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Betzdorfer Forum widmet sich Thema „Armut“:Zuhören, wahrnehmen, erstnehmen

Das 20. Betzdorfer Forum zum Tag der Arbeit widmete sich dem Thema "Armut."
Weihbischof Franz Josef Gebert, Ministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (rechts) und Dr. Martina Messan, Referentin des Caritasverbands für die Diözese Trier.
Datum:
6. Mai 2019
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Betzdorf – „Zuhören heißt, wahr- und ernstnehmen und das ist etwas sehr wichtiges im Leben“, betont der Trierer Weihbischof Franz Josef Gebert anlässlich des 20. „Betzdorfer Forums zum Tag der Arbeit“ am 3. Mai. Der Vormittag war Teil der Initiative „Hört ihnen wirklich zu“, welche vom Caritasverband für die Diözese Trier initiiert wurde.

„Trotz aller guten Konjunkturentwicklungen: Die Zahl der Langzeitarbeitssuchenden hat sich kaum verändert“, berichtet Weihbischof Gebert, der gleichzeitig Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes ist. Dabei liegt hier oft die Ursache von Armut. Die Kirche sieht er als Partner, um diesen Menschen zu helfen. Hier setzt auch die Aktion Arbeit im Bistum Trier an. Ziel der Initiative ist es unter anderem, Menschen beim (Wieder-)Einstieg in die Erwerbsfähigkeit zu helfen.

Die Aktion Arbeit wie auch andere Akteure unterstützen Projekte des Caritasverbands Rhein-Wied-Sieg. „Ohne diese Initiativen hätten wir schon oft aufgeben müssen“, bedankt sich Caritasdirektor Eberhard Köhler.

Um die Ursachen zu bekämpfen, helfen keine Parolen, sondern konkrete Lösungen, betont der Weihbischof und er weiß: „Vorurteile entstehen dort, wo keine Begegnung, kein Kennenlernen stattfindet“.

Die rheinland-pfälzische Arbeits- und Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler skizziert ihre Idee eines Aktionsplanes: „Vieles kann im Land bewegt, in der Region und vor Ort positiv beeinflusst werden“. Es gehe darum, mit und nicht über die Menschen zu sprechen und sie somit einzubeziehen. „Wir müssen deren konkret verbessern und zwar mit den sozialen Akteuren vor Ort“, fordert sie. Diesem Gedanken schließt sich auch der Weihbischof an. „Wir müssen die Empfänger zu Mitspielern machen und zu einem gemeinsamen Weg aus der prekären Situation kommen“.

Getreu dem ersten Perspektivwechsel aus der Trierer Bistumssynode „Vom Einzelnen her denken“, rückte der Journalist Carsten Tesch unterschiedliche Schicksale in den Blick der anwesenden Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft. In Form eines Storystellings gab er einen ehrlichen und eindrücklichen Einblick in die Situation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der CarMen gGmbH (Caritas für Menschen in Beschäftigung) in Koblenz.

Gebert dankt allen Ehren- und Hauptamtlichen, „die mit Leib, Herz und Seele dabei sind“ für ihre Beharrlichkeit und forderte auf zur gegenseitigen Unterstützung, „damit wir nicht mutlos werden“.

Das Forum bildete den Auftakt zum Jubiläumsjahr des Caritasverbands. Den Höhepunkt des 100-jährigen Bestehens der Geschäftsstelle Neuwied bildet der Elisabeth-Tag im November. Veranstaltet wurde der Tag von: Caritasverband Rhein-Wied-Sieg, Geschäftsstelle Betzdorf und Caritas Dienste und Arbeit gGmbH, Caritasverband für die Diözese Trier e. V., Aktion Arbeit im Bistum Trier, Katholischen Erwachsenenbildung Dekanat Kirchen.

Weitere Informationen zum Caritasverband gibt es unter Tel.: 02741-9760-21. Näheres zur Aktion Arbeit gibt es auf www.bistum-trier.de/aktionarbeit/

(jf)