Vielfältigste “Orte von Kirche”

Trier/Koblenz/Saarbrücken – “Wenn jährlich die Statistik kirchlichen Lebens veröffentlicht wird, stehen in der öffentlichen Wahrnehmung meistens die Austrittszahlen im Mittelpunkt. Diese Zahl ist ohne Frage ein wichtiger Indikator für die Verantwortlichen. Aber gleichzeitig ist das nur ein sehr kleiner Ausschnitt von Kirche.” Das hat Dr. Ulrich von Plettenberg, Generalvikar des Bistums Trier, mit Blick auf die Statistik des kirchlichen Lebens für das Jahr 2024 betont, die am 27. März veröffentlicht wurde.
Wenn er im Bistum unterwegs sei, etwa im Rahmen von Visitationen, erlebe er so viele “Orte von Kirche”, vielfältigste Angebote und hochengagierte Ehrenamtliche: “2024 haben wir rund 82.000 Kinder und Jugendliche mit über 2.500 gruppenbezogenen, diözesanen oder offenen Angeboten erreicht. 120 Katholische Öffentliche Büchereien, geleitet und betreut von 1.082 ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, haben im letzten Jahr 572.033 Medien ausgeliehen und bei der Ausleihe und in Veranstaltungen knapp 225.000 Besucher*innen gezählt. In den Familienbildungsstätten erreichen wir jedes Jahr etwa 90.000 Menschen”, nennt von Plettenberg beispielhaft drei Bereiche. Tag für Tag seien Seelsorger*innen für Menschen in Alteneinrichtungen, Krankenhäusern oder Gefängnissen da; wer Begleitung in schwierigen Lebenslagen brauche, finde sie bei den Lebensberatungsstellen des Bistums oder der TelefonSeelsorge. Knapp 10.000 Schüler*innen werden an Schulen des Bistums unterrichtet; etwa 42.500 Kinder besuchen jeden Tag die knapp 500 katholischen Kindertageseinrichtungen des Bistums. “Blitzlichter” seien diese Beispiele, neben vielen anderen Bereichen, die zu nennen wären. Er wünsche sich, dass auch diese Zahlen und die dahinterstehenden Menschen wahrgenommen würden, sagte von Plettenberg.
Zum Stichtag 31. Dezember 2024 lebten 1.139.958 (2023: 1.174.166) Katholik*innen auf dem Gebiet des Bistums Trier; das sind 44,6 (2023: 47,7) Prozent der Gesamtbevölkerung. Positiv verzeichnet das Bistum Trier, dass die Zahl der Kirchenaustritte gesunken ist: Kehrten 2023 noch 22.618 Menschen der Kirche den Rücken, sank diese Zahl auf 18.894 im Jahr 2024. Den Austrittszahlen gegenüber stehen 56 Eintritte von Menschen anderer Konfessionen (2023:47) und 220 Wiederaufnahmen (2023: 210). Die Teilnahmezahl an Gottesdiensten hat wiederholt leicht zugenommen von 4,2 auf 4,5 Prozent. 2024 lag die Zahl der Taufen bei 6.297 (2023: 7.030). Zur Erstkommunion gingen 8.387 Kinder (2023: 8.531); das Sakrament der Firmung empfingen 4.714 Jugendliche (2023: 5.124). Die Zahl kirchlicher Trauungen sank im Vergleich zum Vorjahr: von 1.338 auf 1.043. Katholisch bestattet wurden 14.655 Menschen (2023: 15.651).
Das Bistum Trier hat eine Gesamtfläche von 12.870 Quadratkilometer, gegliedert in 34 Pastorale Räume und 324 Pfarreien (Stand 1.1.2025); davon sind 131 bereits fusionierte Pfarreien, die restlichen sind in 34 Pfarreiengemeinschaften zusammengeschlossen und fusionieren im Jahr 2026. Es gibt (Stand 1.1.2024) insgesamt 446 Bistumspriester – davon 228 im aktiven Dienst im Bistum und 193 im Ruhestand. Im Bistum arbeiten zusätzlich 89 Ordenspriester, 34 Priester aus anderen Diözesen, 46 Diakone im Hauptberuf und 136 Diakone mit Zivilberuf, 189 Pastoralreferentinnen und -referenten sowie 246 Gemeindereferentinnen und -referenten. Rund 1.800 Mitarbeiter*innen des Bistums arbeiten in Beratungsstellen (inkl. TelefonSeelsorge), Bildungshäusern, im Bischöflichen Generalvikariat Trier, in Bistumsschulen, Fachstellen für Katholische Erwachsenenbildung, Fachstellen für Kirchenmusik, Fachstellen für Jugendpastoral, Häuser der offenen Tür, im Johannesfoyer Saarbrücken, in den Pastoralen Räumen, in Katholischen Hochschulgemeinden, Rendanturen, Schülerzentren, bei Verbänden und weiteren Dienststellen (vgl. Geschäftsbericht des Bistums Trier (als PDF). Mehrere Zehntausend Menschen sind ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Bereichen tätig.