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Auftaktveranstaltung zum Jahresthema der KEB im Cusanus-Gymnasium:"Zwei sind besser als einer allein"

Philosoph Prof. Dr. Joachim Söder aus Aachen erläuterte im Rahmen des Katholischen Forums in Koblenz, warum Menschen in Beziehungen leben.
Der Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz Georg Falke (links) und der neue Arbeitsbereichsleiter der Erwachsenenbildung im Bischöflichen Generalvikariat Trier Thomas Berenz (rechts) begrüßten den Referenten Prof. Dr. Joachim Söder.
Datum:
7. Feb. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Koblenz – „Ich bin nur ein einfacher Philosoph, daher kann ich keine Beziehungsratschläge geben“, doch Prof. Dr. Joachim Söder aus Aachen gab den Zuhörern im Koblenzer Cusanus-Gymnasium Denkanstöße mit auf den Weg, um einmal genauer hinzuschauen auf ihre Beziehungen zu anderen und zu sich selbst. Der Professor an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen eröffnete die neue Saison des Katholischen Forums; sein Vortrag „Zwei sind besser als einer allein – Beziehung heute leben“ war gleichzeitig die Auftaktveranstaltung zum Jahresthema „beziehung.macht.mensch“ der Katholischen Erwachsenenbildung Koblenz (KEB). In unserer heutigen Zeit komme es vielen Menschen darauf an, ihren eigenen Vorteil zu maximieren, behauptete Söder. Beziehungen seien dabei immer von Machtfragen geprägt: „Wer kann den besseren Rotwein kredenzen? Wer macht die exotischeren Reisen?  Lohnt es sich in so einer Welt zu leben?“, fragte er ins Plenum. „Eigentlich sind wir auf Kooperation und Beziehung angelegt. Wir sind von Grund auf menschenfreundlich. Dies steckt in unserer Natur. Doch diese Anlage wird verbildet durch Schule, falsche Freunde und schwierige Familienverhältnisse“, so Söders These. „Viele schotten sich ab. Doch diese Menschen sind abgestumpft und erleben keine Sinnerfahrungen“, erklärte er. Ohne Sinnerfahrungen mache es jedoch keinen Sinn, morgens aus dem Bett aufzustehen. „Erst in Beziehungsdimensionen wird Sinn wirklich. Sinn ist etwas, dass mehr ist als Naturwissenschaft“, erläuterte der Philosoph. Umschlossen werde die Sinnhaftigkeit von einem höheren Sinn, welcher in der Wissenschaft als Übersinn oder auch als Gott bezeichnet werde. „Wir leben in der Beziehung zu uns selbst, zu Anderen, zu unserer Umwelt ganz allgemein und in der Beziehung zu Gott“, erklärte der studierte Theologe. Dabei wirke sich eine starke Beziehung und enge Bindung zwischen Kindern und Eltern oder anderen Vertrauenspersonen positiv auf den Nachwuchs aus. „Sie kommen dann besser durchs Leben, denn diese Bindung ermöglicht Freiheit, weil die Kinder sich sicher gebunden wissen. Dies zeigt sich auch noch im Leben von Erwachsenen“, erklärte Söder. Zu Beginn der Veranstaltung sprach der neue Arbeitsbereichsleiter der Erwachsenenbildung im Bischöfliches Generalvikariat Trier Thomas Berenz ein Grußwort und stellte sich und das Jahresthema der KEB vor. Beziehungen seien etwas ganz Alltägliches – Beziehungen am Arbeitsplatz, in Familien oder zu Freunden. „Doch sie besitzen eine hohe Relevanz für uns und unser gelingendes Leben“, begründete er die Wahl des Jahresthemas „beziehung.macht.mensch“. „Bleiben wir miteinander in Beziehung“, wünschte er den Besuchern im "Klangraum" des Gymnasiums. Die nächste Veranstaltung im Rahmen des Katholischen Forums findet am Mittwoch, 15. Februar (19 Uhr), ebenfalls im Cusanus-Gymnasium (Hohenzollernstraße 13-17) statt. Weitere Informationen gibt es unter Tel.: 0261-9635590 oder auf www.keb-koblenz.de.

(jf)