Lebensberatungsstelle Neunkirchen des Bistums Trier stellt Jahresbericht 2021 vor:Trennung und Konflikte der Eltern belasten Kinder stark
Neunkirchen – 1089 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben bei der Lebensberatung des Bistums Trier in Neunkirchen im vergangenen Jahr Rat und Hilfe gesucht. Das sind etwas weniger als 2020, als 1143 Personen zur Lebensberatung kamen. Darüber hinaus haben 343 (2020: 287) weitere Personen an Elternkursen, offenen Sprechstunden und Weiterbildungen teilgenommen. Das geht aus dem Jahresbericht 2021 der Lebensberatung hervor.
Als häufigste Beratungsgründe nennt der Bericht bei Kindern und Jugendlichen die emotionale Belastung aufgrund von Trennung und Scheidung der Eltern, Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten, Partnerschaftskonflikte der Eltern, die psychische Erkrankung eines Elternteils, Erschöpfung und Überlastung, Arbeitslosigkeit, finanzielle Probleme und Armut. 47 Prozent der insgesamt 299 beratenen Kinder und Jugendlichen lebten nicht mehr in ihrer Ursprungsfamilie. Bei den Erwachsenen waren die wichtigsten Themen stimmungsbezogene Probleme wie etwa Depressionen, kritische Lebensereignisse und Verlusterlebnisse, Probleme in der Kommunikation, Selbstwertproblematik sowie Belastung durch traumatische Ereignisse. Die durchschnittliche Beratungsdauer lag im vergangenen Jahr pro abgeschlossenem Fall bei 8,14 Stunden.
Das Beratungsteam um Leiter Martin Ludwig konnte im Jahr 2021 das Angebot in vollem Umfang aufrechterhalten. Aufgrund der Pandemie seien die Beratungsgespräche allerdings zunehmend über Video und Telefon geführt worden, teilt die Lebensberatung mit. 26 Personen hätten das Angebot der Online-Beratung in Anspruch genommen. Laut Bericht waren im vergangenen Jahr „stimmungsbezogene Probleme wie Depression“ ein häufiger Beratungsanlass. Die Angebote der Lebensberatung wurden auch im vergangenen Jahr von Kindertagesstätten stark nachgefragt. Auch 2021 konnte das Team traumatisierten Geflüchteten therapeutische Angebote machen.
Die Lebensberatung Neunkirchen bietet zudem bei Familien- und Partnerschaftsproblemen Mediation als Verfahren zur Konfliktregelung an. Darüber hinaus bieten die Beraterinnen und Berater fachliche Beratung an: Auf Anfrage von Jugendhilfeeinrichtungen sowie medizinischen und Bildungseinrichtungen helfen sie bei der Einschätzung von Kindeswohlgefährdung. Weitgehend eingestellt werden mussten aufgrund der Pandemie die offenen Sprechstunden in der Kindertagesstätte Lehbesch in Ottweiler und im „Momentum – Kirche am Center“ in der Neunkircher City.
Träger der Lebensberatungsstelle Neunkirchen ist das Bistum Trier. Die im vergangenen Jahr entstandenen Gesamtkosten von rund 331.800 Euro trugen das Bistum zu 47,4 Prozent, der Landkreis Neunkirchen zu 48,2 Prozent und die Kreisstadt Neunkirchen zu 4,4 Prozent. Im Jahr 2021 hat das Bistum Trier 3,24 Millionen Euro für seine 20 Beratungsstellen im Saarland und in Rheinland-Pfalz aufgewendet. Hinzu kommen die Landes- und Kommunalzuschüsse von insgesamt rund 3,79 Millionen Euro. Die 20 Beratungsstellen erbrachten 8751 Beratungsleistungen, mit denen 18.685 Personen erreicht wurden.
Für Hilfe suchende Menschen ist die Beratung kostenfrei.
Die Beratungsstelle Neunkirchen hat ihren Sitz in der Hüttenbergstraße 42, 66538 Neunkirchen und ist erreichbar unter Tel. (06821) 27719 und per E-Mail unter sekretariat.lb.neunkirchen(at)bistum-trier.de
(uk)