Bolivien-Partnerschaftswoche: Gemeinsam die Schöpfung bewahren:Wanderung auf Schöpfungspfad schlägt Brücke zu Bolivien
Neuhütten/Muhl – Die Wanderung entlang des Schöpfungsweges sei auch bei Regen „ein wirkliches Naturerlebnis“, stellte Ludwig Kuhn, Leiter der Diözesanstelle Weltkirche im Bistum Trier, fest. Ihr zentrales Thema, die Bewahrung der Schöpfung, stand auch beim 60. Jubiläum der Bolivienpartnerschaft obenan. Im Rahmen der Bolivien-Partnerschaftswoche luden daher das Pastoral-Team der Nationalparkkirche Hunsrück-Hochwald, das den Weg entwickelte, und die Diözesanstelle zu der Wanderung „Miteinander lernen – gemeinsam handeln“ am 3. Oktober nach Neuhütten-Muhl ein. Dort steht die einzige Kirche im Nationalpark (KiNa), die Kapelle St. Josef.
Entlang des Weges erwarten Wanderer zehn Stationen mit je drei kurzen Texten: eine Bibelstelle sowie Informationen zum Standort und ein Bezug zur heutigen Zeit. Die Themen reichen von Vergänglichkeit, symbolisiert durch abgestorbenes Gehölz, über eine Quelle, Sinnbild des Lebens, bis zu (Lebens-)Entscheidungen an Wegekreuzungen. Zur Partnerschaftswoche gab es ergänzende Impulse, die zum Nachdenken über klimawandelbedingte Herausforderungen anregten. In Bolivien drängt das besonders im Hinblick auf vermehrte Brandrodungen und Abholzungen des Regenwaldes.
Die Gastgeber luden daher „in Sorge um das Gemeinsame Haus“ zur Wanderung ein. Sie solle dafür sensibilisieren, dass Partnerschaften „miteinander verbunden“, aber auch „voneinander abhängig“ sind. Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg sieht Christen daher besonders in der Pflicht. Denn es zähle zu ihren Aufgaben, nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf die Mitmenschen zu achten. „Ein Christ kann doch so lange nicht ruhig zu sein, bis es auch denjenigen gut geht, die leiden“, sagte er im abschließenden Wortgottesdienst. Es sei an der Zeit, zu entscheiden – und zu handeln im Hier und Jetzt: „Denn das, was wir tun, hat globale Auswirkungen.“
Der Schöpfungsweg zeigt Wege dafür auf – mit vielfältigen Verbindungen, wie Barbara und Wolfgang Kiefer aus Saarbrücken beeindruckt feststellten. Das Ehepaar engagiert sich seit Jahren für die Partnerschaft und war schon mehrmals in Bolivien. Zu den Problemen des Landes trage letztlich auch jeder Handy-Nutzer hierzulande bei, erklärten sie mit Bezug auf die ausbeuterische Förderung seltener Erden in Bolivien. Alexander Bouillon aus Muhl begrüßte zudem, dass der Schöpfungsweg nicht nur gläubige, sondern alle Menschen anspreche. Bereits vom Logo des Weges berührt waren Doris und Wiegand Eckard aus dem benachbarten Börfink: Eine liegende Acht mit der Kirche im Kreuzungspunkt symbolisiere Unendlichkeit. Pater Damian Oyola fühlte sich von einer Station, die sich dem in Bolivien zentralen Begriff „Mutter Erde“ widmet, besonders angesprochen. Sr. Patricia und Sr. Remigia, Trierer Josefsschwestern, die ebenfalls seit 60 Jahren mit Bolivien verbunden sind, wollen den Weg gern noch einmal gehen – bei trockenem Wetter und mit viel Zeit für die Impulse.
Die Kirche im Nationalpark ist eine ökumenische Initiative, an der die folgenden Kooperationspartner beteiligt sind: die Pfarrei St. Franziskus Hermeskeil, die Dekanate Hermeskeil-Waldrach, Bernkastel und Birkenfeld, die Evangelischen Kirchenkreise Obere Nahe und Trier mit der Kirchengemeinde Hermeskeil-Züsch, das Franziskanerinnenkloster Hermeskeil, das Nationalparkamt und der Förderverein Dorf und Kirche im Nationalpark. In den kommenden Monaten bietet das KiNa-Team an verschiedenen Tagen Pilgerwanderungen, Konzerte und Töpferkurse an. Weitere Informationen zum Programm gibt es auf www.nationalparkkirche.de, per E-Mail an claus.wettmann@nationalparkkirche.de oder unter Tel.: 06781-567990.
(red)