Heilig-Rock-Tage bieten vielfältiges musikalisches Programm:Von der Bachkantate bis zu Liedern der Arbeit
Trier – „HERAUSGERUFEN – Du hast mehr verdient!“: Das Leitwort der Heilig-Rock-Tage vom 13. bis 22. April in Trier zieht sich auch durch das musikalische Angebot des Bistumsfestes. Das haben der Trierer Liedermacher Andreas Sittmann und Domkapellmeister Prof. Thomas Kiefer am 14. März in Trier betont.
Sittmann verantwortet das Programm im Kulturzelt am Dom, täglich finden dort um 19 Uhr Konzerte statt. Schon die Recherche nach den passenden Bands sei spannend, erklärt er: „Welche Band passt zum Anlass, zu den Zielgruppen des Tages, zum Thema?“ Von Jazz über Schlager aus den 1950er Jahren und Folk bis hin zu aktuellem Rock und Pop bietet das Programm Angebote für (fast) alle Geschmäcker. Konkrete Bezüge zum Leitwort sieht Sittmann etwa am Eröffnungsabend (13. April), wenn „Die Wonderfrolleins“ die Zeit des Wirtschaftswunders, des Wiederaufbaus und der Sehnsucht nach der Ferne besingen. Er selbst steht am 18. April mit Lino Battiston und Manfred Pohlmann auf der Bühne und singt „Lieder der Arbeit“: „Wir bringen zum Beispiel Lieder aus dem 19. Jahrhundert mit, die eine Brücke zur heutigen Zeit schlagen. Die Zeit hat sich geändert, aber die Themen wie Gleichstellung oder Gleichberechtigung sind heute genauso aktuell.“ Auf ein besonderes Highlight mag er sich nicht festlegen: Ob Frühschoppenkonzert nach dem Gottesdienst am Sonntagmorgen oder leichter Jazz bei einem Glas Wein am Abend – „man kann eigentlich die ganze Woche gleich dableiben“.
„An der Schwelle zwischen Gottesdienst und Konzert“ sieht Domkapellmeister Kiefer das Abendlob. Seit der Heilig-Rock-Wallfahrt 1996 gibt es diese besondere Verbindung von Wort und Musik jeweils um 21 Uhr im Dom. „Bei der Zusammenstellung des Programms habe ich mich vom Leitwort inspirieren lassen und bin an dem Wort ‚mehr‘ hängen geblieben“, erklärt er. Mehr Vielfalt, mehr Farben, verschiedenste Stile werden den Besuchern des Abendlobs geboten. Das Leitwort werde nicht nur durch die verschiedenen Sprecherinnen und Sprecher, darunter der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Dr. Heinrich Bedford-Strohm, aufgegriffen. Mit dem Saarknappenchor am 13. April, einem der letzten „echten Werkschöre“ in Deutschland, zeige sich die Thematik ebenso wie beim Duo Lumiére am 18. April, die unter dem Titel „Wenn aus Tönen Farben werden“ hörbar machen, dass Musik mehr ist als physikalische Schwingungen. Besonders stark werde das Leitwort ansichtig durch die beiden Bachkantaten am 20. April, in der die Begegnung Jesu mit den Arbeitern seiner Zeit – Weinbergsarbeiter und Fischer – konstrastiert mit der Bach’schen evangelisch geprägten Tradition von Genügsamkeit und christlicher Gelassenheit.
In beiden musikalischen Angeboten spielen nicht nur Trierer Gruppen eine Rolle, die Ensembles kommen aus dem ganzen Bistum und darüber hinaus. Auch bei der Gestaltung der verschiedenen Gottesdienste während der Heilig-Rock-Tage wirken Chöre aus dem ganzen Bistum mit. „Das ist uns im Laufe der Jahre immer wichtiger geworden“, sagt Kiefer. „Denn das ist ja kein Trierer Fest, sondern das Bistumsfest, das in Trier stattfindet.“
Das gesamte Programm ist unter www.heilig-rock-tage.de zu finden.
(JR)