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Hunsrücker Jugendliche beteiligen sich an 72-Stunden-Aktion:„Uns schickt der Himmel“

Vielfältige Projekte nahmen Kinder und Jugendlichen in der Region Rhein-Hunsrück während der 72-Stunden-Aktion wahr.
Die Bewohner kommen nicht zu kurz: Einige Jugendliche beschäftigen sich ganz unterschiedlich mit ihnen.
Datum:
27. Mai 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Region Rhein-Hunsrück – Weit über 300 Kinder und Jugendliche waren zusammen mit vielen Ehrenamtlichen während der 72-Stunden-Aktion des Bunds Deutscher Katholischer Jugend (BDKJ) im Einsatz. Sie berührten viele Menschen in der Region mit ihrem Engagement. Sei es durch die erarbeiteten Ergebnisse oder durch ihre Bitte um Hilfe.

Trotz mancher Unwägbarkeit wurde vieles möglich. Schließlich waren es himmlische Projekte mit begeisterten Menschen. Der Koordinierungskreis begleitete zehn Gruppen im Landkreis, die sich an der inzwischen bundesweiten Sozialaktion beteiligten. 

Internationalen Charakter hatte das Projekt für die Jugendkirche „crossport to heaven“ und das Jugendzentrum Sohren. Hier lag die Herausforderung in der raschen gemeinsamen Organisation. Die Jugendlichen von „crossport to heaven“ und dem Jugendzentrum Sohren mussten sich kennenlernen und ihre Aufgaben gut miteinander abstimmen. Sie organisierten in 72 Stunden einen Spendenlauf mit über 50 spontanen Teilnehmern für mehr Frieden in Europa.

Spendenlauf im Hunsrück

Die Strecke führte vom „crossport to heaven“ nach Sohren „im Ried“. Der Erlös kommt einer Kinder- und Jugendeinrichtung in Bosnien-Herzegowina zu gute. Diese werden die Jugendlichen im Rahmen der Jugendbegegnung im Sommer besuchen. Deren Jugendliche organisierten eine Fahrradtour, um ihren Wunsch, Teil der europäischen Gemeinschaft zu werden, deutlich zu machen. Hierüber informierten die beiden Gruppen bei verschiedenen Aktionen in den Städten des Landkreises. Sie luden nicht nur zum Friedenslauf, sondern auch zum Wählen ein.  Dazu organisierten sie kleine Videobeiträge mit Statements von Bürgern aus der gesamten Region und schnitten einen gemeinsamen Film mit Jugendlichen aus Orasjne. Dessen Vorführung rührte mit seiner Herzlichkeit und den Bildern aus Bosnien.„Es war toll, Euch hier zu haben. Ihr habt den Bewohnern neue Möglichkeiten geschaffen, ganz vielen Dank dafür“, die Leiterin des Sozialdienstes, Heike Schwickert, war begeistert. Sie strahlte mit den Jugendlichen in Emmelshausen um die Wette. Sie hatten einen Brunnen zum „Fluss des Lebens“ vor dem Altenheim errichtet. Ein Teich und eine Neugestaltung der Kräuterspirale waren das Ergebnis der 72 Stunden. Diakon Jörg Hoffmann war neben den Ehrenamtlichen die große Stütze für das Projekt, ist sich Gemeindereferent Carsten Kling sicher. Er hatte Firmbewerber aus verschiedenen Gruppen zu einem Team zusammengebracht.

Auch in einem Altenheim aktiv waren die Messdiener aus Sohren. Gemalert und gewerkelt, mit den Senioren geredet, mit ihnen gegessen und gebacken und ihnen vorgeturnt – alles geschah gleichzeitig. „Taubenblau ist es geworden, ganz modern und doch freundlich“:  Daria Thoi, Gemeindereferentin, gefielen die Malerarbeit ihrer Schützlinge. Für alle ihre Arbeiten hatten die Jugendlichen Spenden zusammengetragen und einen umfangreichen Plan erstellt. Höhepunkt und Abschluss war ihre gemeinsame Teilnahme am Friedenslauf. 

