Trierer Weihbischof besucht Caritasverband und Projekte für Geflüchtete in Betzdorf :Unterstützung mit Herzblut
Betzdorf – In diesem Jahr reist Weihbischof Robert Brahm regelmäßig auf die sogenannte „Trierische Insel“, um im Rahmen einer Visitation den Pastoralen Raum Betzdorf, katholische Pfarreiengemeinschaften sowie Gremien, engagierte Haupt- und Ehrenamtliche und „Orte von Kirche“ kennenzulernen. In diesem Zusammenhang war er bereits zu Gast bei der Lebensberatungsstelle, sprach unter anderem mit Standortleiterinnen der katholischen KiTa gGmbH und der evangelischen Superintendentin sowie mit katholischen Verbänden. Beim Caritasverband Rhein-Wied-Sieg in Betzdorf hat Brahm am 4. Mai unterschiedliche Begegnungsmöglichkeiten im Bereich der Migration und Integration kennengelernt.
Sie kommen aus der Ukraine, der Türkei, Afghanistan, aus dem Iran, Somalia oder Burkina Faso und treffen sich freitags zu einem Sprachkurs, der von der Caritas organisiert wird. Obwohl sie in unterschiedlichen Kulturen aufgewachsen sind, eint sie der Wille, gemeinsam Deutsch zu lernen. Geleitet wird der Kurs, der sich in drei Niveaus aufteilt, von engagierten pensionierten Lehrer*innen. „Es ist ein buntes Gemisch an Nationen“, bestätigt Christiane Schmidt. „Doch es ist eine befriedigende Aufgabe“, betont sie. Obwohl sie und ihre Kollegin Luise Kölzer und ihr Kollege Hans-Otto Seinsche nie wissen, wer sie genau erwartet – die Frauen und Männer nehmen freiwillig an dem Kurs teil, trotzdem finde sich wöchentlich eine motivierte Gruppe.
Bei einer Vorstellungsrunde berichten die Teilnehmenden, die seit etwa ein bis zwei Jahren in Deutschland leben, Weihbischof Brahm von bürokratischen Herausforderungen, oder sie erzählen von ihren Gründen, warum sie ihre Heimat verlassen haben. Doch auch der Austausch über Kochrezepte und Hobbies macht das Zusammentreffen zu einem sehr persönlichen Treffen.
Herausforderungen und Dankbarkeit
Um den persönlichen Austausch geht es auch im Erzählcafé für Frauen, das ebenfalls in der Bismarckstraße 7 in Betzdorf stattfindet und von der Ehrenamtlichen Monika Habenschuss organisiert wird. „Hier sind alle Nationalitäten willkommen“, betont sie. Die Gruppe würde sich daher über das Interesse von weiteren deutschen Frauen freuen, die sich gerne ungezwungen in netter Runde mit anderen austauschen möchten. Am Erzählcafé nimmt heute auch Annegret Heukäufer teil. Sie betreut geflüchtete Familien und Einzelpersonen rund um Kirchen und nutzt den Besuch von Weihbischof Brahm, um ihm von den vielen bürokratischen Hürden und der hohen Belastung für Ehrenamtliche zu berichten. „Aber man bekommt auch viel zurück“, fügt sie hinzu.
Nach dem Vormittag resümiert Weihbischof Brahm: „Man muss Menschen zusammenbringen, so werden Vorurteile abgebaut.“ Und genau dies geschehe unter dem Dach der Caritas in Betzdorf. Er dankt den vielen engagierten Haupt- und Ehrenamtlichen, die gerade in der verschärften politischen Lage Geflüchtete mit Herzblut unterstützten. „Was Sie tun, lässt sich nicht mit Geld bezahlen. Ihr Engagement ist ein ganz großes Geschenk“, dankt Brahm insbesondere den Menschen, die sich in ihrer Freizeit um andere kümmern. Regine Wald begleitet als Teil des Leitungsteams im Pastoralen Raum Betzdorf den Besuch und unterstützt die Aussage Brahms: „Die persönlichen Kontakte sind wichtig, weil das Ängste und Vorbehalte abbaut.“ Dass dies möglich ist, zeigt der Caritasverband.
Weitere Informationen zum Caritasverband gibt es auf www.caritas-betzdorf.de und unter Tel.: 02741-976010,
Der Pastorale Raum Betzdorf umfasst die Pfarreiengemeinschaften Gebhardshain-Elkenroth, Heller- und Daadetal, Kirchen-Betzdorf und Niederfischbach-Mudersbach mit fast 26.000 Katholik*innen und wird von einem Leitungsteam bestehen aus Dekan Pfarrer Augustinus Jünemann, Gemeindereferentin Regine Wald und Diplom-Betriebswirt Thomas Düber geleitet.