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Gebetswoche für die Einheit der Christen 2025:„Wir müssen mehr zusammen tun“

Die ACK Saar hat gemeinsam den Auftakt der Gebetswoche für die Einheit der Christen gefeiert und dabei an Konzil von Nizäa von vor 1.700 Jahren erinnert.
In ökumenischer Verbundenheit feierte die ACK Saar den Auftakt der diesjährigen Gebetswoche:  Joachim Hipfel (FEG, mit Kerzen), Pascale Jung (Kath. Kirche), Wolfang Schmidt (Ev. Kirche, am Ambo), Peter Guckenbiehl (NAK) und Johannes Aschenbach (SELK).
Datum:
20. Jan. 2025
Von:
Oliver Hilt

Saarbrücken – Unter dem Motto: „Glaubst Du das?“ (Joh, 11,26) haben in Saarbrücken Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen am Freitag, 17. Januar, in Saarbrücken anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen gemeinsam Gottesdienst gefeiert. Damit verbunden war der gemeinsame Aufruf, mehr das Verbindende als das Trennende zu sehen.

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen, die jedes Jahr vom 18. bis 25. Januar gefeiert wird, hat eine lange Tradition, wenn auch bei weitem nicht so lange wie das Konzil von Nizäa, das 325 n. Chr. stattfand – also vor genau 1.700 Jahren. Das Konzil hatte nach langen Diskussionen mit der Formulierung des Glaubensbekenntnisses eine gemeinsame Grundlage geschaffen. Das 1.700. Jubiläum steht in diesem Jahr im Zentrum der Gebetswoche, wenn Christen aus allen Regionen, unterschiedlichen Kulturen und Konfessionen zusammenkommen, um gemeinsam ihren Glauben zu feiern.

Zum Gottesdienst in der Katholischen Kirche St. Theresia in Saarbrücken-Schafbrücke geladen hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Saar, an der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligt waren in diesem Jahr Vertreterinnen und Vertreter der Katholischen Kirche, des Evangelischen Kirchenkreises Saar-West, der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), der Freien Evangelischen Gemeinde (FEG) und der Neuapostolischen Kirche (NAK). Die Antwort aller Beteiligten auf das Motto des Gottesdienstes „Glaubst Du das?“ bezogen auf das Glaubensbekenntnis von Nizäa war eindeutig und klar: Das gemeinsame Glaubensbekenntnis „ist ja ein deutliches Beispiel dafür, wie Menschen sich zusammengetan haben, den Glauben sozusagen kompakt gemeinsam formuliert haben, und die sind ja auch von ganz unterschiedlichen Positionen zusammengekommen“, sagte Pastoralreferentin Pascale Jung. Sie hält eine engere Zusammenarbeit christlicher Kirchen gerade angesichts der Entwicklungen für notwendig: „Ich habe vor kurzem eine Statistik gelesen, dass die Christen in Deutschland unter 50 Prozent sind. Deshalb bin ich der Meinung, dass es fast unumgänglich ist, dass wir uns mehr zusammentun, mehr Sachen zusammen machen und das zusammen feiern, was wir zusammen feiern können. Es gibt Unterschiede, aber eigentlich gibt es mehr, was uns gemeinsam ist als das, was uns trennt.“

Dem stimmte auch Wolfgang Schmidt, Mitglied im Kreissynodalvorstand des Evangelischen Kirchenkreises Saar-West in Saarbrücken, zu: „Gerade heutzutage, wo sich Gesellschaft verändert und viele kirchenfern sind, macht es keinen Sinn, dass wir uns in Konfessionen aufteilen und jeder sein Ding macht. Es ist viel wichtiger, dass wir das gemeinsam machen. Das wollen wir mit solchen Gottesdiensten zeigen und freuen uns über jeden, der kommt.“ Schmidt bekannte, dass ihm auch aus ganz persönlicher Lebenserfahrung „Ökumene am Herzen liegt“, schließlich lebe er in einer „konfessionsverbindenden Ehe“ und erlebe, dass „es mehr gibt, das uns verbindet, als was uns trennt“.

Pascale Jung ist auch Vorsitzende der ACK Saar und berichtete aus langjähriger Erfahrung: „In der Tat haben wir hier in Saarbrücken unter den Kirchen ein total gutes Miteinander. Das finde ich auch wichtig, dass wir zusammenhalten, uns gut verstehen und dabei den anderen auch so sein lassen, wie er ist.“

Bereits jetzt sind weitere ökumenische Veranstaltungen in Saarbrücken geplant:
Am 19. April wird es ein großes Osterfeuer auf dem Ludwigsplatz vor der Ludwigskirche in Alt-Saarbrücken geben und am 5. September einen „Schöpfungsgottesdienst“ im Nachbarschaftsgarten in der Lebacher Straße in Malstatt.

 

Hintergrund:
Die Gebetswoche wird seit 1908 gefeiert. Jedes Jahr werden die Texte von einer anderen Region der Welt vorbereitet. Für 2025 wurden die Materialien der Gebetswoche von der Klostergemeinschaft Bose in Norditalien vorbereitet. Seit 1968 wird die Gebetswoche gemeinsam von dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) verantwortet. Der ÖRK und die katholischen Kirchen arbeiten bei der Vorbereitung der Gebetswoche zusammen. Ziel der Gebetswoche ist es, Kirchen, Konfessionen und Kulturen über alle Grenzen hinweg zu verbinden. Die Woche findet weltweit vom 18. bis 25. Januar statt.
Die 1948 gegründete Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) repräsentiert etwa 50 Millionen Christinnen und Christen in Deutschland. Ihr gehören 18 Kirchen an, weitere sieben Kirchen sind Gastmitglieder, fünf ökumenische Organisationen haben Beobachterstatus.

 

(red)