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Trierer Sternsinger aus der Pfarrei Edith Stein besuchen das Bundeskanzleramt  :„Wir bringen den Segen nach Berlin“ 

Vier Sternsinger aus Trier dürfen das Bistum beim Sternsinger-Empfang im Bundeskanzleramt in Berlin vertreten.
die TrieDie Trierer Sternsinger Johannes, Amelie, Elsa und Felix aus der katholischen Pfarrei Heilige Edith Stein
Datum:
3. Jan. 2025
Von:
Simone Bastreri

Trier/Berlin – Sternsingen ist per se schon eine prima Sache: Als Heilige Drei Könige verkleidete Kinder bringen den Segen für das nächste Jahr in die Häuser der Menschen und sammeln dabei Spenden für Kinder in Armut und Not auf der ganzen Welt. Aber für die Trierer Sternsinger Amelie, Felix, Elsa und Johannes aus der katholischen Pfarrei Heilige Edith Stein wird die 67. Aktion Dreikönigssingen um den 6. Januar wohl zu einem unvergesslichen Abenteuer: Die vier Kinder sind ausgewählt worden, das Bistum Trier beim Sternsinger-Empfang im Bundeskanzleramt zu vertreten. Die Mädchen und Jungen aus der Gemeinde Sankt Augustinus hatten sich im Vorfeld der 67. Aktion Dreikönigssingen für die Teilnahme beworben und bei der Ziehung der Gewinner das nötige Losglück.  

Bei einem Vortreffen zum gemeinsamen Foto sind die vier schon aufgeregt wegen der anstehenden Reise per Bahn. „Wir haben die längste Fahrt von allen und dürfen deshalb zwei Tage bleiben“, verkündet die neunjährige Elsa fast ein bisschen stolz. Ihre Mutter Anne ist eine der Organisatorinnen der Sternsingeraktion in der Pfarrei und hatte diese einfach auf gut Glück für die Verlosung angemeldet, wie sie erzählt. „Ich hätte gar nicht gedacht, dass es klappen würde und war erstmal ganz baff, als plötzlich die E-Mail kam, dass unsere Pfarrei gewonnen hat“, erinnert sie sich. Die Kinder werden als offizielle Sternsinger-Delegation für das Bistum Trier in die Hauptstadt reisen und dort den Segen in das Bundeskanzleramt bringen – mit Empfang, kleinem Essen und Fototermin – ganz so, wie es königlichen Abgesandten gebührt.  

Elsa besucht wie ihre Freundin Amelie (10) die vierte Klasse der Grundschule in Tarforst und war schon drei Mal als Sternsingerin unterwegs, davon einmal auch während der Corona-Krise, als sie nur Flyer mit Spenden-Codes verteilten. Ausfallen lassen wollten sie die wichtige Aktion trotz der damaligen Widrigkeiten nicht. „Ich finde es schön, dass wir Spenden sammeln für arme Kinder auf der ganzen Welt“, sagt Johannes (11). Und Felix (12) fügt hinzu: „Außerdem freuen sich die Leute immer über unseren Besuch, gerade die älteren, und die spenden oft auch richtig viel.“ Das kann Elsa bestätigen: „Einmal hat uns ein alter Mann sogar 100 Euro gegeben.“ Solche Erlebnisse machen die Kinder stolz, denn sie wissen sehr genau, für wen sie an kalten Januartagen singend durch die Straßen ziehen: „Wir schauen vorher immer den Sternsinger-Film mit Willy Weitzel; da werden Projekte gezeigt, in diesem Jahr waren Kolumbien und Kenia dabei“, sagt Felix. In diesem Jahr steht sie übrigens unter dem Leitwort „Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“. Über 1.000 Projekte in 93 Ländern fördert das Kindermissionswerk. Damit ist das Dreikönigssingen die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder weltweit. Und in vielen Familien auch eine Tradition, wie die Eltern der Kinder berichten, die selbst schon in den 1990er Jahren als Kaspar, Melchior und Balthasar unterwegs waren.   

Gut vorbereitet nach Berlin 

Die Reise nach Berlin wird auch deshalb aufregend, weil die Kinder auf 104 andere kleine Königinnen und Könige aus den 26 weitern deutschen Bistümern treffen werden.  Der Besuch im Kanzleramt unterliegt einem vorher geprobten Protokoll, auf das sich die Kinder schon gut vorbereitet haben. „Wir haben uns einen ganzen Tag getroffen, Lieder geprobt, den Film geschaut, gespielt und Pizza gegessen“, berichtet Elsa. Ihre Mutter hat am zweiten Morgen der Reise noch eine Kinderführung durch das Bundeskanzleramt organisiert, bevor es wieder auf die lange Heimfahrt mit dem Zug geht. Doch bis Amelie, Johannes, Felix und Elsa mit ihren glänzenden Kronen und dem goldenen Stern nach Berlin reisen, heißt es erst einmal: Gewänder aufbügeln und letzte Verzierungen anbringen, fleißig Lieder proben und Geduld haben. Und dann steht eine Woche später ja auch noch das eigentliche Sternsingen in ihrer Heimatpfarrei an. Zwanzig Gruppen mit bis zu hundert Kindern mobilisiert die Pfarrei mit ihren Höhenstadtteilen Tarforst, Trimmelter Hof, Filsch und bis zum Weidengraben jedes Jahr. 

Info

108 Sternsinger aus allen 27 deutschen Diözesen sind traditionell in Berlin mit dabei. Seit 1984 bringen die Sternsinger ihren Segen „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus“ ins Bundeskanzleramt. Seit dem Start der Aktion 1959 kamen beim Dreikönigssingen insgesamt rund 1,36 Milliarden Euro zusammen, mit denen Projekte für benachteiligte und Not leidende Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa gefördert wurden. Mit den Mitteln aus der Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder werden Projekte in den Bereichen Bildung, Ernährung, Gesundheit, Kinderschutz, Nothilfe, pastorale Aufgaben und soziale Integration unterstützt. Bundesweite Träger sind das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ).