. Sein Interesse habe dabei, so der Generalvikar, besonders Orten und Begegnungen gegolten, die mit einem „Blick über den Tellerrand der Kirche hinaus“ verbunden seien. So besuchte er beispielsweise die Firma Hochwald Milch in Thalfang, um die Arbeitswelt der Menschen kennenzulernen, und führte Gespräche mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern der vier im PastR vertretenen Verbandsgemeinden. Neben diesen Einblicken in den Sozialraum der Menschen gab es Gespräche mit den Hauptamtlichen in der Pastoral, der Caritas, dem Mehrgenerationenhaus oder der Schule. Zudem besuchte er in und um Hermeskeil Einrichtungen wie die Lebensberatung, die Kirche im Nationalpark, die Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert, das St.-Josef-Krankenhaus, die Caritas-Werkstätten oder die Aufnahmestelle für Asylbegehrende (AfA). Auch besondere Aktionen wie die 72-Stunden-Aktion und die „Verschenke-Kirche“, die sich materiell bedürftigen Menschen zuwendet, gehörten zu dem vielfältigen Besuchsprogramm. Zudem fanden Gottesdienste statt und Firmungen, die der emeritierten Weibischof Gebert spendete. 

Visitation: Wechselspiel statt Einbahnstraße 

Die Teilnehmenden befassten scih in Kleingruppen mit Fragestellungen, die sich aus den Beobachtungen während der Visitation ergeben haben.

Die Visitation, die sich nach der räumlichen Neustrukturierung künftig in den Pastoralen Räumen über ein Jahr erstrecken soll, sei „keine Einbahnstraße, sondern ein Wechselspiel“, betonte von Plettenberg. Sie frage danach, wie sich kirchliches Leben in einem konkreten Raum gestalten lasse, und ermögliche umgekehrt auch Impulse für die Pastoral des Bistums: Es gehe darum, „noch näher am Menschen“ zu sein mit einer Kirche, die sich in die Gesellschaft einbringe. Der Generalvikar fasste in dem Abschlussbericht seine Erfahrungen und Wahrnehmungen während der Visitation in vier schlaglichtartigen Punkten zusammen: „Nicht mehr überall alles, aber auch nicht an einigen Orten nichts mehr“, „Das Zentrum Hermeskeil bröckelt“, „Zu stolz, um arm zu sein“ und „AfA und Hinzert versus AFD und Höcke“. In Kleingruppen setzten sich die Teilnehmenden mit diesen Wahrnehmungen und den sich daraus ergebenen Fragen für die eigene Arbeit rund um diese Themen auseinander. Zuletzt ging es um den Abgleich der pastoralen Handlungsfelder, die sich der Rat und die Hauptamtlichen des PastR als Schwerpunkte gesetzt haben, mit den Wahrnehmungen und Erfahrungen des Visitators. Letztere sollen in die künftige pastorale Arbeit mit einfließen – darunter das Ziel der Vernetzung mit anderen gesellschaftlichen Akteuren. 

Der zum Visitationsbezirk Saarbrücken gehörende PastR Hermeskeil besteht nach den abschließenden Fusionen zum 1. Januar 2025 aus den beiden neuen Pfarreien Herz Jesu im Hochwald und St. Franziskus im Hochwald. Zu ihnen gehören unter anderem die Nationalparkkirche in Muhl im Nationalpark Hunsrück-Hochwald, das Mehrgenerationenhaus (Johanneshaus) Hermeskeil und weitere Orte von Kirche. Nähere Informationen zu den Angeboten gibt es unter www.kirche-im-hochwald.de