Menschen von der Ahr verbinden sich über katholische Website:„Vom Glauben sprechen kann jeder und das auch richtig gut!“
Dernau – Ein kleines Video-Set ist in einem rustikalen Weinkeller in Dernau an der Ahr aufgebaut. Mandy Gieler und Edgar Bertram stehen hier heute vor der Kamera von Elmar Gafinen; die Regieanweisungen gibt Markus Hartman. Gedreht wird ein Kurzfilm, der die Impulsreihe der Plattform „verbundenanderahr.de“ zur Fastenzeit abschließt.
„Sieben Fastenimpulse für sieben Fastenwochen“ lautet der Arbeitstitel der Gruppe von Haupt- und Ehrenamtlichen aus dem Dekanat Ahr-Eifel. Im Mittelpunkt stehen stets Menschen aus der Region, die einen sehr persönlichen Einblick in ihr Leben geben. „Ich finde, dass macht das Ganze authentisch, gibt auch einen anderen, niederschwelligen Zugang zum Glauben“, erklärt Pfarrer Heiko Marquardsen. Der Kooperator in der Pfarreiengemeinschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler hat seine Mitarbeit beim Videoprojekt gleich zugesagt. „Gerade in meiner Rolle als Priester finde ich es wichtig zu unterstreichen, dass nicht nur wir als Hauptamtliche etwas zum Glauben zu sagen und eine Botschaft zu verkünden haben. Vom Glauben sprechen kann jeder und das auch richtig gut!“
Die Fastenclips, meist unter fünf Minuten lang, seien humorvoll, manchmal um die Wahrheit ringend, aber immer ermutigend, so die Verantwortlichen. In den sieben Wochen lernen die Zuschauerinnen und Zuschauer verschiedene Protagonisten kennen, die über die Themen Auferstehung, Licht, Weg und Hirte sprechen oder eben zum Thema Wein, der im Mittelpunkt der letzten Aufnahme in Dernau steht. Eingeladen wurden dazu Edgar Bertram und Mandy Gieler – beides Weinexperten und zudem im Vorstand der örtlichen Kolpingsfamilie. In ihren Gedanken schlagen sie eine Brücke zwischen Bibel und der heutigen Situation der katholischen Kirche. Denn der roter Faden, der alle Fastenimpulse verbindet, sind die sieben „Ich bin“-Worte Jesu aus dem Johannes Evangelium.
„Ganz bodenständig, ohne in die Sphären der hohen Theologie abzuheben, ermutigen in diesen Filmen Menschen ‚wie Du und ich‘ einfach das vom Glauben zu leben, was jede und jeder im Alltag davon verstanden hat“, berichtet Hartmann. Die Impulsgeber wie zum Beispiel eine Bäckermeisterin, ein pensionierter Arzt oder eben Mandy Gieler und Edgar Bertram stehen mitten im Leben. Auch Pfarrer Marquardsen lässt sich von den persönlichen Geschichten, wie dem Statement einer Seelsorgerin, die im Hospiz arbeitet, inspirieren: „Das hat mir in der Fastenzeit selbst auch nochmal gezeigt, um was es an Ostern eigentlich geht und was unseren Glauben so stark und schön macht.“
Neue Formate und Anregungen
Die Homepage „verbundenanderahr“ ist eine Plattform des Dekanats Ahr-Eifel, die seit dem ersten Lockdown Anfang 2020 besteht. Getragen wird sie durch viele Haupt- und Ehrenamtliche. Auf der einen Seite „geht es uns darum, ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen, und dass die Gläubigen umeinander wissen, damit eine Vernetzung möglich ist“, erklärt Pastoralreferent Hartmann, daher sei das Thema Regionalität so wichtig. Auf der anderen Seite möchten die Köpfe hinter dem Projekt, Christinnen und Christen ermutigen „ihren Glauben daheim zu leben und nicht nur im Kirchraum“. Daher bietet die ansprechende und moderne Seite ganz unterschiedliche, niedrigschwellige Formate. Neben Videos gibt es Anregungen wie man einen Gottesdienst mit Kindern zuhause gestalten kann oder auch Informationen zu (analogen) Aktionen aus dem Dekanat.
Alle Videos sind weiterhin auf www.verbundenanderahr.de abrufbar und auch nach der Fastenzeit lohnenswerte Impulse.
(jf)