Generalvikar von Plettenberg zelebriert Lichterprozession in Kisselbach:Zu den Menschen gehen, auch wenn sie uns fremd sind
Kisselbach – Hoher Besuch hat sich zur traditionellen Lichterprozession zur Waldkapelle in Kisselbach am 13. August angekündigt: Der Generalvikar des Bistums Trier, Dr. Graf Ulrich von Plettenberg. Ein Generalvikar ist in der katholischen Kirche der Stellvertreter des Bischofs und zugleich oberster Verwaltungschef. Zusammen mit rund 250 Gläubigen feierte er zunächst die Heilige Messe in der St. Apollonia-Kirche in Kisselbach, danach pilgerte er in einer Prozession mit Kerzen und Gebeten zu der im Wald gelegenen kleinen Kapelle. Konzelebrant war der neuernannte Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Rheinböllen, Thomas Schneider.
In seiner Begrüßung erinnerte Plettenberg, dass die hiesige Region ihm nicht ganz unbekannt sei, übernahm er doch in seiner Zeit als Schulpfarrer der Alfred-Delp-Schule in Hargesheim gelegentlich Dienste in der Pfarreiengemeinschaft Rheinböllen, insbesondere in Liebshausen und in der Stadt selbst.
In seiner Predigt bezog er sich insbesondere auf den Lesungstext aus dem Buch des Propheten Ezechiel: „Der Prophet Ezechiel war ein Exilsprophet. Zur damaligen Zeit war das Volk Israel in babylonischer Gefangenschaft. Der Prophet hatte aber eine Vision, das Gott mit seinem Volk in die Fremde geht. Gott möchte Beziehung zum Volk, nicht zu toten Steinen“, legte der Generalvikar diesen Bibeltext aus. Weiter führte er an, dass dies auch durch Jesus Christus spürbar sei: „Gott geht in die Armut des Menschseins, in das Ungewisse. Auch Maria hat sich in den Dienst nehmen lassen, ohne zu wissen, was es heißt Mutter Gottes zu sein“, führte Ulrich von Plettenberg aus. Der Generalvikar nahm in seiner Predigt Bezug zur aktuellen Umsetzung der Bistumssynode. Auch er wisse noch nicht, wohin der Weg hinführt. Aber er hat Vertrauen, dass Gott dem Bistum Trier den Weg zeige. Er rief die Gläubigen auf, diesen Weg mitzugehen: „Wir sind herausgerufen aus der Selbstbezogenheit, um zu den Menschen an den Rändern zu gehen. Wir sind da für die Menschen und nicht zum Selbstzweck. Wenn Gott in die Fremde geht, sollten auch wir es tun, auch wenn viele Menschen außerhalb von Kirche uns fremdgeworden sind“.
Musikalisch mitgestaltet wurde der Gottesdienst in der Kirche vom Singkreis Simmern unter der Leitung von Andrea Jansen und dem Organisten Mathias Henrich. Das Gebet an der Waldkapelle gestaltete der Kirchenchor „Cäcilia“ unter der Leitung von Heinz Vogel mit. Als Vorbeter fungierten Lucia Schorn und Simone Wald. Lesung und Fürbitten wurden vorgetragen von Katharina Galle.
Die kommende Lichterprozession am Donnerstag, 13. September beginnt um 18.30 Uhr mit einer Heiligen Messe mit Pfarrer Bernhard Fuchs aus Kobern-Gondorf. Weitere Infos gibt es bei Lucia Schorn unter Tel. 06766-408 und auf www.pfarreiengemeinschaft-rheinboellen.de.
(red)