Wenn sich die Pfadfinder an einem Altenheim engagieren, darf es auch gerne ein Gartenprojekt sein. Die Jüngeren bauten Nistkästen und eine Informationstafel, während die Älteren den Ziegen eine neue Klettermöglichkeit mit Unterstand bauten. Hierfür fanden sie Materialien bei vielen Firmen der Verbandsgemeinde Rheinböllen. Neben ihren Materialspenden, der fachlichen Unterstützung durch Ehrenamtliche wie Ela und Clemens Kopp und einem Imker freuten sich die Kinder und Jugendlichen wie viele andere auch über eine tolle Verpflegung durch örtliche Metzger, Bäcker, Supermärkte, Familien und Fans.

Probeliegen auf der neuen Wellness-Liege der Jugendlichen vom crossport und der DPSG.

Der zweite Pfadfinderstamm der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) im Hunsrück war im Erlebnis- und Erholungsgelände „Im Ried“ in Sohren aktiv. Dort war auch die Gehörlosengemeinde des Bistums Trier zu Gast. Neue Sitzgarnituren, Rutsche und eine Wellnessliege verschönern nun das Gelände und die Hütten glänzen durch neue Lasur. Von überall bekamen sie Hilfe und Unterstützung. Auch hatten die DPSGler mit zahlreichen Kuchen- und Salatspenden ein Buffet für alle Zieleinläufer und Gäste des Friedenslaufs organisiert. „Von solchen Projekten zehren die Jugendlichen ein Leben lang, hier lernen sie am Meisten“, sagte Elisabeth Fieweger. Ihre Kinder waren in verschiedenen Projekten im Einsatz.

In die Jahre gekommen ist die „Eich“, ein geschichtsreiches Naherholungsgebiet für die Stadtbewohner. Die Jugendlichen aus der Pfarrei St. Josef wurden hier aktiv. Zuversichtlich nahmen sie den Auftrag an, mit Unterstützung des Bauhofs, Simmerner Firmen, Nachbarn und Anwohnern die unterschiedlichsten Denkmäler und Plätze wieder auf Vordermann zu bringen. Sie luden zu einer gemeinsamen Begehung und Picknick alle Anwohner von der Schlicht und der Eich ein. Deren Begeisterung war in den Gesprächen zu spüren. „Das sollte uns motivieren, daran weiterzuarbeiten und mehr daraus zu machen“, waren sich einige Anwohner einig. Es sei ein himmlischer Impuls mehr daraus zu machen.

Naturschutz und "Open Stage"

Malteserjugend und die Messdiener aus Biebern hatten sich zusammen angemeldet. Sie erhielten vom Koordinierungskreis ein vielfältiges Projekt: Die Größten kümmerten sich um den Bouleplatz, Pizzaofen und die Schutzhütte, das Kreuz zu restaurieren samt dem Gelände war dann Auftrag der Jugendlichen und die Jüngsten bauten Nistkästen aller Art und verteilten sie entlang der Wanderwege. Der Hüttenaufbau war nicht so einfach, obwohl Uwe Adam sich voll reinkniete. Dass ihn das noch in die Lüfte bringen sollte, konnte er inmitten der Baustelle nicht ahnen. Denn was Kinder und Jugendliche alles auftreiben können für eine Tombola, zeigte sich dann beim großen Fest: Ein Flug mit dem Heißluftballon gab es zu gewinnen, neben tollen Gutscheinen. So brachte ein Los Uwe Adam mit seinem Sohn noch am Sonntagabend ganz neue Sichtweisen auf ihr Projekt.

Das Jugendzentrum „Am Zug“ legte sich am Freitagnachmittag im Gemeindewald von Kirchberg so richtig ins Zeug. Unter Anleitung des Revierförsters übernahmen sie unterschiedlichste Aufgaben. Am Samstagnachmittag trafen sie sich, um einen Konzertabend auf der „Open Stage“ des Marktplatzes vorzubereiten.

Am Kindergarten in Laufersweiler war die jüngste Gruppe im Einsatz. Sie bauten nicht nur ein Insektenhotel, sondern gestalteten die Sandflächen für die Kinder neu und pflanzten Bäume und Sträucher. Das Projekt brachte Kinder und Jugendliche im Dorf zusammen, die bislang wenig Kontakt und auch keinen festen Treffpunkt im Dorf haben.

(red)