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Junge Flüchtlinge und Einheimische gestalten Projekt auf Marienburg :Tanz, Klang, Gesang

"Creative together" nannte sich ein interkulturelles Projekt auf der Marienburg bei Zell, bei dem rund 30 junge Flüchtlinge und einheimische Jugendliche mitmachten.
Rund 30 einheimische Jugendliche und Flüchtlinge kamen auf der Marienburg bei Zell zusammen.
Datum:
12. Mai 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Zell – Rechts, links, und hüpfen. Und dann nochmal. Eine Gruppe arabischer und deutscher Jugendlicher übt einen Tanz ein. Sie schwingen die Beine und heben die Arme. Im nächsten Raum singen junge Leute. „And I sure would like some sweet company“, ertönt es. Andere Jugendliche begleiten den Gesang mit rhythmischen Klängen, erzeugt mit Bechern. „Creative together“ war ein interkulturelles Projekt der Kirche der Jugend Marienburg überschrieben. Insgesamt kamen rund 30 einheimische Jugendliche und Flüchtlinge vom 5. bis 8. Mai auf der Marienburg bei Zell zusammen – um einander mit Tanz, Klang und Gesang zu begegnen.

„Man lernt sehr viel über andere Länder“, sagt die 19-jährige Christina aus Bullay. – von landestypischen Rhythmen bis zu ein paar Wörtern auf Arabisch. Christina sei bei dem Projekt dabei, weil sie es „sehr interessant“ finde, zu sehen, „was andere Kulturen so machen.“ Und sie fände es sehr wichtig, Flüchtlinge einzubeziehen. Abdullah ist 17 Jahre alt und wohnt seit rund einem Monat in einer Wohneinrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Neuerburg. Mit neun weiteren jungen Leuten aus der Gruppe ist der Syrer auf die Marienburg gekommen. „Wir spielen alle zusammen, machen Musik, tanzen, essen. Das ist sehr gut“, erklärt er in wenigen Worten auf Deutsch, warum ihm das Projekt gefalle. Sprache ist kein Problem für die jungen Leute auf der Marienburg. „Man braucht keine Sprache“, sagt der 20-jährige Dalil, der ebenfalls aus Syrien kommt, und seit einem Jahr in Jünkerath lebt. Manche der Projektteilnehmer könnten gar kein Deutsch. „Aber wir müssen nicht reden. Einfach nur tanzen oder singen, sich integrieren.“ Alles sei niedrigschwellig, so dass jeder einbezogen werden könne. Jeder sei wichtig.

Ein Angebot schaffen, in dem sich „viele junge Menschen begegnen können“, das wollte die Kirche der Jugend Marienburg mit ihrem Projekt, erklärt Birgit Laux. Sie sollten gegenseitig ihre Kultur kennenlernen. Und mit Tanz, Klang und Gesang sei es möglich, ohne viele Worte „Grenzen zu überschreiten und zusammenzuführen“. Walzer und arabische Tänze, Musik, bei der jeder mitsingen kann, oder rhythmische Untermalung: Am Ende stand eine gemeinschaftliche Aufführung im Haus der Jugend Wittlich. „Wir haben alle in Gemeinschaft und Harmonie Klänge neu entdeckt“, sagt Laux. „Und viele Brücken geschlagen.“ Gerade das gesellschaftliche Leben junger Leute werde von der aktuellen Flüchtlingssituation stark geprägt. Daher sei es besonders wichtig, dass es ein „starkes Miteinander“ gebe. „Jugend ist unsere Zukunft“, sagt Laux. Dazu gehörten auch die, die „zu uns geflüchtet sind“.

Die drei Workshops wurden geleitet von Elisabeth Schilling aus Wittlich (Tanz), Till Christen aus Altrich (Gesang) und Tamara Köcher aus Hupperath (Klang).

Das interkulturelle Projekt wurde überwiegend finanziert von der Flüchtlingshilfe im Bistum Trier. Weitere Informationen unter: www.willkommensnetz.de.