Fronleichnam in Merchweiler und Wemmetsweiler :heraus gerufen zur gemeinsamen Prozession
Merchweiler – Schon um fünf Uhr Morgens herrscht in Merchweiler geschäftiges Treiben: In der Eichenstraße haben sich die Ministrantinnen und Ministranten der beiden Pfarreien Merchweiler Rosenkranzkönigin und St. Michael, Wemmetsweiler getroffen, um ihren Altar für die Fronleichnamsprozession vorzubereiten.
„Wir gestalten jedes Jahr zusammen einen Altar, seit die beiden Pfarreien zusammengehören“, erzählt Teresa, eine der Ministrantinnen. Rosenkranzkönigin und St. Michael sind Teil der Pfarreiengemeinschaft Merchweiler. Das Motto des Blumenteppichs der Ministrantinnen und Ministranten lautet: „heraus gerufen“ – wie der Titel des Abschlussdokuments der Synode des Bistums Trier. Mit bunten Blumen haben sie vier Menschen gelegt, die zusammen ein Dach tragen. „Das Dach der Kirche“, erklärt einer der Jugendlichen, „das sieht man doch!“ Um halb acht sind sie dann endlich fertig mit ihrem Altar. Jetzt schnell nach Hause, denn um halb zehn beginnt der Gottesdienst, zu dem in diesem Jahr hoher Besuch aus Trier da ist: Weihbischof Robert Brahm, der gerade auf Visitationsreise im Dekanat Illingen ist, wird den Gottesdienst feiern und die Monstranz während der Prozession tragen.
Zur Messe, die draußen vor dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr von Merchweiler stattfindet, haben sich mehr als 200 Gläubige eingefunden. Ganz vorne stehen in weißen Kleidern und schicken Anzügen die diesjährigen Kommunionkinder. Vor der Bühne mit dem Altar liegt der erste Fronleichnams-Teppich, den Mitglieder aus der Gemeinde gelegt haben: Sie haben die Feuerzungen des Pfingstwunders gelegt, über denen eine große Sonne scheint, unter der noch einmal das Motto des Tages steht: „heraus gerufen“. Über diesem Blumenteppich hält Weihbischof Brahm die Messe und auch er greift das Motto auf. „Kirche – das sind nicht Menschen hinter Mauern“, sagt Brahm zu Beginn des Gottesdienstes. „Das sind Menschen, die unterwegs sind.“
Kurz bevor sich die Prozession in Bewegung setzt, geht auch Dekanatsreferent Reiner Klein noch einmal auf das Motto ein, das nicht nur die Jugendlichen für ihren Altar gewählt haben, sondern das über der gesamten Prozession steht: „Wir wollen uns heute Morgen herausrufen lassen von Jesus Christus. Wir sind heraus gerufen und wollen Schritte in die Zukunft wagen. Miteinander sind wir gemeinsam unterwegs.“ So ziehen die Gläubigen aus Merchweiler, Wemmetsweiler und der ganzen Umgebung los. Der Weg der Fronleichnamsprozession führt von der Feuerwehr und dem daneben liegenden Rathaus durch die Breslauer Straße, die Katharinenstraße in die Berliner Straße, wo der erste Altar steht: Die Katholische Frauengemeinschaft hat hier eine weiße Taube auf blauem Grund mit gefärbtem Katzenstreu und Salz gelegt. Über der Taube steht: „Weg von Krieg und Hass“ und darunter „FRIEDEN“. Hier hält die Prozession für einige Minuten Inne zum Beten, Singen und für Fürbitten. Dann geht es weiter zum Altar der Ministrantinnen und Ministranten und schließlich zur Begegnungsstätte nach Wemmetsweiler. Nach dem Segen des Weihbischofs erwartet die Gläubigen hier heiße Gulaschsuppe, es gibt frische Flammkuchen und kühle Getränke.
Dominik Holl
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