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Trierer Bischof und Delegation besuchen Bolivien:Sichtweisen erweitern

Ab 17. Juli wird Bischof Dr. Stephan Ackermann mit Vertretern aus Politik und Mitarbeitenden aus dem Bistum Trier zu einer zweiwöchigen Reise in das Partnerland Bolivien aufbrechen.
Bereits 60 Jahre besteht die Partnerschaft des Bistums Trier mit dem südamerikanischen Land. Foto: Bistum Trier
Datum:
11. Juli 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier/Saarbrücken – Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann wird ab dem 17. Juli zu einer zweiwöchigen Reise in das Partnerland Bolivien aufbrechen. Zusammen mit Vertretern aus Politik sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Bistum Trier nimmt auch der Schülersprecher der bischöflichen Willi-Graf-Schulen in Saarbrücken, David Müller, an der Reise durch das lateinamerikanische Land teil. Für den 17-jährigen Gymnasiasten kam die Anfrage, als Repräsentant die Partnerschule in Sucre zu besuchen, allerdings überraschend.

„Gerade mal einen Tag nach meiner Wahl zum neuen Schülersprecher wurde ich von unserem Schulleiter gefragt, ob ich mir solch eine Reise vorstellen könne“, berichtet der Elftklässler. Die Entscheidung sei ihm aber leicht gefallen. Bereits als Achtjähriger hatte er Kontakt zum Partnerland des Bistums Trier und zwar im Rahmen der bekannten Kleidersammlung.

David Müller. Foto: privat

Als Teil der Delegation liegt sein Interesse natürlich besonders auf dem Bildungswesen. Besonders spannend werde es für ihn sein, die langjährige Partnerschule, das Colegio San Juanillo zu besuchen. „Dort möchte ich gerne erfahren, wo wir als Schule durch weitere Spendenaktionen, zusätzlich zu unseren jährlichen, seit 2015 stattfindenden Spendenläufen noch helfen können.“ Gleichzeitig ist er darauf gespannt, bolivianische Schülerinnen und Schüler kennenzulernen. „Ich glaube auch, dass von unserer Partnerschaft und Freundschaft beide Seiten profitieren“, sagt der 17-Jährige, der mit seiner Familie im Saarbrücker Stadtteil St. Arnual lebt. 

Persönlich freue er sich neben dem Besuch des Colegio besonders auf die Begegnung mit indigenen Völkern und auf den Abschluss am weltbekannten Titicacasee. „Ich erwarte, viele neue Erfahrungen zu machen, die meine Sichtweise auf Dinge auch hier in Deutschland erweitern werden.“

Pfarrer Peter Dörrenbächer. Foto: privat

Pfarrer Peter Dörrenbächer, Dekan des Pastoralen Raums Neuwied, ist ebenfalls Teil der Gruppe. „Die Bolivien-Partnerschaftsarbeit begleitet mich schon seit ganz langer Zeit: Als Jugendlicher habe ich selber an Kleidersammlungen mitgewirkt“, berichtet der heute 64-Jährige. Als Kaplan habe er diese dann vor Ort selbst organisiert wie auch begleitende Workshops und thematische Gottesdienste, und auch bei seinen weiteren beruflichen Wegpunkten ließ ihn Bolivien nicht los. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er das Land bereits besucht hat. „Ich war 1992 zum letzten Mal im Rahmen einer Begegnungsreise des BDKJ (Bund der deutschen katholischen Jugend) in Bolivien.“ Er sei gespannt darauf, Veränderungen und Entwicklungen wahrzunehmen. „Ich verspreche mir durch Kontakte und Eindrücke neue Ideen und Anregungen, um die Partnerschaftsarbeit neu zu fördern und konkret zu gestalten“, schaut Dörrenbächer auf die anstehenden Tage.

Klimagerechtigkeit, Gesundheit und Bildung

Auch Bischof Ackermann freut sich auf seine dritte Reise nach Bolivien. Zwar habe es während der vergangenen zwei Corona-Jahre digitale Treffen im Rahmen der Bolivienpartnerschaft gegeben. „Trotzdem kann das den persönlichen Kontakt nicht ersetzen, der deutlich macht, dass wir unsere bereits seit 60 Jahren bestehende Partnerschaft weiter pflegen und lebendig halten wollen.“

Im Fokus der diesjährigen Delegationsreise stehen die Schwerpunkte: Schöpfungsverantwortung und Klimagerechtigkeit sowie Gesundheit und Bildung. Neben dem Austausch mit Mitgliedern von Basisgemeinden steht ein Besuch des Hospital Catolico in Santa Cruz auf dem Programm, das durch Spenden im Zusammenhang der Bolivienpartnerschaft unterstützt wird. „Ich bin neugierig auf die Aktivitäten der Projektpartner in diesem Bereich“, sagt Ackermann und ergänzt, dass er persönlich auch gespannt ist „auf die Begegnungen mit den indigenen Gemeinden und deren Art, den Glauben zu leben.“

Die Thematik des Klimawandels wird bei Führungen durch unterschiedliche Umweltprojekte, einem Besuch einer bäuerlichen Genossenschaft im Amazonasgebiet anschaulich aufgegriffen. Des Weiteren ist die Situation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen Thema der Partnerschaft und der Reise. So wird die Gruppe nicht nur das Colegio San Juanillo in Sucre besuchen, sondern auch das Colegio Martin Sappl in Santa Cruz. Zusätzlich wird sich die Gruppe auch mit Vertretern der Bolivianischen Bischofskonferenz und weitere Kooperationspartnern zu Beratungen über die weitere Entwicklung der Partnerschaft treffen.

Weitere Informationen zur Geschichte der Bolivienpartnerschaft gibt es auf www.bolivienpartnerschaft.bistum-trier.de  (jf)