Narrenmesse in der Martinuskirche :„Wenn der Wein ausgeht, wissen wir ja, an wen wir uns wenden müssen!“

Hermeskeil – Dekan Christian Heinz hat am 19. Januar mit dem Prinzenpaar die Fastnachtssession auch in der Martinuskirche eröffnet. Dort wurde geschunkelt und getanzt. Narren und Pfarrer sind sich einig: Karneval gibt Grund zur Hoffnung, auch in ernsten Zeiten.
Bunte Luftballons schmücken die Kirche, verkleidete Messdiener*innen betreten den Altarraum und tanzende Funkemariechen bringen die Gottesdienstbesucher*innen zum Klatschen. „Hier jagt heute ein Highlight das nächste“, so Heinz. Bereits zum zweiten Mal feierte der Karnevalsverein (KV) „Ruckzuck“ den Beginn des Sitzungskarnevals im Sonntagsgottesdienst. Neben den Tänzen des Funkemariechens und des Nachwuchsmariechens sorgten das Klosterensemble sowie Sarah Räsch mit ihrer Bläsergruppe für die entsprechende Fastnachtsstimmung. So ging es beispielsweise mit „Heile, heile Gänsje“ über in den Halleluja Ruf und mit „Humba Täterä“ in den schon fast traditionellen Auszug in Form einer Polonäse. Vertreter*innen des KV Sauschder Burgbohzen e.V. Grimburg sowie der Karnevalsgesellschaft 1954 Nonnweiler e.V. waren ebenfalls dabei.
Die Alltagssorgen hinter sich lassen

Gleich zu Beginn des Gottesdienstes übernahm das Prinzenpaar das Kommando. Prinzessin Anna II. und Prinz Dirk I. betonten in ihrer Rede die Möglichkeit, an Karneval die Alltagssorgen für einen Moment zu vergessen. Auch Jörg Hartig, der erste Vorsitzende des KV Ruckzuck, unterstrich in seinen Worten an die Gottesdienstgemeinde die Bedeutung von Karneval: Den gelte es immer zu feiern, gerade auch, wenn es im Alltag Sorgen und Nöte gebe. Denn der Karneval sei mehr als nur Schunkeln, Lachen und Tanzen. Es sei die Möglichkeit, „Brücken zu schlagen. Im Karneval sind wir alle gleich, egal woher wir kommen.“ Deshalb sei es ein Fest der Gemeinschaft und der Menschlichkeit.
In seiner Predigt interviewte der Dekan die Prinzenpaare, wie es sei, gemeinsam als Paar unterwegs zu sein. Das Kinderprinzenpaar und Prinzessin Anna II. und Prinz Dirk I. waren sich einig: Dieser Job funktioniert besser als Paar als alleine. Auch Gott sei wohl jemand, der gerne feiert, dass Menschen gemeinsam unterwegs sind. Das zeige ihm der Bibeltext, in dem Jesus Wasser zu Wein auf einer Hochzeit verwandelt, so der Pfarrer. Ein Karnevalsverein gebe die Möglichkeit, in Gemeinschaft durchs Leben zu gehen. Bereits in seiner Weihnachtsbotschaft hatte er unter anderem den KV Ruckzuck als ein Beispiel der Hoffnung aufgezählt. Jörg Hartig sind diese Worte in Erinnerung geblieben: „Hoffnung gibt es immer und überall.“
Anna II. und Dirk I. verewigten sich mit einem Vorhängeschloss in der Martinuskirche. Heinz betonte in seiner Predigt, es sei wohl kein Zufall, dass Jesus im Bibeltext eine Hochzeit besuche. Denn das Programm Gottes sei Gemeinschaft. Das Vorhängeschloss an der Treppe zur Orgel in der Martinuskirche erinnert das Prinzenpaar in Zukunft daran. Im Anschluss an die Messe gab es ein gemütliches Zusammensein im Mehrgenerationenhaus Johanneshaus. Mit der diesjährigen Narrenmesse zeigte Heinz, dass Kirche und Fastnacht, dass Pfarrer und Karnevalsverein gut gemeinsam funktionieren. Und wenn in der kommenden Session einmal der Wein ausgeht? Keine Sorge, meint der Pfarrer: „Dann wissen wir ja, an wen wir uns wenden können.“