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Ludger Brünnette als Leiter der Lebensberatung Wittlich seit 2007 verabschiedet:Wegbegleiter für Menschen auf Schattenseiten des Lebens

Fast 30 Jahre hat Ludger Brünnette für das Bistum Trier und dessen Lebensberatungsstellen gearbeitet. Eine sinnstiftende und wertvolle Arbeit, wie er bei seinem Abschied sagte.
Dr. Andreas Zimmer mit Ludger Brünnette und seiner Nachfolgerin Christiane Haas
Datum:
28. März 2025
Von:
Simone Bastreri

Wittlich – Ludger Brünnette ist als Leiter der Lebensberatungsstelle (LB) Wittlich nach fast 30 Jahren im Dienst des Bistums Trier am 27. März von Mitarbeitenden, Vertreter*innen aus Politik und Kirche sowie Wegbegleiter*innen verabschiedet worden. Brünnette hatte die Beratungsstelle, die jährlich mehr als 1.000 Menschen in Krisensituationen und schwierigen Lebenslagen begleitet, seit 2007 geleitet. Bei der Feier im Sankt Markus Haus dankte Brünnette seinem Team und den zahlreichen Kooperationspartner*innen für die immer vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Den Staffelstab übergab Brünnette an die 52-jährige Diplompsychologin Christiane Haas aus Korlingen, die an diesem Tag offiziell als Nachfolgerin begrüßt wurde.  

Wegbegleiter für Menschen in ihren düsteren Zeiten

Ludger Brünnette 

 

Sozialdezernentin Stefanie Sakwerda mit Ludger Brünnette und seiner Nachfolgerin Christiane Haas

Geboren wurde Brünnette 1959 in Kevelaer in Nordrheinwestfalen. Er studierte zunächst Philosophie, Psychologie und Sozialwissenschaften an der Ruhr Universität Bochum und leistete seinen Zivildienst. Anschließend setzte er das Studium der Psychologie erst in Bielefeld, dann in Trier fort und schloss es 1987 ab. Brünnette war in Trier in der psychosozialen Beratungsstelle der Caritas tätig, anschließend ab 1990 in der Rheinischen Landesklinik Bedburg-Haus. Bereits seit 1996 arbeitet er für das Bistum Trier. Nach acht Jahren in der Lebensberatungsstelle (LB) Wittlich wechselte er zunächst in die LB Trier, um dann 2007 zurückzukehren und die Leitung der LB Wittlich zu übernehmen. „Das war für mich ein Glücksfall“, betonte er zu Beginn seiner Dankesworte. Einige Tausend Beratungen habe er während seiner beruflichen Laufbahn durchgeführt, doch in den Jahren habe sich auch einiges verändert. Heute hätten Ratsuchende oft nicht nur ein singuläres Problem, sondern gleich eine ganze Handvoll: etwa chronische Erkrankungen, Beziehungsprobleme, Geldsorgen, und Erziehungsschwierigkeiten. „Wir haben teils sogar generationenübergreifend ganze Familien bei uns in der Beratung. Aber ich habe das immer gemocht, eine Art ‘Wegbegleiter durch düstere Zeiten’ für Menschen zu sein. Es ist anregend und schön zu sehen, wenn sie aus der Dunkelheit wieder in Bewegung kommen. Als Berater hilft man bei der Orientierung, man zeigt Perspektiven auf, wie es wieder aus den Schattenseiten herausgehen kann. Wir erleben oft sehr dankbare Menschen, und das macht diesen Beruf sinnstiftend und wertvoll.“ Sorge bereitet ihm  die Fülle der Anfragen, die stetig steige. „Die Teams können das gar nicht alles leisten, denn wir wollen ja zugewandt bleiben und die Menschen nicht möglichst schnell durchschleusen.“

Ständchen für Brünnette von Teammitgliedern der Pastoralen Räume Wittlich und Bernkastel-Kues

Teamplayer und guter Zuhörer

Brünnette dankte auch Andreas Zimmer, dem Leiter der Abteilung Beratung und Prävention im Bischöflichen Generalvikariat, für die stets unkomplizierte und konstruktive Zusammenarbeit. Er hoffe, so Brünnette, dass Kirche sich mit den Lebensberatungen weiter für die Menschen einsetze. Zimmer sprach Brünnette seinerseits großen Dank für den fast 30-jährigen Einsatz für und im Bistum Trier aus. „Sie waren immer dabei, sich einzuklinken, zu unterstützen: ob es nach 2010 das große Thema der Prävention sexuellen Missbrauchs war, ob es Ihre Offenheit beim Thema Migration gegenüber religiösen und kulturellen Weltanschauungen war, oder für neue Kommunikationswege, über die Beratung heute laufen kann." Sozialdezernentin Stefanie Sakwerda richtete Dankesworte im Namen des Landrats Andreas Hackethal an Brünnette und hieß Haas als Nachfolgerin willkommen. Brünnette habe die LB fast zwei Jahrzehnte mit „großer Kompetenz und Empathie“ geleitet, er sei „Zuhörer, Mentor und Wegbegleiter“ gewesen. Das niedrigschwellige, kostenlose Angebot der LB sei überaus wichtig im Landkreis; es erreiche über 1.000 Menschen, egal welcher Nationalität. In einer Welt, die zunehmend durch Unsicherheiten geprägt sei, bedeute die LB für viele Familien die erste Anlaufstelle. Die Entwicklung eines Beratungsangebots vor Ort in Kitas und Schulen sei besonders zu nennen. „Danke für Ihre Menschlichkeit. Sie hinterlassen große Fußspuren, auch auf den Herzen der Menschen“, schloss Sakwerda ihre Rede. Vertreter*innen der Pastoralen Räume Wittlich und Bernkastel-Kues stimmten für Brünnette ein  Ständchen an und Pfarrer Bruno Comes nannte ihn einen „Teamplayer mit feinen Antennen für die Belange der Menschen”.

Die neue Leiterin Christiane Haas  studierte in Duisburg und Trier Psychologie und arbeitete in den letzten Jahren als Beraterin und Coach, später auch als Standortleitung und Regionalleitung für die Kölner Wirtschaftsfachschule, einem privaten Träger der Erwachsenenbildung. Die 52-Jährige, die auch Mediatorin ist, wurde in Düsseldorf geboren, lebt aber seit vielen Jahren in Korlingen bei Trier. „Es ist ein Geschenk und eine große Verantwortung, die Leitung zu übernehmen“ sagte sie den Anwesenden über ihre neue Aufgabe im siebenköpfigen Team der LB Wittlich. „Ich wünsche mir, dass wir weiterhin das Beste dafür geben, dass die LB Wittlich eine Anlaufstelle ist, die Menschen Hoffnung gibt, sie stärkt und ihnen neue Perspektiven gibt.”

Mehr Informationen zu der Lebensberatungsstelle gibt es unter: www.wittlich.lebensberatung.info.

(sb)