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Ökumenische Jury beim Max Ophüls Festival zeichnet „Jenseits der blauen Grenze“ aus:Wahre Freiheit in menschlichen Beziehungen

Der Preis der Ökumenischen Jury beim Max Ophüls Filmfestival geht in diesem Jahr an den Film „Jenseits der blauen Grenze“ (D 2024) von Sarah Neumann.
Die Ökumenische Jury beim Max-Ophüls-Filmfestival 2024 mit Filmemacherin Sarah Neumann (2.v.l.): Giorgi Abashishvili, Sabrina Maas, Philipp Huch-Hallwachs (v.l.).
Datum:
29. Jan. 2024
Von:
Rieke Eulenstein/evks

Saarbrücken - Der Preis der Ökumenischen Jury beim Max Ophüls Filmfestival geht in diesem Jahr an den Film „Jenseits der blauen Grenze“ (D 2024) von Sarah Neumann. „Dieser Film hat uns durch seine erzählerische Kraft und seine universelle Relevanz in den Bann gezogen“, begründete die Ökumenische Jury ihre Entscheidung für das deutsche DDR-Drama.

„Jenseits der blauen Grenze“ spielt im letzten Sommer vor dem Fall der Berliner Mauer und handelt von den jugendlichen Freunden Hanna, Andreas und Jens. Hanna ist Leistungsschwimmerin. Als solche ist sie in der DDR etabliert und wird gefördert. Sie investiert viel in ihrem Traum von einer Teilnahme an den Olympischen Spielen. Andreas dagegen fremdelt mit dem System, eckt an und wird zeitweise in ein sozialistisches Umerziehungslager eingewiesen. Da er für sich in der DDR keine Zukunft mehr sieht, beschließt er, über die Ostsee, die „blaue Grenze“, in die Bundesrepublik zu fliehen. Wie werden sich seine Freunde verhalten, wenn er ihnen die Pläne offenbart?

Die überwältigende Kraft des Films liege in seiner tiefgründigen Darstellung der aufopferungsvollen und selbstlosen Natur der Freundschaft, betonte die Ökumene-Jury, der neben den beiden saarländischen Mitgliedern Sabrina Maas (Merzig) und Philipp Huch-Hallwachs (Saarlouis) in diesem Jahr Giorgi Abashishvili (Georgien) und Tamás Novák (Ungarn) angehörten. Die dualistische Struktur der Handlung, ausgedrückt im Zwiespalt der Protagonistin zwischen ihrem bekannten Leben aus Karriere, Familie und Heimat einerseits und tiefgreifender Freundschaft andererseits, spiegele die Konflikte wider, denen Menschen immer wieder auf ihrer Lebensreise begegnen können.

„Jenseits der blauen Grenze“ überzeuge mit einer subtilen Inszenierung und einer beeindruckenden schauspielerischen Leistung, die dem Film eine „einzigartige Intensität“ verliehen. Kameraführung, Bildsprache und Musik unterstrichen die inneren Konflikte der Charaktere und machten sie hautnah erlebbar. Die Botschaft des Films ermutige, wahre Freiheit in menschlichen Beziehungen und tiefer Freundschaft zu finden.

Der Preis der Ökumenischen Jury wird im Rahmen der allgemeinen Max Ophüls Preisverleihung in der Sparte „Spielfilm“ verliehen. Er wird vergeben von der Landesarbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung im Saarland (vertreten durch die Evangelische Akademie im Saarland) sowie der Katholischen Erwachsenenbildung Saarland – Landesarbeitsgemeinschaft e.V. und ist mit 2.500 Euro dotiert. Insgesamt wurden in der Spielfilm-Sparte neun Preise verliehen.

Hintergrund

Seit 2015 sind die Internationale Kirchliche Film-Organisation INTERFILM und die Internationale Katholische Vereinigung für Kommunikation SIGNIS im Rahmen einer Ökumenischen Jury am Festival präsent. Diese vergibt den von der Katholischen Erwachsenenbildung Saarland – Landesarbeitsgemeinschaft e.V. und der Landesarbeitsgemeinschaft für Evangelische Erwachsenenbildung im Saarland e.V. (vertreten durch die Ev. Akademie im Saarland) dotierten Preis an einen Film aus dem offiziellen Wettbewerb für lange Spielfilme.

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