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Weihejubiläum in Saarbrücken:St. Michael feiert 100. Weihejubiläum mit Festprogramm

Die einst als Bischofskirche für das geplante Saarbistum gedachte Michaelskirche in Saarbrücken feiert Jubiläum mit Konzert, Vortrag und Pontifikalamt.
St. Michael Saarbrücken
Datum:
11. Sept. 2024
Von:
Ute Kirch

Saarbrücken – Mit einem Festprogramm feiert die katholische Kirchengemeinde St. Johann in diesem Monat den 100. Weihetag der Kirche St. Michael in Saarbrücken am 27. September 1924. Los geht es am Donnerstag, 19. September, um 19 Uhr mit dem Vortrag „Wohin steuert die Kirche? Glaubwürdigkeit des europäischen Katholizismus auf dem Prüfstand“ von Privatdozentin Dr. Urszula Pękala in St. Michael. Hintergrund sind der Vertrauensverlust durch die Missbrauchsskandale, die Frauenfrage und die Friedensfrage. Pękala ist Lehrstuhlvertreterin am Lehrstuhl für Kirchen- und Theologiegeschichte am kath. Institut der Universität des Saarlandes.

Am Freitag, 27. September, dem Weihetag der Kirche, findet um 17 Uhr eine feierliche Vesper in St. Michael statt, der sich ein Abend der Begegnung mit Empfang und Präsentation eines „digitalen Fotoalbums“ anschließt. Zum Festkonzert lädt die Kirchengemeinde für Samstag, 28. September, um 17 Uhr, in die Kirche ein. Unter der Leitung von Kirchenmusikdirektorin Annemarie Ruttloff führen Musiker des Saarländischen Staatsorchesters und der Oratorienchor Saarbrücken folgende Stücke auf: Fanny Hensel (1805 - 1847): Oratorium nach Bildern der Bibel Franz Schubert (1797 - 1828): Messe in As-Dur, 2. Fassung. Mitwirkende sind Elisabeth Wiles, Sopran Judith Braun, Alt Algirdas Drevinskas, Tenor Markus Jaursch, Bass.

Höhepunkt ist am Sonntag, 29. September, um 11 Uhr das Pontifikalamt mit dem Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann. Der Chor der Basilika St. Johann unter der Leitung von Prof. Bernhard Leonardy führt die Messe zu Ehren des Hl. Franziskus von Johann Baptist Hilber (1891- 1973) auf. Anschließend gemeinsames Mittagessen und Kaffeetafel.

Vom 7. September bis10. Oktober ist samstags von 15 bis 18 Uhr in der Kirche die Kunstausstellung „Zukunft der Kirche“ des Willi-Graf-Gymnasiums ausgestellt. Schülerinnen und Schüler der 6., 10. und 11. Klasse haben moderne Kirchenfenster und Kirchenmodelle entworfen und in Gemälden und Collagen ihre Vorstellungen zur Zukunft der Kirche umgesetzt.

Über die Kirche:

Die 1923/1924 erbaute Kirche St. Michael am heutigen Echelmeyerpark in der Schumannstraße ist das größte Kirchengebäude in Saarbrücken und eine der größten Kirchen des Saarlandes. Im expressionistischen Stil konzipiert, gilt die Kirche als einer der ersten modernen Kirchenbauten in Deutschland. Die Grundsteinlegung war mit dem ersten saarländischen Katholikentag in Saarbrücken verbunden, an dem über 30.000 Christen teilnahmen. In der Zeit des Saarstatuts nach dem Zweiten Weltkrieg von 1947 bis 1956 war St. Michael im Gespräch als mögliche künftige Bischofskirche eines Saarbistums, was nach der Volksabstimmung von 1955 nicht verwirklicht wurde. Vor dem Staatsakt zum Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik Deutschland am 1. Januar 1957 fand in St. Michael das Pontifikalamt mit dem Trierer Bischof Matthias Wehr in Anwesenheit von Bundeskanzler Konrad Adenauer statt.

Viele soziale Impulse und Initiativen sind von St. Michael ausgegangen, wie die Saarbrücker Wärmestube, die Ökumenische Sozialstation St. Johann und die „Krankenwohnung“ als erste Kurzzeitpflege im Saarland. In diesem Jahr entsteht im Echelmeyerpark nahe an St. Michael der Gedenkort für die in der Nazizeit deportierten Sinti und Roma.