Zum Inhalt springen

Pontifikalamt mit Weihbischof Peters macht Mut:Abschied und Neubeginn im „Hunsrückdom“

Mehr als 1000 Jahre reicht die Geschichte des "Hunsrückdoms" in Ravengiersburg zurück. Nun sind die letzten Patres aus dem Kloster ausgezogen.
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Roswitha Schmidt bei der Begrüßung von Weihbischof Jörg Michael Peters.
Datum:
21. Aug. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle
Ravengiersburg – Die Zukunft des Klosters in Ravengiersburg ist ungewiss. Kein Anlass zur Trauer und Verzagtheit, wie das Pontifikalamt mit Weihbischof Jörg Michael Peters und ein Festakt im Refektorium am 20. August zeigten. Dennoch war es für die Gemeinde ein schwerer Schritt. Schon bei ihrer Begrüßung vermittelte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Roswitha Schmidt die Bedeutung des Klosters. Unter dem Thema „Tragt den Glauben durch die Zeit“ hatte die Pfarrei eingeladen. So konnten alle „zeigen, wir sind mit dem Hunsrückdom, seiner Geschichte und seiner Zukunft verbunden“, erklärte Roswitha Schmidt. Jörg Michael Peters war es ein besonderes Anliegen nicht nur Pfarrer Lutz Schultz und Dechant Ludwig Krag zu begrüßen, sondern auch Pater Josef. Er wohnte zuletzt wie Pater George im Kloster. Er steht für das letzte Projekt, in Ravengiersburg ein geistliches Zentrum errichten zu wollen. 2012 bis 2016 stellten sich die Vinzentiner aus Kerala (Indien) diesem „nicht ganz einfachen Unterfangen“, erklärte Peters. Einen besonderen Dank überbrachte er auch Pater Knappe von den Missionaren der Heiligen Familie, der mehr als 25 Jahre das Leben im Kloster Ravengiersburg prägte. „Er kennt wie kaum ein anderer jeden Winkel des Gebäudes“, war sich Peters sicher. Doch bei allem Rückblick und Dank sollte der Blick in die Zukunft gerichtet werden. Gerne wollte Peters der Einladung nach „Worten der Ermutigung“ nachkommen. Wie passend sei da das Zitat „Tragt den Glauben durch die Zeit“ aus seiner Sicht gewählt. Weiter zu denken, zu lernen, wie die fast 1000-jährige Geschichte neue Impuls geben kann, war der Wunsch des Weihbischofs. Leerstand und Verwaisung seien auch Teil der Geschichte. Leider zähle auch die Schließung des Berufsbildungswerks der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) dazu. Auch die Kommunionkinder erinnerten an die Jahre des Klosters, das Leben der Jugendlichen in der KAB, das Wirken der Mitarbeitenden, damit junge Menschen einen Beruf erlernen konnten, wo gearbeitet und gebaut wurde und sich Menschen begegneten. Den Stellenwert der Orgel für das kirchliche Leben rückten Organist Bernd Loch und der Kirchenchor in den Blick. Pfarrer Lutz Schultz erklärte zum Auftakt des Festaktes, dass der Zeitpunkt gekommen sei, sich mit der Vergangenheit zu befassen und Antworten auf Fragen, die sich mit dem Auszug und den leerstehenden Gebäude stellen, miteinander finden zu wollen. Es gebe Handlungsbedarfe, die riesige Summen fordern, die ratlos machen könnten. Nicht aufzugeben, sei das Ziel. Er dankte dem Verwaltungsrat und auch der Ortsgemeinde, die sich damit befassen. Auch den Dombauverein mit seinem Engagement für Konzerte und Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Kreismusikschule, würdigte er. Nach dem Auszug der beiden Patres fanden für einige Zeit junge Flüchtlinge Obdach im Kloster. Auch der gebürtige Hunsrücker Künstler Andreas Armin d´Orfey nutzt das Kloster als Atelier und Werkstatt im Kloster. „Nicht einfach den Auszug der Patres in aller Stille vollziehen. Sich vergegenwärtigen, dass es das Vergangene zu würdigen gilt, daraus zu lernen und zu motivieren für einen Neubeginn“, war das Anliegen mehrerer Besucher. Vorschläge für einen Neubeginn können auch an Ortsgemeinde, Verbandsgemeinde oder Pfarrei übermittelt werden und auch per E-Mail an info@pgm-simmern.de. (red)