Berufsverband der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten tagte online:Synode umsetzen, statt sie aufzugeben
Trier – Der Berufsverband der Pastoralreferentinnen und -referenten hat auf seiner jüngsten Sitzung Mitglieder seines Sprecherkreises neu gewählt. Weiter im Amt bleibt Sandra Baltes aus dem Dekanat Merzig. Neugewählt wurden Annette Bollig aus dem Dekanat Bernkastel und Niklas Hirtz aus dem Dekanat Kirchen. Altfried G. Rempe wurde für den Sprecherkreis wiedergewählt. Inhaltlich setzte sich der Berufsverband mit der Umsetzung der Bistumssynode, der Einrichtung eines Betroffenenbeirats und der Situation in Bolivien, dem Partnerland des Bistums, auseinander. Die Versammlung des Berufsverbandes, dem rund 220 Seelsorgerinnen und Seelsorger angehören, fand als Online-Konferenz statt.
Anders als teils in der Öffentlichkeit dargestellt, bestimme die Bistumssynode auch weiterhin den Weg der Kirche im Bistum Trier, betont der Berufsverband. Diakonisch-missionarisch für die Menschen da zu sein, sei der Auftrag an das Gottesvolk. Welche Struktur das Bistum sich, seinen Pfarreien und den anderen Orten von Kirche gebe, bleibe daneben aber auch wichtig. Die von der Bistumsleitung vorgelegten Pläne und Skizzen halten die Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten des Bistums für nachvollziehbar und ausbaufähig.
Besonders wichtig findet der Berufsverband die Vorgabe, dass Pfarreien und Pastorale Räume sich so entwickeln sollen, wie es vor Ort möglich erscheint: verbindlich, aber ohne starre gesetzliche Regelungen. Die konkrete inhaltliche Neuaufstellung der Pastoral in den Pfarreien und anderen Orten von Kirche habe vielerorts schon begonnen und müsse endlich mit allen Kräften angegangen werden. Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten seien bereit und in der Lage, die Menschen und die Gruppen intensiv zu unterstützen.
Mit Blick auf Menschen, die selbst oder in ihrem Umkreis sexualisierte Gewalt in der Kirche erfahren haben, erwartet der Berufsverband gemeinsam mit dem Berufsverband der Gemeindereferentinnen und -referenten, dass der Betroffenenbeirat im Bistum Trier schnellstmöglich eingesetzt und arbeitsfähig werden soll. Er wäre eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die angekündigte Aufarbeitungs-Kommission zur intensiven Aufarbeitung der Verbrechen und des Umgangs der Verantwortlichen mit Tätern im Raum der Kirche bestellt wird und die Arbeit aufnehmen kann.
Ein weiterer Schwerpunkt der Beratungen war Bolivien. Das Partnerland des Bistums Trier leidet mehrfach unter der weltweiten Corona-Pandemie. So sind im Bistum im Jahr 2020 fast alle Kleidersammlungen ausgefallen. Der Berufsverband wird daher 50 Prozent seiner Mitgliedsbeiträge aus diesem Jahr an die Bolivienhilfe des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Trier spenden, als kleinen Beitrag zum Ausgleich für die entgangenen Erlöse.
(agr/Tef)