Rund 40 Veranstaltungen bei der Aktion „Offenes Singen und Beten“ :Singend aufeinander hören

Bistumsweit/Trier/Simmern – An rund 40 Orten in Rheinland-Pfalz und dem Saarland haben sich Menschen im Vorfeld der Bundestagswahl getroffen, um gemeinsam für den Zusammenhalt zu singen und zu beten. Initiiert von der Engagement-Entwicklung und der Kirchenmusik im Bistum Trier haben Kirchenmusiker*innen, Chöre, Musikkreise, Räte, Gruppen und engagierte Einzelpersonen damit ein Zeichen für Zusammenhalt, Respekt, Vielfalt und Demokratie gesetzt.
Die Überlegung, die der Aktion zugrunde liegt, umreißt Michaela Tholl, Leiterin der Engagement-Entwicklung, so: „Wir haben bei vielen Engagierten, mit denen wir zusammenarbeiten, eine betrübte Stimmung wahrgenommen, ein rundherum lähmendes Gefühl. Dann haben wir uns gefragt: Was stiftet Gemeinschaft, was gibt uns Hoffnung? Das gemeinsame Singen und Beten ist eine gute Form, sich gegenseitig zu bestärken und einen Gegenakzent zu dieser beklemmenden Atmosphäre zu setzen.“
So waren etwa 40 Leute beim offenen Singen und Beten in die Katholischen Familienbildungsstätte in Simmen dabei. Lutz Schultz, Dekan im Leitungsteam des Pastoralen Raums Simmern, resümiert die Veranstaltung, die auch viel Raum für Austausch gab: „Das Anliegen, also Zusammenhalt, Demokratie, Respekt, Toleranz, Menschenwürde, das treibt uns schon lange um. Wir haben hier singend erlebt, dass das wirklich wichtig ist.“ Denn Singen mache Mut und verdeutliche zwei Dinge: „Ja, ich hab eine Stimme, und ja, ich darf meiner Stimme auch etwas zutrauen, was bedeutet, ich muss mich nicht leiser machen, als ich bin." Was aber genauso wichtig sei: „Dass ich auch auf die Stimme der anderen höre. Dass man sich eben nicht gegenseitig, wie das jetzt leider vielfach geschieht, niederbrüllt oder anschweigt, sondern wirklich aufeinander hört.“ Ein Chormitglied erklärt, was das gemeinsame Singen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen kann: „Unser Singen im Chor ist das beste Beispiel dafür. Jede Stimme hat ihre Qualität, jede Stimme hat ihre Ausdruckskraft, aber alle Stimmen müssen auch miteinander harmonieren, müssen Rücksicht aufeinander nehmen. Und das ist ja das, was in unserer Gesellschaft gerade ganz wichtig ist und wieder verbessert werden muss.“