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Gläubige gedenken in Welschnonnenkirche der Ordensgründerin :400. Todestag von Alix Le Clerc gefeiert

Bildung für junge Frauen: Ein geradezu revolutionäres Konzept im 17. Jahrhundert, das die Schwestern der Welschnonnen mit nach Trier brachten.
Präses Ulrich Laux (rechts) überreicht die Grußbotschaft von Kardinal Hollerich an den Präfekten der Marianischen Bürgersodalität, Anton Wyrobisch (links).
Datum:
12. Jan. 2022
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Trier – Eine geistliche Bewegung europäischer Ausmaße: So hat Kardinal Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg, den Welschnonnenorden (Congrégation Notre-Dame) charakterisiert. Am 9. Januar hat die Marianische Bürgersodalität Trier 1610 in der Trierer Welschnonnenkirche einen Festgottesdienst zum 400. Todestag der Gründerin des Ordens, Alix le Clerc, gefeiert.

Im 17. Jahrhundert waren Schwestern aus Luxemburg dem Vorbild der seligen Alix Le Clerc folgend nach Trier aufgebrochen, um hier das Bildungsmodell und das Charisma der Gründerin zu etablieren. Als Heimatbischof jener Schwestern wandte sich Kardinal Jean-Claude Hollerich in einer Grußbotschaft an die Sodalinnen und Sodalen. Alix Le Clerc habe eine Kongregation gegründet, „die in Luxemburg Fuß fasst und sich anschließend in Trier prägend ausbreitet. Heute würden wir sagen: Das hat europäische Ausmaße”, so der Erzbischof von Luxemburg. Nicht nur das Bildungsideal der Congrégation Notre-Dame sei für die damalige Zeit revolutionär gewesen, sondern auch auf dem Gebiet der Völkerverständigung hätten die Schwestern regelrechte Pionierarbeit geleistet: „Über Landesgrenzen hinweg und allen politischen und gesellschaftlichen Wirrungen zum Trotz wurde nicht nur armen und verwaisten Mädchen eine adäquate Erziehung und Bildung auf dem Stand der damaligen Zeit vermittelt sondern auch dadurch eine Lebensgrundlage geschaffen, die es ihnen ermöglichte, in den harten Rahmenbedingungen ihrer gesellschaftlichen Realität Fuß zu fassen und sich verwirklichen zu können”, resümierte Kardinal Hollerich das Wirken der Welschnonnen, deren Gründerin am 9. Januar 1622 in Nancy gestorben war.

Von der Idee der Welschnonnen ausgehend, Mädchen eine christlich geprägte Schulbildung zu ermöglichen, fragte der Präses der Marianischen Bürgersodalität Ulrich Laux, wie Schule in der heutigen Zeit eine christliche Haltung bewahren könne. Dabei bilde die Taufe die Grundlage für unseren Auftrag in der Welt von heute, den wir mit Hingabe erfüllen sollten. Der Zelebrant ermutigte die Gläubigen mit Hingabe einen Beitrag zu leisten, „dass wir europäisch denken und leben”.

Am Schluss des Gottesdienstes zeigten sich Präses Ulrich Laux sowie Präfekt Anton V. Wyrobisch optimistisch, in den kommenden Wochen die denkmalgerechte Innensanierung der 1717 geweihten Welschnonnenkirche erfolgreich abschliessen zu können.