DJK bietet Nordic Walking als spirituelles Angebot:Walking to heaven
Trier – „Ich muss eine Sportart verstehen, erst dann kann ich sehen, was mir diese für mein Leben bringt und auch für meinen Glauben.” Also probiert Rainald Kauer aus: Wandern, mit dem Rad oder mit dem Kanu fahren und auch Nordic Walking. Denn Kauer ist nicht nur der Geschäftsführer des DJK Sportverbands der Diözese Trier und Bildungs-Referent, er ist auch diplomierter Sportlehrer – also ein Mann der Praxis. In den zurückliegenden Jahren hat sich die Deutsche Jugendkraft (DJK) einige Sportarten mit theologischem Blick angesehen, um eine Spiritualität des Unterwegsseins zu erspüren und zu beschreiben. Das Ergebnis ist eine Schriftenreihe sowie Kurse und Angebote: Momentan steht Nordic Walking im Mittelpunkt.
Die Idee zu dieser Zusammenschau von körperlicher Betätigung und spiritueller Dimension ist schon etwas älter und entstammt den bundesweiten Treffen der DJK-Referenten. In den zurückliegenden 15 Jahren wurden sechs „Draußen”-Sportarten betrachtet. „Und mit dem Nordic Walking etwa beschäftigen wir uns seit 2015”, erzählt Kauer. „Aus dem konkreten Tun entwickeln wir Impulse, Anstöße und Anregungen für die eigene Spiritualität, verschriftlichen sie und bieten daraufhin Kurse an.”
Viele Elemente des Nordic Walking böten sich für Impulse an. „Es gibt zum einen die allgemeinen Gedanken, die man zum Sport haben kann: Dem Trainieren, dem Rhythmus der Bewegung, der Hinwendung auf ein Ziel, dem Aufbruch auf einen Weg”, erklärt Kauer. Hinzu kämen aber beim Nordic Walking ganz spezielle Anforderungen. „Das beginnt mit dem Walking-Stock, der mit dem Boden verbindet, der Stütze ist und aber auch losgelassen werden muss, wenn man denn vorankommen möchte.” Aber auch über das Schreiten ließen sich Zugänge zur Spiritualität öffnen: „Bin ich bereit für einen großen Schritt? Gibt mir mein Glaube Halt und Orientierung, wenn es darum geht, den richtigen Schritt zu setzen?” Meditatives Nordic Walking als Stationengottesdienst.
Ein besonderes Erlebnis
In diesem Jahr gab es den vierten Ausbildungskurs in der Sportschule Schöneck bei Karlsruhe, in dem an drei Tagen neben der Technik auch die Grundlagen zum spirituellen DJK-Nordic Walking Instructor vermittelt wurden. Diese Ausbildung befähigt dazu, eine Nordic-Walking-Gruppe aufzubauen, anzuleiten sowie spirituelle Impulse zu setzen und auch zu entwickeln. „Wir hoffen, dass diese Chance im Kontext von Kirchen- und Vereinsgruppen kooperativ genutzt wird, um den Gedanken der Ganzheitlichkeit aufzugreifen und Menschen Perspektiven für ihr Glaubensleben zu eröffnen”, betont Kauer, der selbst die Ausbildung mitgeleitet hatte. „Die Mitwirkenden waren begeistert, sehr glücklich und dankbar darüber, dass ihnen diese Erfahrung ermöglicht wurde.” Das spirituelle Unterwegsein mit Nordic Walking sei ein besonderes Erlebnis für den ganzen Menschen.
Mit Nordic Walking soll aber noch nicht Schluss sein. Es gibt weiter Sportarten, die es wert sind, auf ihre spirituelle Dimension hin ausgelotet zu werden. „Wir denken da zum Beispiel an das Stand-up-paddling”, erklärt Kauer. Auch dieses sei ein Sport des Unterwegssein.
Die Broschüre „Spiritualität des Unterwegsseins – Nordic Walking” ist über die DJK-Geschäftsstellen zu beziehen.
Die DJK vertritt als katholischer Sportverband in ökumenischer Offenheit rund 500.000 Mitglieder in über 1.000 DJK-Vereinen in Deutschland. Im Jahre 1920 in Würzburg gegründet, hat sich die DJK die Förderung des sachgerechten Sports, der Gemeinschaft und die Orientierung an der christlichen Botschaft zu Leitmotiven gemacht. Der DJK-Sportverband im Bistum Trier betreut in 82 Vereinen im Saarland und Rheinland-Pfalz rund 28.000 Mitglieder, davon sind etwa 13.000 Kinder und Jugendliche. Sein Angebot erstreckt sich dabei über alle Sportarten im Breiten- und Leistungssport und richtet sich an Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren. Er ist eine anerkannte gemeinnützige Organisation zur Förderung des Sportes.
Informationen und Materialen unter: www.djk-dv-trier.de
(tef)