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Heilig Kreuz Kirche in Ehrenbreitstein entweiht/ Filialkirche wird neue Pfarrkirche:Abschied und Neubeginn

Die Heilig Kreuz Kirche in Ehrenbreitstein wurde profaniert, da sie schon seit vielen Jahren nicht mehr genutzt wurde. Die Gemeinde hat bereits eine neue Heimat gefunden: Die Kapuzinerkirche ist nun ihre Pfarrkirche.
Die Heilig Kreuz Kirche in Ehrenbreitstein
Datum:
28. Nov. 2017
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Ehrenbreitstein – „Als Gemeinde haben Sie bereits eine neue Heimat gefunden“ – mit diesen Worten hat Weihbischof Jörg Michael Peters am 26. November den versammelten Gläubigen in der Heilig Kreuz Kirche in Koblenz-Ehrenbreitstein Mut zugesprochen. Die Kirche wurde profaniert, nachdem dort seit etwa sieben Jahren keine regelmäßigen Gottesdienste mehr stattfanden. Die Filialkirche St. Philippus und Jakobus (bekannt als „Kapuzinerkirche“), in der in den vergangenen Jahren die Messen der Gemeinde stattfanden, wurde an diesem Tag offiziell zur neuen Pfarrkirche ernannt.

„Am Christkönigssonntag haben Sie sich bestimmt etwas anderes gewünscht“, richtete Weihbischof Peters sein Wort an die Frauen und Männer in den Kirchenbänken. Gott ziehe jedoch nicht aus dieser Gemeinde. „Christus wendet Ihnen nicht den Rücken zu.“ Die Profanierung könne als eine Vorwegnahme von vielen Schritten gesehen werden, die den Gläubigen in den nächsten Jahren zugemutet würden. „Wir müssen als Christen Wege suchen, wie Glaube lebendig bleiben kann“, betonte Peters.

Peters griff die historische Bedeutung der Kirche in seiner Predigt auf: „Es ist ein geschichtsträchtiger Ort.“ Die ursprüngliche Kirche wurde 1707 errichtet. Am 31. Dezember 1944 wurde sie durch eine Luftmine bis auf die Gruft zerstört. „Die heutige Heilig Kreuz Kirche steht hier seit 1963/1964“, erklärte der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Koblenz Rechte Rheinseite Pater Dieter Lieblein OT in seiner Ansprache. „Mit den Jahren wurde die Heilig Kreuz Kirche für die Pfarrei aus ökonomischen Gründen nicht mehr unterhaltbar. Die Kosten konnten nicht durch die Kollekten der Gottesdienste und des Bistums gestemmt werden. Immer geringere Kirchenbesucherzahlen und immer größere Ausgaben zwangen uns zu diesem Schritt“, erläuterte Pater Dieter. Es sei schade, diesen Weg jetzt zu gehen, „weil so viele Ehrenbreitsteiner sich hier in ihrer Pfarrkirche wiederfinden und auch sehr viel Herzblut hineingesteckt haben.“

Während der Profanierung wurde an die Menschen gedacht, die in dieser Kirche viele erlebnisreiche, schöne, prunkvolle, aber auch traurige Gottesdienste feierten und hier die Bewältigung von Trauer fanden. „Halten Sie das Gebäude in Ehren und versammeln Sie sich gerne als lebendige Steine in Ihrer neuen Pfarrkirche, dort finden Sie alles, was sie hier hatten: Trost und Beistand“, sagte Peters. Abschließend dankte der Weihbischof allen Haupt- und Ehrenamtlichen für ihre Arbeit in der Gemeinde, unter anderem dem stellvertretenden Vorsitzenden des Verwaltungsrates Manfred Diehl.

Zu einem gemeinsamen Vaterunser und zur Verlesung der Profanierungsurkunde bat Weihbischof Peters alle anwesenden Gläubigen, sich in einem Kreis um den Altar zu versammeln. Die Andachtsfeier endete damit, dass Peters die Kerzen auf dem Altar löschte.

Durch die Profanierung wurde die Kirche dem Weltlichen zugeführt. Die beiden Herzen der Trierer Kurfürsten Franz Georg von Schönborn und Johann IX. Philipp von Walderdorff, die sich in der Krypta befanden, wurden bereits in die neue Pfarrkirche gebracht. Als Gebäude wird die Kirche bestehen bleiben. „Einige Gläubige würden die Kirche gerne kulturell nutzen, doch es gibt auch Gespräche mit einer orthodoxen Gemeinde“, berichtete Pater Dieter.

(jf)