Vertreter aus Bistum und Politik würdigten Verdienste des 65-Jährigen:Walter Meiser als Schulleiter der Maximilian-Kolbe-Schulen verabschiedet
Neunkirchen – Bei den Maximilian-Kolbe-Schulen in Neunkirchen-Wiebelskirchen geht eine Ära zu Ende: Nach 15 Jahren als Rektor ist Walter Meiser am Freitag, 2. Juli, in den Ruhestand verabschiedet worden. Bei einem Gottesdienst in der Dreifaltigkeits-Kirche und anschließender Feier in der Turnhalle haben Vertreter aus dem Bistum und der Politik die Verdienste des 65-Jährigen gewürdigt.
„In Deiner Arbeit wurde deutlich, auf welchem Fundament wir Schule machen: Wir wollen junge Menschen befähigen, mit großer Lebensfreude, ohne Angst, aber mit Realitätssinn und Gottvertrauen ihr Leben zu gestalten. (…) Diese Herausforderung hast Du mit Bravour gemeistert“, dankte der Leiter der Abteilung Schule und Hochschule des Bischöflichen Generalvikariats Albrecht Adam. Bei Dienstantritt an der Schule in Trägerschaft des Bistums Trier im Jahr 2006 habe Meiser sein Credo benannt: „Die Schule, die gut bleiben will, muss besser werden!“ Eine Schule sei umso besser, je mehr es ihr gelingt, die Kinder stark zu machen und Schule lebendig zu gestalten. „In Deiner Verantwortung als Schulleiter hast Du, lieber Walter, zusammen mit den Lehrerinnen und Lehrern, allen Mitarbeitenden, den Schülerinnen und Schülern und Eltern für diese Lebendigkeit gesorgt“, sagte Albrecht.
„Diese Schule hat einen guten Geist, den man spürt. Das ist mit Dein Verdienst“, sagte der Neunkircher Landrat Sören Meng (SPD). „Sie reißen mit Ihrer Begeisterung alle mit. Nicht zuletzt deswegen hat die Schule einen sehr guten Ruf in Sachen soziales Engagement“, sagte der Neunkircher Oberbürgermeister Jörg Aumann (SPD). Stellvertretend für die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) überreichte Sabine Bleyer vom Gemeinschaftsschul-Referat Meiser die Entlassungsurkunde und dankte für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Im vergangenen Schuljahr unter Corona-Bedingungen haben Sie Vollgas gegeben und Großes geleistet“, sagte Bleyer. Meisers Nachfolger wird Patric Busch, derzeit stellvertretender Leiter des Illtalgymnasiums.
Das letztes Jahr hätte sich Meiser, Lehrer für Deutsch, Religion und Sozialkunde, anders vorgestellt. Denn davon, was für ihn Schule ausmache, das Lebendige, sei wegen der Beschränkungen nicht viel übrig geblieben. Von fehlender Lebendigkeit war indes bei der Abschiedsfeier wenig zu spüren: In zahlreichen kreativen Beiträgen – zumeist auf Video aufgezeichnet – verabschiedeten und bedankten sich die Schülerinnen und Schüler sowie das Kollegium bei ihrem Schulleiter.
„Schulleitung ist keine Solistenarbeit“, betonte Meiser und dankte seinem Kollegium, insbesondere seinen Stellvertretern Andrea Gindorf und Frank Bernhardt. Die Leidenschaft für den Beruf sei bereits während der kirchlichen Jugendarbeit geweckt worden. „Da merkte ich, dass ich das gut kann.“ Meiser schloss gleich drei Lehramts-Studiengänge ab: für die Grund- und Hauptschule, für die Realschule und für das Gymnasium. Während seiner Karriere unterrichtete Meiser an allen saarländischen Schulformen mit Ausnahme der Gemeinschaftsschule. „Die 15 Jahre an den Maximilian-Kolbe-Schulen waren der Gipfel meiner beruflichen Karriere. Hier bin ich zu Hause“, sagt Walter Meiser, der auf fast 43 Jahre im Schuldienst zurückblickt. Eine gute Schule sei für ihn die Alliteration der sechs Ls: Ein lebendiger, lebensnaher, leistungsorientierter, liebenswerter Lern- und Lebensort.
Unter Meisers Federführung entwickelten sich die Maximilian-Kolbe-Schulen in vielen Bereichen, etwa dem Bau der freiwilligen Ganztagsschule, dem neuen Multifunktionsfeld, der Sanierung der Sporthalle, dem neu eingerichteten Raum der Stille, dem „grünen Klassenzimmer“ mit Schulgarten und dem Bläserklassenprojekt. Bei zahlreichen Solidaritätsaktionen seien seit 1981 inzwischen 460.000 Euro Spenden gesammelt worden, sagte Meiser. Neben Solidaritätsläufen und den Erlösen von Konzerten gehörte das „Walnussöl-Projekt“ zu seinen Lieblingsaktionen. Dabei sammeln die Schüler im Herbst Nüsse, knacken sie und lassen sie in einer Mühle zu Öl pressen. Die abgefüllten Flaschen werden für soziale Zwecke verkauft.
„Ich freue mich darauf, nicht mehr zu sehr fremdbestimmt zu sein, auf die Freiheit und Unabhängigkeit“, sagte Meiser, der bis zum letzten Schultag noch unterrichten wird. „Ich habe so sehr im System Schule gelebt, da muss ich mich erst neu finden.“ Dabei werden sicherlich die Hobbys Mountainbike fahren und Wandern mit seiner Lebensgefährtin eine Rolle spielen, ebenso wie die Gartenarbeit am Eigenheim in Marpingen-Alsweiler und das ein oder andere Ehrenamt: „Ich werde schauen, ob Gelegenheiten auf mich zu kommen.“
(uk)