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Trierer Bischof äußert sich zum Abschluss des Synodalen Weges und gibt einen Ausblick:Veränderungen in der Kirche bewirken

Bischof Dr. Stephan Ackermann äußert sich zum Abschluss des Synodalen Weges.
Bischof Dr. Stephan Ackermann (Foto: Maximilian von Lachner)
Datum:
15. März 2023
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier - Der Synodale Weg der katholischen Kirche in Deutschland ist vor rund drei Jahren gestartet und fand am 11. März in einer 5. Vollversammlung vorerst zu einem Abschluss. Der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann nahm am Reformdialog, den die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken ins Leben gerufen hatte, teil. Ausgangspunkt war die sogenannte MHG-Studie aus dem Jahr 2018, die sexuellen Missbrauch im Raum der katholischen Kirche mit einem Fokus auf systemische Faktoren untersucht hatte. Einige der verabschiedeten Handlungstexte bezögen sich enger auf die Bereiche von Aufarbeitung, Prävention und Intervention und die Verhinderung von Machtmissbrauch, sagte Ackermann. Die Versammlung habe deutlich gemacht: “Als Ganzes ist uns das wichtig, und wir müssen an diesem Thema dranbleiben und dürfen nicht nachlassen”.

 "Sehr konzentriert” sei in dieser letzten Vollversammlung gearbeitet worden, berichtete Ackermann, mit der Bereitschaft, Kompromisse zu schließen, um möglichst viele der vorgelegten Papiere auch zu verabschieden. Drei dieser Papiere sind ihm in besonderer Weise wichtig, „eben weil sie Veränderungen in der Kirche bewirken”.

Zum einen sei es der Handlungstext „Segensfeiern für Paare, die sich lieben“. „Das ist für mich ein wichtiger Text, weil er die Richtung zeigt, sowohl in der Seelsorge wie auch für liturgisch-gottesdienstliche Angebote, um Paaren, die um den Segen bitten […]  entsprechend Antwort zu geben.“ Dabei werden gleichgeschlechtliche Paare angesprochen ebenso wie geschiedene Wiederverheiratete, die sich einen Segen wünschen. Bislang habe es dort eine “Lücke” gegeben, die der Bischof als “schmerzlich” empfunden hat. Zum anderen sei ihm das Papier zur „Priesterlichen Existenz heute“ wichtig. „Das ist ein Grundlagenpapier, weil es sehr nüchtern die Situation beschreibt, in der wir stehen, aber auch nochmal die Bedeutung des Dienstes aufzeigt.“ Weiter nennt Ackermann das Papier über die Bitte an den Papst zur Öffnung des Sakramentalen Diakonats für Frauen.

„Der Anfang des Anfangs“

Der Synodale Weg “in dieser Form” sei nun zwar beendet, doch „schon häufiger ist ja gesagt worden: Das ist eigentlich nur der Anfang des Anfangs.“ Auf der Ebene der deutschen Bistümer wird ein Synodaler Ausschuss eingerichtet, in dem mit den 27 Diözesanbischöfen Laiinnen und Laien beraten werden. „Da wird weiter an den entsprechenden Themen gearbeitet – auch an den Texten, die nicht verabschiedet worden sind“, erklärt Ackermann. „Und dann gibt es die Themen, wo wir uns als Bischöfe verpflichtet haben, sie in den weltkirchlichen Prozess einzubringen - also nach Rom zu geben.“  Der Vatikan und auch Papst Franziskus hatten sich in den vergangenen Monaten immer wieder auch kritisch zum Synodalen Weg geäußert.  „Es stehen ja noch Gespräche aus in Rom. Ich denke, das wird eine Gelegenheit sein, dann dort die Dinge einzubringen“, so seine Einschätzung, wie die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken weiter vorgehen werde. Darüber hinaus gebe es Beschlüsse, die schon jetzt auf der Ebene der einzelnen Bistümer umgesetzt werden könnten – ohne auf eine Zusage aus dem Vatikan zu warten. „Ich sehe für unser Bistum zunächst mal die Frage der Gremien auf diözesaner Ebene.“ Es sei ohnehin geplant gewesen, im Nachgang zur Bistumssynode die Gremien auf Bistumseben unter dem Stichwort „Beteiligung und Mitentscheidung“ neu aufzustellen. Spätestens seit der diözesanen Synode sei die Kirche im Bistum Trier stärker synodal unterwegs. „Es geht insgesamt darum: Wie gibt es eine breitere Beteiligung, breitere Entscheidung? Wie kann man in der Breite beraten, was der Weg in die Zukunft ist für die einzelnen Ortskirchen?“ Aus diesem Grund wolle er alle Texte aus dem Synodalen Weg in die diözesanen Gremien einbringen.

Weitere Informationen sind unter www.synodalerweg.de zu finden.

(jf)