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Junge Leute aus Trier und Umgebung engagieren sich bei der 72-Stunden-Aktion:72 Stunden gemeinsam anpacken

Wind und Regen trotzen die engagierten jungen Leute bei der 72-Stunden-Aktion, um die Welt ein Stückchen besser zu machen. Bischof Ackermann hat sie besucht.
Die Messdienerinnen ab 14 haben sich der Verschönerung des Pflegebads gewidmet
Datum:
20. Apr. 2024
Von:
Simone Bastreri
Bischof Ackermann schaut sich an, was hier entstehen wird: ein Schattenplätzchen mit Pergola

Trier – Noch ein Spatenstich, dann stützt sich Lennart Noll kurz auf dem Stiel des Gartengeräts ab und schaut nach seinen Freunden, die mit ihm gemeinsam seit den Morgenstunden Wind und Regen trotzen. Gerade graben sie ein rechteckiges Stück Rasen vor dem Gebäude der Lebenshilfe in der Töpferstraße in Trier um. In nur vier Tagen soll hier ein Schattenplatz für die Hausbewohner*innen entstehen, mit einer geschotterten und von einer Pergola überbauten und ringsum schön bepflanzten Fläche. Lennart und die anderen Messdiener aus den Trierer Stadtteilen Euren und Zewen bauen zusätzlich noch Hochbeete und verschönern im Gebäude den Raum des Pflege-Bads – und das in nur vier Tagen. Wenn sich Jugendliche und junge Erwachsene wie Lennarts Gruppe vom 18. bis 21. April ehrenamtlich für ein Projekt engagieren, um die Welt in ihrer direkten Umgebung ein kleines Stückchen besser zu machen, kann das nur eines heißen: Die 72-Stunden-Aktion des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend ist in diesem Jahr wieder am Start. Deutschlandweit engagieren sich während der vier Tage über 100.000 junge Menschen in sozialen und ökologischen Projekten, unterstützt durch Medienpartner, Sponsoren und Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche und Politik.

In Euren und Zewen sind insgesamt rund 80 Messdiener*innen aktiv

Obwohl in Trier zeitgleich die Heilig-Rock-Tage stattfinden, ist es dem Trierer Bischof Stephan Ackermann wichtig, seine Unterstützung für die Aktion zu zeigen und zu einer Stippvisite vorbeizuschauen. Als er in der Töpferstraße ankommt, ist zumindest eine kurze Regenpause eingetreten, anders als eine Stunde zuvor beim Besuch des Irscher Jugendclubs. Der verschönert auch bei strömendem Regen die Wegekapelle „Speiner Bildchen“. Hier bei der Lebenshilfe können  die rund 30 Helferinnen und Helfer der Messdiener-Gruppe zumindest ab und zu ins Haus zum Aufwärmen – natürlich mit Plastiktüten über den völlig dreckverklumpten Schuhen. Drinnen haben einige jüngeren Mädchen das Bemalen der Wände im Pflege-Bad übernommen. In der Mitte des Raums steht eine große Badewanne, in der die Lebenshilfe-Klienten mit Hilfe baden können. Dabei auf klinisch weiße Wände zu schauen, müsse ja nicht sein, findet auch Einrichtungsleiterin Verena Treinen. So haben die engagierten Teenies freie Hand bei der Gestaltung: Zu erkennen sind schon bunte Blumen und jugendstilartige Verzierungen.  

Eurener Ortsvorsteher Christoph Schnorpfeil sponsort den Schotter und packt auch sonst mit an

Ackermann schaut sich um und erkundigt sich nach dem Auftrag der Gruppe. Schnell wird klar, dass die Bewohner*innen der Lebenshilfe den Vorplatz des Hauses im Sommer ohne Beschattung gar nicht nutzen können, und dass die Aktion hier wirklich etwas bewirken kann. „Ich finde das wirklich toll, dass die jungen Leute so viel ihrer Zeit opfern, um sich hier zu beteiligen“, unterstreicht der Bischof. Das Motto der 72-Stunden-Aktion, die zuletzt 2019 stattfand, lautet „Uns schickt der Himmel“. Das sei sehr passend gewählt; denn es stimme eben nicht, dass die junge Generation nicht mehr zu begeistern sei und sich nicht engagiere, findet Ackermann. „Wir schaffen es, hier viele junge Leute zusammenzubekommen, die sonst oft nur an den Handys hocken, und die jetzt hier an der frischen Luft gemeinsam arbeiten“, schmunzelt Lennart. „Für Menschen mit Beeinträchtigung, wo ich zum Beispiel sonst nicht so in Kontakt komme. Es ist ‘ne schöne Reflexion, dass man checkt, wie es einem selber geht und was man selbst alles Gutes hat. Und das Ganze in dem Rahmen der Aktion mit einem Haufen cooler Leute.“

Mehr Informationen zur 72-Stunden-Aktion des BDKJ gibt es unter: www.72stunden.de und auf den Seiten des BDKJ Trier sowie bei den Medienpartner SWR und SR.