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Königlicher "Pilger der Hoffnung" besucht Marienschule:„Wir sind alle wertvoll und königlich“

Eine Königsfigur von Ralf Knoblauch "pilgert" im Heiligen Jahr durch die kirchlichen Schulen des Bistums. Zurzeit besucht er die Saarbrücker Marienschule.
Vier Schülerinnen der Marienschule freuen sich über den Besuch der Königsfigur.
Datum:
22. Mai 2025
Von:
Ute Kirch
Die Königsfigur machte auch Station in der Kirche St. Jakob in Alt-Saabrücken.

Saarbrücken – „Er hat eine Krone auf dem Kopf“, „Aber er trägt keine Schuhe“, „Er hat ein weißes Hemd an“, „Er hat keine Haare und ist ziemlich klein“, „Er lächelt und sieht freundlich aus“ – ziemlich viel fällt den Schülerinnen und Schülern der Saarbrücker Marienschule auf, wenn sie die hölzerne Königsfigur betrachten, die vom 19. bis 30. Mai an ihrer Schule zu Besuch ist. Aber sie wirken dennoch etwas irritiert: „Ich hatte ihn mir ganz anders und größer vorgestellt“, meint die zwölfjährige Lena, die anderen nicken. Einen König verbinden die Sechstklässler doch mit mehr Prunk und Pracht. Doch der scheinbare Widerspruch ist vom Künstler, Diakon Ralf Knoblauch, beabsichtigt: Seine Königsfiguren stehen für die Unantastbarkeit der Würde jedes Menschen – unabhängig von seiner Herkunft oder seines sozialen Status.

Menschenwürde am Beispiel von Zachäus

Gottesdienst in St. Jakob mit Kaplan Christian Jager. Die Sechstklässlerin Lena trägt die Königsfigur.

Der gekrönte Besucher hat schon einen weiten Weg hinter sich. Anfang April kam er von Rom nach Trier und pilgert nun im Heiligen Jahr, das unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ steht, durch die kirchlichen Schulen des Bistums. Die Schulen verbinden den Besuch mit Aktionen zum Thema Menschenwürde. Der besondere Gast stand auch im Zentrum des Schulgottesdienstes am 21. Mai, den Kaplan Christian Jager gemeinsam mit den sechsten Klassen des bischöflichen Gymnasiums in der Kirche St. Jakob in Alt-Saarbrücken gefeiert hat. „Jeder Mensch hat etwas Königliches, auch wenn man es nicht immer auf den ersten Blick sieht“, sagte Jager und macht dies am Beispiel des Zöllners Zachäus deutlich, den viele wegen seiner schlechten Taten nicht mochten. „Jesus sah in Zachäus mehr als die anderen. Er sah auch in ihm das Königliche und seine Würde. Vielleicht hat Zachäus das selbst vergessen.“ Auch heute gebe es Menschen, die nicht überall beliebt seien. „Aber für Gott gilt nicht, was die Menschen sagen. Er schaut immer auf unser Königliches. Auch wenn wir keine Krone tragen: Wir sind alle für Gott wertvoll.“

König auch Thema im Deutschunterricht

Die vier sechsten Klassen der Marienschule nahmen am Gottesdienst teil.

Während seines Besuchs in Saarbrücken steht er auf dem Schulhof der Marienschule im Tiny House der Jugendkirche eli.ja. „Der Bauwagen ist ein offener Ort. Die Schülerinnen und Schüler können den König während der Pausen oder im Rahmen des Unterrichts besuchen“, erklärt Religionslehrer Andreas Urban. Kurze Textimpulse sowie ein Reisetagebuch des Königs liegen aus. Doch nicht nur im Gottesdienst und im Religionsunterricht ist der kleine König Thema. „Wir haben im Deutschunterricht über das Grundgesetz und die Würde des Menschen gesprochen“, sagt Mira, und Lea ergänzt: „Die Würde, die jeder Mensch hat, steht gleich im ersten Satz. Sie ist also das Wichtigste.“ Besonders aufregend sei es gewesen, dass das Fernsehen gekommen ist, als sie den König in Empfang genommen haben. „Wir wollen jetzt noch das Reisetagebuch füllen mit allem, was der König bei uns erlebt hat“, sagt Charlotte.

Die unantastbare Würde jedes Menschen soll durch das Projekt an Schulen in den Mittelpunkt rücken und die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken über die Bedeutung von Respekt, Gemeinschaft und Verantwortung anregen.

 

Königlicher Besuch an Marienschule:Schulgottesdienst mit besonderem Gast

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