Interessierte diskutieren über Zukunft Koblenzer „Nacht der offenen Kirchen“:Wie geht es weiter?
Koblenz – Seit mehr als 20 Jahren ist die Koblenzer „Nacht der offenen Kirchen“ ein fester Termin im Kalender von Koblenzerinnen und Koblenzern und darüber hinaus. Doch nach zwei Jahrzehnten, einer pandemie-bedingten Pause, gesellschaftlichem Wandel und personeller Veränderungen in der Lenkungsgruppe haben die Verantwortlichen des „Arbeitskreises Ökumene in der City“ in diesem Jahr anstatt zur klassischen „Nacht der offenen Kirchen” Interessierte zu einem Workshop eingeladen, um über die Zukunft des Formats zu diskutieren.
Blutspende-Mobil, Schnitzeljagd, Seelsorgeangebote, gemeinsame Graffiti, Lichtinstallationen, Kunstausstellungen und, und, und – die mehr als 20 Teilnehmenden steuern bei der etwas anderen diesjährigen „Nacht der offenen Kirchen“ viele neue Ideen für das beliebte Event bei. Doch auch Altbewährtes und Liebgewonnenes, etwa die vielen unterschiedlichen Konzerte, finden ihren Platz auf Karteikärtchen bei der Zukunftswerkstatt im Pfarrsaal der Herz Jesu Kirche.
Stille, Musik, bunt, aktiv
Christa Blasius lebt seit 70 Jahren in Koblenz und hat in den letzten Jahren die Angebote der „Nacht der offenen Kirchen“ für sich entdeckt. Sie ist begeistert und beteiligt sich daher gerne am abendlichen Workshop. „Es muss ja auch nicht immer laut sein. Auch die Stille ist gut, die muss man auch ertragen können“, ergänzt die 83-Jährige einen Aspekt, wobei sie gleich einräumt: „Musik finde ich auch ganz wichtig“. Claudia Krekeler ist ebenfalls passionierte Besucherin der jährlichen Aktion: „Ich wünsche mir, dass es offen und bunt weitergeht.“ Eine Möglichkeit sieht die Koblenzer darin, die „Nacht“ zu öffnen, zum Beispiel, indem buddhistische oder muslimische Glaubensgemeinschaften eingebunden und eingeladen werden. Krekeler genieße vor allem die Gespräche mit anderen Menschen zwischen den Programmpunkten, die in der Vorstadt, im Rauental, in Ehrenbreitstein, in Lützel oder in der Innenstadt verteilt sind. Daher fände sie es gut, wenn dies auch weiterhin oder verstärkt möglich wären. „Und es wäre schön, wenn man selbst etwas gestalten könnte.“ Diese Idee unterstützt auch Tatjana Schröder von der Neuapostolischen Gemeinde in Koblenz-Lützel, die sich ebenfalls jährlich an der Aktion beteiligt. „Ich würde gerne etwas Spielerisches einbinden, etwas Aktives, das den Austausch fördert“, berichtet sie. „Ich möchte Menschen ansprechen, die sonst nicht in die Kirche gehen und ihnen zeigen: ‚Kirche macht Spaß und ist anders, als du vielleicht denkst.‘“
„Wir sind beeindruckt von den vielen Ideen und Vorschlägen“, sagt Dekan Thomas Darscheid nach dem etwa dreistündigen Treffen im Namen des gesamten Vorbereitungsteams bestehend aus Pfarrerin Anne Peters-Rahn (Evangelische Kirchengemeinde Koblenz-Mitte), der Pastoralen Mitarbeiterin Monika Kilian (Pastoraler Raum Koblenz) und Pastor Werner Süs (Evangelische Stadtmission) sowie Ralf Staymann (Alt-Katholische Pfarrgemeinde St. Jakobus Koblenz. Nun müsse sich das Team die Frage stellen, wie diese für die Veranstaltung im kommenden Jahr in eine Form gegossen werden könne.