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Lebensberatungsstelle Mayen legt Jahresbericht 2019 vor:1.252 Menschen nahmen Angebote in Anspruch

Niedrigschwelllige Beratungsinstanz und mögliche Anlaufstelle für Jugendliche in Krisensituationen - Lebensberatung Mayen veröffentlicht Jahresbericht 2019
Lebens4c
Datum:
20. Mai 2020
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Mayen – 998 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben im Vorjahr Rat und Hilfe bei der Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle des Bistums Trier in Mayen gesucht. Weitere 254 Menschen nahmen an Elternkursen, offenen Sprechstunden oder Weiterbildungen teil. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht der Beratungsstelle herv

Der Jahresbericht zeigt auf, dass Kinder und Jugendliche die Lebensberatung hauptsächlich wegen Erschöpfung und Überlastung sowie Trennung, Scheidung, wechselhaftem Erziehungsstil und sonstigen Problemlagen der Eltern aufsuchten. 49 Prozent der Kinder und Jugendlichen leben nicht in ihrer Ursprungsfamilie mit beiden Elternteilen oder Adoptiveltern. Bei Erwachsenen sind die wichtigsten Beratungsthemen Überlastung/Stress, Kommunikationsprobleme, Belastungen durch kritische Lebensereignisse, Depressive Verstimmungen und Probleme bei der Partnerwahl oder -bindung.

Laut Jahresbericht gibt es im Leben von Kindern und Jugendlichen zahlreiche Stressfaktoren, die zunehmend zu Krisensituationen führen, in denen Orientierung und fachliche Hilfe notwendig wird. Demnach sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 20 Prozent aller Heranwachsenden in Deutschland von psychischen Problemen oder Verhaltensauffälligkeiten betroffen; etwa sechs Prozent sind behandlungsbedürftig krank. Als Beispiel wird der Fall „Anna“ geschildert: Anna ist zuhause großen Belastungen ausgesetzt. Ihr Vater konsumiert täglich Alkohol, ständig gibt es Streitereien zwischen den Eltern – bis hin zu Handgreiflichkeiten des Vaters. Die Tochter entwickelt Ängste und Panikattacken und beginnt, sich zu ritzen. Irgendwann vertraut sie sich der Schulsozialarbeiterin an, die zusammen mit ihr einen Termin bei der Lebensberatung vereinbart. Dort wird zunächst ein Notfallplan mit und für Anna entworfen und stabilisierend mit ihr gearbeitet. Bis zur diagnostischen Abklärung durch die Jugendpsychatrie nimmt Anna zur Überbrückung regelmäßige Gesprächstermine in der Beratungsstelle wahr. Zur Klärung der familiären Konflikte werden Familiengespräche geführt, die dazu beitragen, dass der Vater sich kritisch mit seiner Alkoholsucht auseinandersetzt und die Familie gemeinsam beginnt, an Veränderungen zu arbeiten. Ohne diesen erweiterten Blickwinkel würde möglicherweise die Einzelhilfe für Anna wirkungslos sein. Doch durch das niedrigschwellige Angebot der Beratungsstelle konnte Anna sich vertrauensvoll öffnen und fand direkte Hilfe in ihrer Notlage.

Träger der Lebensberatung in Mayen ist das Bistum Trier. Die Gesamtkosten der Beratungsstelle trug zu 41,9 Prozent das Bistum. Der Landkreis Mayen-Koblenz und der Städte Mayen sowie Andernach übernahmen 38,2 Prozent, das Land Rheinland-Pfalz 19,9 Prozent. Für die Menschen, die Beratung und Hilfe suchen, sind die Angebote der Lebensberatung kostenlos.

Die Lebensberatung in Mayen hat ihren Sitz in der St.-Veit-Straße 42, sie ist per E-Mail unter lb.mayen@bistum-trier.de oder unter Tel.: 02651-48085 zu erreichen. Die aktuellen Angebote gibt es im Internet unter www.mayen.lebensberatung.info. (red)