Anlässlich des Weltflüchtlingstags präsentiert Albert Herbig die Ausstellung „de ramp“ im welt:raum:Von Katastrophen, die Menschen zur Flucht treiben
Saarbrücken – Anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni präsentiert der welt:raum in Saarbrücken (Katholisch-Kirch-Str. 5, 66111 Saarbrücken) vom 8. bis 29. Juni die Ausstellung „de ramp“ von Albert Herbig. Herbig, langjähriger Professor für Kommunikation an der Hochschule Kaiserslautern, stellt bearbeitete Fotografien der Flutkatastrophe von 1953 in der niederländischen Provinz Zeeland aus. Durch die Verwendung einiger weniger Farbnuancen, insbesondere von Grün-Blau und dem ikonischen Orange entstanden universell wirkende Bilder von Menschen auf der Flucht.
Am Donnerstag, 20.Juni, um 18.30 Uhr erzählt Herbig im welt:raum mehr zu den Bildern, ihrer Entstehung und ihrem Hintergrund. Außerdem wird Tobias Schunk vom Saarländischen Flüchtlingsrat (SFR) von Menschen auf der Flucht berichten. Dem SFR gehören neben Einzelpersonen auch Organisationen wie Pax Christi, der BDKJ, die Aktion 3. Welt Saar und das Kurdische Gesellschaftszentrum an. Gerahmt wird die Vernissage von autobiografischen Geschichten über Auswandern und Einwandern durch Ferdinand Martinelli und seiner Musik als DadRockZ Solo mit Lil DezZ.
Albert Herbig entdeckte die Schwarz-Weiß-Fotografien über die Flutkatastrophe in Zeeland, die als schwerste Nordsee-Sturmflut des 20. Jahrhunderts gilt, in einem Buch in einem niederländischen Antiquariat. Der Titel „de ramp“ bedeutet so viel wie Unglück, Katastrophe. „Besonders berührten mich die Bilder der verzweifelten Menschen, die mit nichtviel mehr als den Kleidern am Leib flohen und evakuiert wurden. Sie weckten in mir Assoziationen zu all den Menschen, die seit vielen Jahren aus Syrien, Afghanistan und vielen afrikanischen Ländern zu uns nach Europa fliehen und auch zu den Millionen Geflohenen während und nach dem Zweiten Weltkrieg“, sagt Herbig. In der Folge sammelte der Künstler weiteres Bildmaterial, bearbeitete ausgewählte Fotografien und colorierte die monochromen Ausdrucke auf Fotopapier mit farbigen Gouache-Farben. Auf diese Weise entstanden Bilder von Menschen auf der Flucht, denen man die Herkunft der spezifischen Kontexte kaum noch ansieht.
Info: Die Ausstellung kann vom 8. bis 29. Juni während der Öffnungszeiten des welt:raum (Katholisch-Kirch-Str. 5, 66111 Saarbrücken) besucht werden: Mi-Fr: 14-18 Uhr, Sa: 11-15 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Zum Künstler: Albert Herbig lebt und arbeitet als leidenschaftlicher ARTgenosse in Saarbrücken. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Kunst und Kommunikation. Nach langjähriger Lehrtätigkeit als Professor für Kommunikation an der Hochschule Kaiserslautern, widmet er sich seit einiger Zeit verstärkt seinen künstlerischen Projekten. Sein Schwerpunkt liegt dabei in der Malerei, gerne arbeitet er aber auch in und mit anderen Techniken. Außerdem kuratiert er Ausstellungen in seiner Galerie [SALI E TABACCHI]. Er ist Mitglied des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) und des Saarländischen Künstlerhauses sowie Mitglied und Förderer zahlreicher weiterer Kunst- und Kultureinrichtungen.