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Klaus Vellguth übernimmt Lehrstuhl für Pastoraltheologie:Weltkirche und Schöpfung im Fokus von Forschung und Lehre

Professor Klaus Vellguth übernimmt am 1. April den Lehrstuhl für Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät Trier.
Foto: privat
Datum:
26. März 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Ab dem 1. April 2022 ist Prof. Dr. mult. Klaus Vellguth (56) neuer Inhaber des Lehrstuhls für Pastoraltheologie an der Theologischen Fakultät Trier. „Ich freue mich auf die Herausforderung, dem erschreckenden Relevanzverlust von Glaube und Kirche entgegenzutreten und mit jungen Menschen nach neuen Wegen einer weltkirchlichen, schöpfungsgerechten, gendersensiblen und dienenden Pastoral zu suchen“ erklärt Vellguth.

Die derzeitige Situation der Kirche sei für ihn kein Anlass zur Resignation, sondern „ein unüberhörbarer Weckruf, die Kirche und kirchliches Handeln ausgehend von der jesuanischen Sendung radikal neu zu denken.“ Der 1965 in Essen geborene Pastoraltheologe und Missionswissenschaftler Vellguth hat zunächst Religionspädagogik studiert und eine Ausbildung zum Redakteur und Lektor abgeschlossen. Es folgte eine 24-jährige Tätigkeit im weltkirchlichen Bereich: Beim dem katholischen Hilfswerk missio war er zunächst im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und des Fundraisings und zuletzt zwölf Jahre lang neben seiner Tätigkeit als Leiter der Stabsstelle Marketing insbesondere auch als Leiter der Abteilung Theologische Grundlagen tätig. Parallel zu seiner Tätigkeit bei missio wurde Vellguth im Jahr 2005 von der Katholischen Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen zum Dr. theol. promoviert. Zwei Jahre später folgte die Habilitation im Fach Praktische Theologie durch die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV). Im Jahr 2008 folgte eine Promotion zum Dr. rer. pol. durch die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg und im Jahr 2011 die Promotion zum Dr. phil. an der Philosophischen Fakultät der Rheinisch-Westfälischen Hochschule Aachen.

Nach seiner Habilitation war Vellguth parallel zu seiner Tätigkeit beim Hilfswerk missio zunächst als Privatdozent tätig. Seit dem Jahr 2008 ist er Ordinarius für Missionswissenschaft an der VPU Vinzenz Pallotti University (früher: Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar). Darüber hinaus verantwortet er seit dem Jahr 2016 im Rahmen des Master-Studiengangs „Theologie und Globale Entwicklung“ an der RWTH Aachen das Modul „Weltkirche im Dialog“.

Pastoralinstitute und Schöpfungstheologie in Asien und Afrika

Einer der Forschungsschwerpunkte von Klaus Vellguth war in den vergangenen zehn Jahren die Analyse und kontextuelle Einordnung der Arbeit der Pastoralinstitute in Afrika und Asien. In diesem Zusammenhang hat Vellguth pastoraltheologische Netzwerke der Direktoren bedeutender Pastoralinstitute sowohl in Afrika als auch Asien aufgebaut. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt lag in den zurückliegenden fünf Jahren auf den schöpfungstheologischen Ansätzen der Religionen in Asien, Afrika und Lateinamerika. Im Rahmen kontinentaler Fachtagungen lud Vellguth die Vertreteterinnen und Vertreter der Religionen zum Austausch über Fragen der Schöpfungsspiritualität, Schöpfungstheologie und Schöpfungsgerechtigkeit ein. Damit legte er einen Grundstein für fundamentale Reflexionen zu einer Schöpfungspastoral. In einem weiteren Forschungsprojekt „Vatican II – Legacy and Mandate“ reflektiert Vellguth derzeit mit 140 Theologinnen und Theologen weltweit die unterschiedliche Rezeptionsgeschichte des Konzils und wirkt an der Arbeit zu einem interkontinentalen Kommentar zum Zweiten Vatikanum mit.

Wichtig ist Klaus Vellguth – sowohl in der Lehre als auch in der Forschung – stets die enge Verzahnung von Theorie und Praxis sowie der möglichst weit ansetzende und fächerverbindende theologische Diskurs. Dafür liegen aus seiner Sicht in Trier hervorragende Arbeitsbedingungen vor: „Die Tätigkeit an der Theologischen Fakultät Trier ermöglicht es mir in besonderer Weise, bereits begonnene Forschungsprojekte fortzusetzen, mit den Kolleginnen und Kollegen an der Fakultät neue Forschungsprojekte zu initiieren und die theologische Reflexion dabei stets eng an die pastorale Praxis anzubinden“, so der Pastoraltheologe. „Es ist für mich ein echter Glücksfall, das faszinierende Fach ‘Pastoraltheologie’ sowohl in der Forschung als auch in der Lehre künftig in einer so schönen Stadt wie Trier vertreten zu dürfen.“

Weitere Informationen gibt es auf www.theologie-trier.de.

(red)