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Evangelische und katholische Christen in Völklingen feiern gemeinsam den Reformationstag:Zur Freiheit befreit: Pantomime Jomi stellt Botschaften des Glaubens szenisch dar

Mit einem ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Zur Freiheit befreit“ haben evangelische und katholische Christen in Völklingen den diesjährigen Reformationstag gefeiert. Der Wortgottesdienst in der evangelischen Versöhnungskirche wurde vom saarländischen Pantomime Jomi mitgestaltet.
Bildquelle: Ute Kirch / Bistum Trier
Datum:
2. Nov. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Völklingen – Mit einem ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Zur Freiheit befreit“ haben evangelische und katholische Christen in Völklingen den diesjährigen Reformationstag gefeiert. Der Wortgottesdienst in der evangelischen Versöhnungskirche wurde vom saarländischen Pantomime Jomi (Josef Michael Kreutzer) mitgestaltet. In zwei Szenen stellte der gehörlose Künstler zwei zentrale Botschaften des Glaubens „Zur Freiheit befreit“ und „Eingeladen zum großen Festmahl“ pantomimisch dar. „Diese Themen vereinen uns als Christen. Auf die besondere Art der Glaubensverkündung durch Jomi eröffnen sich uns neue Zugänge zu der Thematik“, sagte der evangelische Pfarrer Klaus Köhler.

Den ökumenischen Gottesdienst am Reformationstag in Völklingen organisierten Pfarrer Johann Christoph Schmidt, Organist Lutz Gillmann, Gemeindereferentin Andrea Schwindling und Pastor Klaus Köhler. Bildquelle: Ute Kirch / Bistum Trier

Dass es keineswegs eine abwegige Idee sei, den Reformationstag gemeinsam zu feiern, betonte auch die katholische Gemeindereferentin Andrea Schwindling: „Ökumene wird bei uns in Völklingen seit Langem groß geschrieben.“ Darüber hinaus wirkten der evangelische Pfarrer Johann Christoph Schmidt, der Chor der Versöhnungskirchengemeinde und Organist Lutz Gillmann an der Gestaltung des Wortgottesdienstes mit.

Ursprünglich sollte Jomi bereits bei der Nacht der Kirchen an Pfingsten auftreten, die in Völklingen traditionell ökumenisch organisiert wird. Doch die Veranstaltung musste wegen der Pandemie zwei Mal abgesagt werden. „So haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, wie Jomi trotzdem auftreten kann“, sagen Schwindling und Köhler.

Bildquelle: Ute Kirch / Bistum Trier

In der abgedunkelten Kirche, tauchten zwei Scheinwerfer nur den Künstler und ein schlichtes Holzkreuz in weißes Licht – in diesem Rahmen stellte Jomi die Botschaften szenisch dar. Zu Beginn ist der Mensch an Fäden gefangen wie eine Marionette. Das Bild steht symbolisch für die ständige Hektik, den Ärger in der Familie und den Stress am Arbeitsplatz. Sie vermitteln dem Menschen das Gefühl, allmählich zum willenlosen Befehlsempfänger eines übermächtigen Puppenspielers zu werden, der das Spielkreuz in der Hand hält und den Menschen nach Gutdünken agieren lässt. Nach und nach befreit sich Jomi von den meisten Fäden und lehnt sich so gegen die Fremdbestimmung auf. Während er seine scheinbare Freiheit genießt, bemerkt er, dass er noch durch einen Faden – dem Herzfaden – mit dem Puppenspieler verbunden ist. Er will auch diesen Faden zerreißen, doch der Blick auf das Kreuz, das ihm eine Botschaft zu vermitteln sucht, lässt ihn innehalten. Zunächst versteht er diese Botschaft nicht und bemerkt nur, dass ihn der Faden, jedes Mal, wenn er ihn berührt in die Isolation führt. Verzweifelt bricht er zusammen, bis ihn das helle Licht, das vom Kreuz ausgeht, aufmerksam werden lässt. Als er das Kreuz berührt, versteht er die Botschaft – der Herzfaden führt zum Kreuz und zu Gott. Er lächelt und nimmt den Auftrag an, den Menschen den inneren Frieden zu bringen.

(uk)