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Pastoraler Raum Maifeld-Untermosel stellt Schutzkonzept zur Prävention vor :Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Fokus 

Ein Konzept zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und hilfebedürftigen Erwachsenen haben Haupt- und Ehrenamtliche im und für den Pastoralen Raum Maifeld-Untermosel erarbeitet
Haben gemeinsam am Schutzkonzept zur Prävention von sexualisierter Gewalt im Pastoralen Raum Maifeld-Untermosel gearbeitet: Luca Schwarz und Angela Hübner (stehend), Renate Schmitt (sitzend links) und Karin Fust sowie Annemarie Sattler, Elisabeth Einig und Rudolf Demerath, die auf dem Foto fehlen.
Datum:
18. Sept. 2024
Von:
Julia Fröder

Ochtendung – „Wir tragen eine gemeinsame Verantwortung gegenüber den uns anvertrauten Personen“, betont Angela Hübner im Namen des Leitungsteams des Pastoralen Raums Maifeld-Untermosel und des Arbeitskreises „Prävention“. Gut zwei Jahre hat eine Gruppe aus Haupt- und Ehrenamtlichen an dem Institutionellen Schutzkonzept (ISK) gearbeitet, dass der Sicherheit von Kindern und Jugendlichen sowie hilfebedürftigen Erwachsenen vor sexualisierter Gewalt im kirchlichen Bereich dienen soll. 

Das Schutzkonzept zur Prävention von sexualisierter Gewalt ist von nun an maßgebend für Haupt-, Neben- und Ehrenamtliche, die im Pastoralen Raum und in den zugehörigen Kirchengemeinden Maifeld, St. Lubentius Ochtendung und St. Franziskus und St. Klara Untermosel-Hunsrück mit Kindern, Jugendlichen sowie hilfs- und schutzbedürftigen Erwachsenen arbeiten. „Alle die bei uns einen Dienst verrichten oder neu beginnen werden eine gedruckte Version erhalten“, erklärt Hübner. Das ISK fasst den Rahmen eines achtsamen Umgangs miteinander zusammen, stellt den Verhaltenskodex vor und benennt Risiken und Regeln sowie Ansprechpersonen, die im Verdachtsfall beratend zur Seite stehen. Solch ein Papier diene auch als Abschreckung von möglichen Tätern, ist sich Hübner sicher. „Insbesondere in Einrichtungen und Gruppen, in denen über sexualisierte Gewalt diskutiert und reflektiert wird, treten Übergriffe signifikant seltener auf“, weiß Hübner. Denn das ISK und die weiteren geplanten Maßnahmen und Aktivitäten zeigten sehr klar, dass sich die Haupt- und Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden und auf der Ebene des Pastoralen Raums mit der Thematik der sexualisierten Gewalt auseinandersetzten und sensibel für Grenzüberschreitungen seien. Doch das schriftliche ISK sei erst der Anfang. Eine Sensibilität zu entwickeln, darum gehe es nun. „Eine Haltungsänderung zu bewirken, das geht nicht bloß mit dem Papier“, betont die Seelsorgerin, dass müsse gelebt und eingeübt werden. So seien Präventionsschulungen geplant und darüber hinaus beabsichtigen die Verantwortlichen, die Rechte und das Selbstbewusstsein von Kindern und Jugendlichen zu stärken. 

Akzeptanz und Ressentiments 

Durch Fragebögen an unterschiedliche Gruppierungen wie den Jugendchor, an Messdienerinnen und Messdiener, Leiterinnen und Leiter von Ferienfreizeiten, Flüchtlingskinder und Katechetinnen und Katecheten zur Erstkommunionvorbereitung erhielt der Arbeitskreis Hinweise zum Beispiel auf bauliche Strukturen, die grenzüberschreitende Situationen begünstigen könnten. Die Auswertung der Fragebögen floss in das Schutzkonzept. 

Die Erarbeitung eines Schutzkonzeptes stieß beispielsweise beim Jugendchor auf eine große Akzeptanz, weiß Luca Schwarz, der sich als Ehrenamtlicher im Arbeitskreis einbringt. Doch sie seien auch auf Ressentiments gestoßen: Ehrenamtliche fühlten sich überwacht und äußerten das Gefühl, dass ihnen nicht vertraut werde. Zugleich gebe es auch positive Rückmeldungen und „das Interesse, sich zu beteiligen“, freut sich Hübner und lädt alle Interessierten ein, sich mit ihr in Kontakt zu setzen. 

Die Arbeit an dem Schutzkonzept habe auf alle einen bleibenden Einfluss gehabt, berichtet Schmitt und begrenze sich nicht nur auf die Arbeit im kirchlichen Raum, sondern auch auf das private Umfeld. Davon profitiere auch die Gesellschaft im Allgemeinen. „Je länger man damit arbeitet, umso mehr macht man sich Gedanken, ist achtsamer und schaut genauer hin“, bestätig Hübner. 

Neben Angela Hübner, Gemeindereferentin Renate Schmitt und Luca Schwarz bildeten Karin Fust, Annemarie Sattler sowie Pastoralreferentin Elisabeth Einig und bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand, Gemeindereferent Rudolf Demerath den Arbeitskreis „Prävention“. 

Weitere Informationen, auch zu einer möglichen Mitarbeit im Bereich des Schutzkonzeptes und der Prävention, gibt es bei Angela Hübner telefonisch unter Tel.: 02625 952609-22 oder per E-Mail an angela.huebner@bistum-trier.de. Das Schutzkonzept gibt es in gedruckter Form auch in den Pfarrbüros und als Download auf den Websites der Kirchengemeinden Maifeld, St. Lubentius Ochtendung und St. Franziskus und St. Klara Untermosel-Hunsrück und des Pastoralen Raums Maifeld-Untermosel.  

Einen Überblick über die Arbeit des Bistums Trier im Bereich Aufarbeitung, Intervention und Prävention gibt es auf www.praevention.bistum-trier.de. Die unabhängigen Ansprechpersonen bei sexualisierter Gewalt sind im Bistum Trier Ursula Trappe, Fachanwältin für Familienrecht und Mediatorin, zu erreichen per E-Mail ursula.trappe@bistum-trier.de oder unter Tel.: 0151 50681592 und Markus van der Vorst, Diplom-Psychologe, per E-Mail an markus.vandervorst@bistum-trier.de oder unter Tel.: 0170 6093314.