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Fachgruppe und Ehrenamtliche entwickeln Grundlagenpapier mit Empfehlungen :Wie sieht Kinder- und Jugendpastoral künftig im Bistum aus?

Die Fachgruppe "Jugend" und Ehrenamtliche entwickeln ein Grundlagenpapier mit Empfehlungen für die Gestaltung der Kinder- und Jugendpastoral in den neuen Pfarreien der Zukunft.
Über 100 Ehren- und Hauptamtliche aus der Jugendpastoral waren bei der Veranstaltung dabei.
Datum:
29. Aug. 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Kinder und Jugendliche in benachteiligtem Lebenssituationen sollen im Mittelpunkt der Kinder- und Jugendseelsorge im Bistum Trier stehen, die eine diakonisch-missionarische Ausrichtung erhalten soll: Das sind zwei Schwerpunkte der Grundlagenpapiere, die die Fachgruppe „Jugend“ im Rahmen der Synodenumsetzung erarbeitet und auf einem Resonanztag mit rund 100 Ehren- und Hauptamtlichen aus der Jugendpastoral weiterentwickelt hat. Darin werden das Selbstverständnis und konkrete Empfehlungen für die Gestaltung der Kinder- und Jugendpastoral in den neuen Pfarreien der Zukunft vorgestellt. Beide Papiere werden jetzt der Leitungskonferenz des Bistums zur Beratung vorgelegt.

„In die Resonanzveranstaltung sind wir mit dem Ziel gegangen, Rückmeldungen von Haupt- und Ehrenamtlichen in der Kinder- und Jugendpastoral zu erhalten“, erklärt Christel Quiring von der Abteilung Jugend im Bistum Trier. „Wir stehen mitten im Arbeitsprozess und wollen die vorhandene Expertise der Kolleginnen und Kollegen und der ehrenamtlich Mitarbeitenden nutzen und uns beraten lassen.“ Die Fachgruppe war von der Bistumsleitung beauftragt worden, die bisherigen Angebote und Strukturen der Kinder- und Jugendpastoral zu prüfen und mit den Perspektivwechseln der Synode in Verbindung zu setzen. Daraus entwickelte die Fachgruppe dann ihre Empfehlungen an die Bistumsleitung. Ihr gehören Mitarbeiter aus der Abteilung Jugend des Bistums, von Verbänden, Jugendpfarrer, Referenten der Jugend-Fachstellen und Vertreter des Bundes der deutschen katholischen Jugend an.

Benedikt Welter von der Abteilung Jugend war einer der Teilnehmer am Resonanztag in Trier. Er erklärt, dass eine missionarisch-diakonische Jugendarbeit im Sinne der Synode eine Haltung meine: Ein Zugehen auf die Jugendlichen, indem man ihre Lebenswirklichkeit, ihre Sprache und Kultur erkenne und sie mitnehme, nicht etwa bevormunde. Geistlich und katechetisch sollten Kinder und Jugendliche begleitet, aber auch (durch die Jugendverbände) politisch vertreten werden. Auch zukünftig brauche es in den Pfarreien der Zukunft Menschen vor Ort, die für Kinder- und Jugendpastoral verantwortlich zeichneten, mit entsprechenden Freiräumen, aber auch Befugnissen und Ausstattung. Im Übergang zu den neuen Pfarreien müssten bestehende Gruppen aktiv von Hauptamtlichen begleitet und unterstützt werden, sowie Ehrenamtliche qualifiziert werden, betont Welter. Eine verbindliche Zusammenarbeit aller Beteiligten und eine ständige Überprüfung eigener Standards führt das Arbeitspapier als wichtige Punkte auf. Selbst initiierte Glaubensprojekte sollen gefördert werden, etwa die Gründung von „Jugendkirchen“ auf Ebene der Pfarrei der Zukunft, Angebote religiöser Orientierung ausgebaut und die Entstehung neuer geistlicher Gemeinschaften begleitet werden. Regelmäßig sollen inklusive Projekte und Aktionen angeboten werden. Einen besonderen Unterstützungsbedarf sieht Welter auch im Bereich der Ministrantengruppen. Das Papier fordert ebenfalls, die offenen Jugendeinrichtungen mit mehr Personal auszustatten und mobile und dezentrale Angebote auszubauen. Überprüft werden müsse, ob die bisher Verantwortlichen der Jugendarbeit in den Dekanaten künftig in den Pfarreien der Zukunft oder in den Fachstellen für Kinder- und Jugendarbeit eingesetzt werden. Weitere im Arbeitspapier enthaltene Punkte behandeln die Jugendverbandsarbeit, die Prävention sexualisierter Gewalt und sexuelle Bildung, solidarisches Handeln etwa am Beispiel der Bolivienpartnerschaft, die engere vernetzte Zusammenarbeit mit Schulen und Qualitäts- und Verbindlichkeitsstandards. Jugendarbeit sei eine politische und gesellschaftliche Dimension, die die Logik der Nächstenliebe in den Alltag der jungen Menschen bringen solle, so Welter. Wie Quiring erklärte, habe am Resonanztag eine offene und konstruktive Atmosphäre geherrscht, die „bunten und vielfältigen Rückmeldungen“ würden nun eingearbeitet, der Leitung vorgelegt, die dann wiederum eigene Vorschläge und Korrekturen einbringen könne. Am Ende entstehe daraus eine Vorlage für den Bischof.

(sb)