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Heinz-Peter Wilbertz ist neuer Diakon in Koblenz:Zwischen Notaufnahme und Gottesdienst

Seit Anfang Juli ist Heinz-Peter Wilbertz neuer Ständiger Diakon in Koblenz-Moselweiß. In seinem Hauptberuf ist er Krankenpfleger in der Notaufnahme.
Heinz-Peter Wilbertz ist neuer Ständiger Diakon in Koblenz-Moselweiß.
Datum:
10. Juli 2018
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Koblenz – Zuverlässigkeit und Verschwiegenheit, Kooperationsfähigkeit und einfühlsame Umgangsformen sowie Verantwortungsbereitschaft – lauten einige der Voraussetzungen, um Ständiger Diakon im Bistum Trier zu werden. Diese Eigenschaften bringt Heinz-Peter Wilbertz als gelernter Krankenpfleger sowieso schon mit. Seit Anfang Juli ist er neben seinem Dienst in der Notaufnahme des evangelischen Stift Krankenhauses St. Martin in Koblenz auch in der Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Moselweiß tätig.

„Medizinische Sachen sind wichtig, aber das Mitfühlen und -leiden, gute Worte, die Hand, die man hält, sind für Menschen im Krankenhaus ebenso bedeutend“, erklärt Wilbertz, der dem Beruf des Krankenpflegers seit 1989 nachgeht. Ein kleines Büchlein zum Thema „Seelsorger in der Krankenpflege“, positive Erfahrungen in seiner Gemeinde St. Josef und ein Gespräch mit Pfarrer Stephan Wolff haben ihn auf die Idee gebracht, Diakon zu werden. „Zuvor habe ich mir die Idee viele Jahre durch den Kopf gehen lassen“, gibt der 53-Jährige zu. 2003 ist er nach einem Umbruch in den Koblenzer Stadtteil Oberwerth gezogen. „Ich wollte mich dann kirchlich engagieren. Ich bin einfach ins Pfarrbüro gegangen und habe gefragt, ob ich als Lektor anfangen könne“. Daraus entwickelte sich ein vielfältiges Engagement: Vom Lektor über Kommunionhelfer zum Mitglied im Pfarrgemeinderat.

Im Oktober 2013 hat er dann mit der dreijährigen Ausbildung (inklusive einem Orientierungsjahr) parallel zu seinem Beruf begonnen. Am 23. Juni wurden er und zwei weitere Männer von Bischof Dr. Stephan Ackermann im Trierer Dom geweiht. „Das war der größte Tag meines Lebens!“, betont Wilbertz, der als Hobby das Singen in Gemeinschaft angibt. Er ist Mitglied in einem Vokalensemble und in einem Kirchenchor, deren Auftritte in Zukunft mit seinem Dienstplan als Diakon wohl kollidieren, glaubt er. „Singen ist für mich das schönste Gebet“, daher wird er sicherlich weiterhin einen Weg finden, seiner Leidenschaft nachzugehen.

Seine Aufgaben

Die Kraft für seine neue Arbeit als Diakon nimmt er aus seiner Heimatpfarrei St. Josef: „In der Gemeinde habe ich die Liebe Christi erfahren, die ich jetzt als Diakon repräsentieren kann.“ Zu seinen neuen Aufgaben zählt unter anderem die Verkündigung des Evangeliums. „Das heißt, vorleben, anpacken, mitmachen und die dienende Liebe Jesu zu repräsentieren“. Während der Eucharistiefeier gehöre auch die Predigt dazu. Des Weiteren zählen die Liturgieassistenz während der Eucharistiefeier und die Leitung von Andachten sowie anderen Gottesdienstformen wie Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen dazu. Die dritte Säule sei die Diakonie: „Ich bin im Bereich der Krankenkommunion im Krankenhaus Kemperhof schon lange aktiv. Hier könnte ich mir auch einen Schwerpunkt für meine Arbeit in der Pfarreiengemeinschaft Moselweiß vorstellen.“ Sein Tag sei zudem durch und durch diakonisch, lächelt der Wahlschängel, der seit 1992 in der Stadt am Deutschen Eck wohnt und in Mayen geboren wurde. Momentan befinde er sich noch auf einer Art Vorstellungstour durch die Pfarrei.

Sein ständiger Begleiter ist das Te Deum. Dieses Gebetsbüchlein nimmt er auch mit zum Dienst, denn da bleibe meist nicht viel Zeit für ein ausführliches Stundengebet. „Ich hebe dann und wann das Buch hoch und sage: ‚Ich gehe mal eine Rauchen‘.“ Seine Kolleginnen und Kollegen wissen dann Bescheid: Der Nichtraucher legt eine kleine Pause in der Krankenhauskapelle ein, um zu beten. „Generell ist mir von Seiten der anderen ein interessiertes Wohlwollen entgegengebracht worden. Mein Chef hat ebenfalls viel Verständnis für meinen ‚Zweit-Job‘.“ Ein Diakonenkreuz trägt er an seiner Krankenhauskleidung. Bisher wurde er noch nicht darauf angesprochen, aber das kann ja noch werden, denn er wird auch weiterhin den Menschen in der Notaufnahme versorgen.

Ständiger Diakon

Bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) war das Diakonat ausschließlich eine Durchgangsstation auf dem Weg zur Priesterweihe. Erst nach 1965 wurde das Ständige Diakonat wieder belebt. Zu den beruflichen Voraussetzungen gehören neben einer abgeschlossenen Berufsausbildung und mehrjähriger Bewährung im Beruf unter anderem der erfolgreiche Abschluss des theologischen Studiums. Dieses absolvieren die Teilnehmer während ihrer Ausbildung. Das Mindestalter bei Verheirateten beträgt 35 Jahre; bei Ehelosen 25 Jahre. Weitere Informationen zum Diakonat gibt es auf www.bistum-trier.de/diakonat.

(jf)