Ministerpräsident Hans besucht Projekt des Dekanats Völklingen:kirche:mobil! ist „einfach wunderbar“
Püttlingen – Montagmorgen vor dem Rathaus in Püttlingen. Zwischen bunten Marktständen steht am 13. Juli auch kirche:mobil!, das rollende Informations- und Gesprächsangebot der katholischen Kirche im Dekanat Völklingen. Nicht zum ersten Mal sind Pastoralreferent Christoph Morgen, Gemeindereferentin Carla Martin und Diakon Christoph Storb hier auf dem Kardinal Maurer Platz, um mit Passanten ins Gespräch zu kommen. Immer mit dabei sind kirchliche Dienste und Gruppen, heute die Caritas und das Ambulante Hospiz St. Michael Völklingen. Kaum ist der bunt dekorierte Transporter geparkt, die seitliche Markise herausgerollt und Tische aufgebaut, schon bleiben die ersten Interessierten stehen. Die meisten sind zunächst neugierig und fragen, was da los ist. Für das Team von „kirche:mobil!“ ein prima Anknüpfungspunkt für ein Gespräch.
Dorthin fahren, wo die Menschen sind
Doch an diesem Morgen ist „noch mehr los“ als sonst, erklärt Christoph Morgen. Tobias Hans, Ministerpräsident des Saarlandes, hat seinen Besuch angekündigt. Im Rahmen seiner Sommertour durchs Land will er die Initiative aus dem Dekanat Völklingen kennenlernen. Um 9 Uhr ist es dann so weit, Hans und seine Begleitung treffen ein und erhalten vom Team des mobilen Kirchenstandes einen Einblick in dessen Ziele und Arbeitsweise. „Wir sind ausnahmslos für alle da, nicht nur für Kirchgänger“, sagt Diakon Storb. Man lasse sich ansprechen, höre zu, und bei Problemen versuche man – wenn möglich – zu helfen oder Hilfe zu vermitteln. Begegnungen zu ermöglichen, das ist das Programm des Kirchenmobils, das dorthin fährt, wo die Menschen sind. „Wir wollen zu den Menschen rausgehen und erfahren, was sie bewegt“, erklärt Pastoralreferent Morgen. Unterwegs sei man dann im ganzen Dekanat Völklingen, von Eiweiler bis in den Warndt, und das am liebsten gemeinsam mit den Ehrenamtlichen.
„Froh in den Sommer“, stellt Diakon Storb das Motto für den heutigen und die nächsten Einsätze vor. Ministerpräsident Hans hört aufmerksam zu und nimmt auch probeweise in dem als Gesprächsecke eingerichteten Innenraum des Transporters Platz. „Die Menschen immer wieder neu ansprechen“, das sei ein gutes Konzept, meint er und ist voll des Lobes. Das ist jetzt auch im Gästebuch des Kirchenmobils dokumentiert: „Ich finde das Projekt kirche:mobil! einfach wunderbar. Kirche kommt zu den Menschen, dorthin, wo sie leben, und nimmt ihre Bedürfnisse auf. Das Projekt mit seinen Mitstreitenden zeigt auf, dass Kirche neue Wege gehen kann und auch muss …“. Bevor Ministerpräsident Hans sich nach einer guten Stunde mit einem „Dankeschön für das Engagement, mit dem Sie vielen Menschen zeigen, dass sie nicht alleine sind“, wieder verabschiedet, unterhält er sich noch länger mit den Teams von der Caritas und dem Ambulanten Hospiz St. Michael über deren Arbeit, vor allem während der strikten Corona-Einschränkungen. Als kleines Andenken für seinen Besuch erhält er von Gemeindereferentin Martin unter anderem einen Kieselstein, bemalt mit einem Fisch, einem der ältesten christlichen Symbole.
Themen sind breit gefächert
Inspiriert durch die Synode im Bistum Trier und nach einer längeren Vorbereitungszeit im Dekanat Völklingen startete kirche:mobil! offiziell Mitte Februar. Das Projekt wurde von der Bischof-Stein-Stiftung mit 30.000 Euro gefördert. Nachdem die Corona-Einschränkungen im Saarland weitgehend gelockert wurden, ist das Team derzeit an drei Tagen der Woche unterwegs, um vor Ort Gespräche anzubieten. Das „ehrgeizige“ Ziel sind 200 Einsätze pro Jahr, informiert Pastoralreferent Morgen. 40 bis 50 Kontakte erreiche man derzeit pro Einsatz, so die erste Erfahrung. Die Themen der Menschen seien dabei breit gefächert, vom Gottesdienstbesuch in Coronazeiten über Trauerfälle in der Familie und Arbeitslosigkeit bis zu Fragen und Kommentaren, die das kirchliche Leben generell betreffen. Das Team freut sich über die Begegnungen am Stand, zu dem es mit kleinen Geschenken wie Papierschmetterlingen, Tageslosungen oder Kräutersäckchen einlädt. Ein sehbehinderter Mann habe den Lavendelgeruch bemerkt und anschließend lange über den Lavendel in seinem Garten erzählt, berichtet Gemeindereferentin Martin. Und geradezu symbolisch für die Arbeit des kirchlichen „Bäckerwagens“ sei es, wenn eine Frau ein paar Wochen nach ihrem Treffen mit den Frauen und Männern von kirche:mobil! wieder am selben Stand steht und berichtet, dass sie die Blumensamen, die sie dort geschenkt bekam, ausgesät hat, und dass die Pflanzen jetzt gekeimt sind.
Weitere Informationen zu kirche:mobil! gibt es hier: www.dekanat-voelklingen.de/kirchemobil/.
(red)