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230 Stofftaschen voller Lebensmittel für Bedürftige

1,6 Tonnen Lebensmittel haben Ehrenamtliche in der früheren Herz Jesu-Kirche in Neunkirchen in Stofftaschen gepackt. Die werden sie an Heiligabend verteilen.
Datum:
22. Dez. 2016
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Neunkirchen – „Mache ihr dies’ Jahr wieder was?“, wird Oswald Jenni, Diakon der Pfarrei St. Marien, oft gefragt, wenn er durch die Neunkirchener Innenstadt geht. „Ei, sicher!“, antwortet er dann. Wonach die Leute ihn fragen? Nach der „Heilig Abend Aktion“ in der ehemaligen Herz Jesu Kirche. Seit über 20 Jahren gibt es dort am Heiligen Abend warmes Essen für Menschen, die in prekären Situationen leben. Außerdem bekommt jeder eine Stofftasche mit Lebensmitteln: Kaffee, Dosenwurst, Nudeln, Obst, Hygieneartikel und eine Weihnachtskerze werden von Freiwilligen vor Heiligabend in die Taschen gepackt. 1,6 Tonnen Lebensmittel haben die Ehrenamtlichen am 21. Dezember auf 230 Stofftaschen verteilt. Die Zahl sei ein Erfahrungswert, erklärt Diakon Jenni. Es habe aber auch schon Jahre gegeben, da kamen über 270 Menschen an Heiligabend zu ihnen. “Unsere Tür bleibt offen“, betont der Diakon. „Wir schicken niemanden weg. Diese Herberge hat Platz für alle.“ „Erfinder“ der Aktion war Pfarrer Martin Münster, der mittlerweile im Ruhestand ist. Er hatte immer viel Kontakt mit Menschen auf der Straße. An Heiligabend lud er sie dann zu sich in die Kirche ein, und Küsterin Liane Brocker kochte für die Handvoll Bedürftiger, die kamen. Heute sind es über 200 Menschen, die an Heiligabend die Herz Jesu Kirche aufsuchen. Über 60 freiwillige Helferinnen und Helfer beteiligen sich an der Aktion. Manche helfen beim Packen im Voraus, andere bereiten den Saal für die Feier vor und wieder andere sind an Heiligabend selbst da und bewirten die vielen Menschen. Margret Kilian ist eine der fast 30 Ehrenamtlichen, die am 21. Dezember zum Packen gekommen ist. „Ich war früher selbst bedürftig“, erzählt sie. „Beim ersten Mal hatte ich Angst herzukommen, weil ich mich geniert hab. Beim dritten Mal habe ich mich dann entschlossen, mitzuhelfen.“ Franz Josef Koob, der lange Zeit im Pfarrgemeinderat in St. Marien tätig war, kommt schon seit 23 Jahren zum Helfen. Er schwärmt noch immer von der ersten „Heilig Abend Aktion“, die er begleitet hat: „Ich bin an dem Abend heim, als hätte ich mir selbst das schönste Geschenk gemacht. Wenn ich sehe, dass die Leute glücklich sind, bin ich auch glücklich.“ Und trotz eines Hirnschlags in diesem Sommer will er weitermachen: „So lange ich kann, mache ich mit!“

dh