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Rund 193.600 Euro fließen in die Förderung benachteiligter junger Menschen:Aktion Arbeit: Bischof hat TAFF-Spendensumme verdoppelt

Rund 193.600 Euro aus der Kampagne TAFF der Aktion Arbeit im Bistum fließen in die Förderung benachteiligter junger Menschen.
Sabine Bollhorst, Petra Margies, Gaby Meurer, Bischof Dr. Stephan Ackermann, Andrea Steyven, Silke Heiseler, Monika Berger, Dr. Hans Günther Ullrich und Stefan Minning (vlnr). (Fotos: I. Hülpes/Bistum Trier)
Datum:
30. Apr. 2021
Von:
Bischöfliche Pressestelle

Bistumsweit/Trier – Rund 96.800 Euro haben Privatpersonen und Unternehmen für die Kampagne TAFF – Talente flexibel fördern – der Aktion Arbeit im Bistum Trier gespendet. Allein beim TAFF-Benefizkonzert am Albert-Einstein-Gymnasium in Völklingen im vergangenen Dezember kamen rund 8.200 Euro zusammen. Bischof Dr. Stephan Ackermann hat den gesamten Betrag wie angekündigt aus den Mitteln des Bischöflichen Stuhls verdoppelt. Damit sind rund 193.600 Euro für die Unterstützung benachteiligter Jugendlicher auf ihrem Weg ins Berufsleben zusammengekommen. Über 200 junge Leute haben im Aktionszeitraum von der TAFF-Förderung profitiert. Wegen der Corona-Pandemie war das ursprünglich auf ein Jahr angelegte Projekt um weitere sechs Monate verlängert worden. Im Nachgang zur Kampagne will die Aktion Arbeit mit den sechs Kooperationspartnern Konsequenzen für das Handeln der Politik formulieren, die sich aus den gemeinsam gewonnenen Erkenntnissen ableiten. Die Marke TAFF soll als fester Bestandteil der Aktion Arbeit weiterentwickelt werden; es ist auch weiterhin möglich, für TAFF zu spenden.

Dr. Hans Günther Ullrich, