Helena Döbrisch aus Orscholz wird Freiwilligendienst in Malawi absolvieren:Von der Saarschleife an den Malawi-See
Mettlach-Orscholz – Der Countdown läuft und die Vorfreude bei Helena Döbrich steigt von Tag zu Tag: Am 15. August wird die 19-Jährige Orscholzerin nach Malawi im Osten Afrikas reisen, um dort ein Jahr lang an einer Schule einen Freiwilligendienst zu absolvieren. „Ich wollte schon immer ein Jahr ins Ausland und finde es schön, andere Kulturen kennenzulernen. Und dass ich mich dabei noch für andere engagieren kann, ist einfach mega“, sagt die junge Frau, die diesen Sommer am Gymnasium am Stefansberg in Merzig ihr Abitur bestanden hat. Begleitet wird sie während des Freiwilligendienstes von den Sozialen Friedensdiensten im Ausland (SoFiA), einem Verein in Trägerschaft des Bistums Trier und des Diözesan-Caritasverbands, der seit über 30 Jahren jungen Leuten Aufenthalte inner- und außerhalb Europas ermöglicht.
In der Schule in Makawa, direkt am Malawi-See, wird sie die Schülerinnen und Schüler bis zur achten Klasse bei den Hausaufgaben betreuen und mit ihnen die Freizeit gestalten. Zeit, die Landessprache Chidewa zu lernen, sei ihr parallel zu den Abi-Vorbereitungen nicht geblieben. „Aber die Schule in Makawa beginnt erst im Oktober“, sagt Helena – Zeit genug für einen Sprachkurs vorher. „Aber die Landessprache ist auch Englisch, ein Erbe aus der Kolonialzeit“, weiß die junge Saarländerin. Sie selbst wird in einem Haus mit anderen Freiwilligen aus verschiedenen Ländern wohnen. „Neben meiner Familie wird mir bestimmt das Hosentragen fehlen. Mädchen und Frauen sollen an der Schule Röcke und Kleider tragen“, sagt Helena Döbrich.
Über Auslandserfahrung verfügt sie bereits. „Meine Eltern sind vor 20 Jahren in die Ukraine ausgewandert und unterstützen dort ein Hilfsprojekt“, erzählt sie. Aufgewachsen in einem kleinen Dorf in der Zentral-Ukraine spricht Helena Döbrich Ukrainisch und Russisch. Nach dem Hauptschulabschluss an der ukrainischen Schule zog sie vor vier Jahren zu ihrer Schwester nach Orscholz, um in Deutschland das Abitur zu machen. „Mein Vater ist gelernter Krankenpfleger und war eine Zeit lang in Ruanda. Aufgrund seiner Erzählungen war ich interessiert daran, in ein afrikanisches Land zu gehen“, sagt sie. Sie freut sich auf die vielen Erfahrungen und Eindrücke, die sie in Malawi gewinnen wird. Konkrete berufliche Pläne für die Zeit nach dem Auslandsjahr hat Helena Döbrich noch keine. „Es soll auf jeden Fall etwas im sozialen Bereich mit Menschen sein. Nach einem Jahr in Malawi weiß ich bestimmt, ob ich mir die Arbeit mit Kindern dauerhaft vorstellen kann“, sagt sie.
Bei SoFiA stehen Austausch und Begegnung auf Augenhöhe zwischen den Freiwilligen und Gastgebern an erster Stelle. Es geht um Verständnis, Frieden und Versöhnung zwischen Ländern und Kulturen. Bolivien, Rumänien, Indien, Uganda: Die Einsatzorte der Freiwilligen sind dabei so vielfältig wie die Arbeit vor Ort in den Bereichen Jugend, Bildung, Menschen mit Behinderungen sowie anderen zivilgesellschaftlichen Projekten.
Bewerbungen für einen Freiwilligendienst ab August 2023 sind ab sofort möglich (Online-Bewerbung unter www.sofia-trier.de). Vom 23. Bis 25. September findet zudem ein Orientierungswochenende in Wallerfangen statt, bei dem Interessierte sich über die Einsatzländer und die Aufgaben informieren können.
(uk)