St. Matthias-Schule und Förderschule St. Josef mit QuEKS-Zertifikat ausgezeichnet:„Sie brennen für den Unterricht, für gutes Schulleben“
Trier/Bitburg – Qualität an der „Mätthi“ in Bitburg und der Förderschule St. Josef in Trier: Die beiden Bistumsschulen sind mit dem QuEKS-Zertifikat ausgezeichnet worden, das für die „Qualitätsentwicklung an katholischen Schulen“ steht. Über zwei Jahre haben sich die kooperative Gesamtschule aus der Eifel und die kleine Förderschule in Nachbarschaft der Paulinkirche Trier gemeinsam mit drei Schulen anderer rheinland-pfälzischer und saarländischer Bistümer an dem Projekt beteiligt, bei dem die Bildungs- und Erziehungsarbeit an Schulen reflektiert und systematisch weiterentwickelt wird. Dafür wurden sie am 12. Mai im Robert-Schuman-Haus mit dem QuEKS-Zertifikat ausgezeichnet.
Nach der Begrüßung durch Ingo Hofmann, Leiter des Instituts für Lehrerfort- und –weiterbildung Mainz und Albrecht Adam, Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Bischöflichen Generalvikariat und als Vertreter der Schulreferenten-Konferenz der rheinland-pfälzischen (Erz-) Diözesen, hatten die Steuergruppen der fünf Schulen Gelegenheit, ihre Arbeit und die Ergebnisse der letzten zweieinhalb Jahre vorzustellen.
Unterschiedliche Ansätze und Themen in den Schulen
Das Team der Förderschule St. Josef wählte einen spielerischen Ansatz und führte ein kleines Theaterstück auf, das sowohl Hürden aber auch die Kreativität und Resultate des Entwicklungsprozesses darstellte: Mit den Schülern wurde ein schuleigenes Hausaufgabenheft entwickelt, ebenso die Idee eines eigenen Schulkiosks – inklusive Namensfindung. Ein neuer Wegweiser führt die Jugendlichen nun übersichtlicher durch die Berufsorientierung und ein neues Präventionskonzept wird auf die Beine gestellt. In einem persönlichen Ordner werden Kompetenzen und Stärken sowie berufliche Möglichkeiten für die Schüler festgehalten. Auch Ideen für das nun leerstehende ehemalige Hausmeisterhaus wurde gefunden – und nebenher Corona als dauerhafte begleitende Hürde immer wieder übersprungen.
In jedem QuEKS-Prozess suchen sich die Schulen eigene Themen, die sie intensiv bearbeiten möchten. An der „Mätthi“ war es etwa die Frage, wie „Wertevermittlung und Erziehung“ optimal zusammen funktionieren – auf der Basis eines christlichen Menschenbildes. Nach einem Studientag mit verschiedenen Workshops kristallisierten sich einige Punkte heraus, an denen die Schule in Trägerschaft des Bistums Trier weiter arbeiten möchte: Die Eltern sollen noch stärker mit ins Boot genommen werden, wenn es um Wertschätzung und Achtsamkeit geht. Eine Initiative „Schüler helfen Schülern“ mit klassenübergreifenden Kooperationen ist ins Leben gerufen worden und der Umgang mit Regelverstößen an der Schule soll evaluiert und den Hausregeln ein neues Konzept verpasst werden.
Schulentwicklungsberater stehen zur Seite - Schulen aber eigenverantwortlich
Begleitet werden die Schulen durch Schulentwicklungsberater des Instituts für Lehrerfort- und –weiterbildung (ILF). „Die Schulen suchen sich eigene Projekte, sie entscheiden selbst, womit sie sich im Lauf des Projekts beschäftigen – wir sind nur da für Fragen, Anregungen und den Blick von außen“, sagt Berater Karl-Heinz Adams aus Saarbrücken, der selbst jahrzehntelang Lehrer war. Die Begleiter kämen nicht von außen, um den Schulen etwas überzustülpen, sondern diese seien selbst verantwortlich für Themen und Inhalte von QuEKS. Ziel sei, den Schulen dabei zu helfen, Qualitätsentwicklung systematisch in den Alltag zu integrieren.
„Es rührt mich, in all diesen unterschiedlichen Vorträgen zu sehen, wie sehr Sie für ihren Unterricht, für Ihre Schüler brennen“, sagte Ingo Hofmann am Ende der Veranstaltung. Und der Schulseelsorger des Ketteler Kollegs Mainz, Thomas Meysing, führte in seinem spirituellen Impuls aus: Katholische Schulen stünden dafür, alle Schüler so anzunehmen wie sie sind und auch jenen eine Chance zu geben, die am Rande der Gesellschaft stünden – das sei ihr Auftrag zu Teilhabe und Gerechtigkeit. Sie seien Kirchorte, gelebter Glaube, da hier diakonisch (also „am Menschen“) gehandelt werden solle. Das christliche Menschenbild präge das gesamte Schulleben in Offenheit und im Dialog und eröffne den Schülern Raum, sich mit existenziellen Fragen zu beschäftigen.
Info:
QuEKS heißt „Qualitätsentwicklung an Katholischen Schulen“ und ist ein gemeinsames Projekt der Schulreferenten-Konferenz der rheinland-pfälzischen (Erz-) Diözesen und des Instituts für Lehrerfort- und -weiterbildung, ILF. Es richtet sich an katholische Schulen, die sich systematisch in den Kernbereichen Unterricht und Erziehung, Kooperation und Schulmanagement weiterentwickeln wollen. Bereits acht Schulen in Trägerschaft des Bistums Trier haben daran teilgenommen.
(sb)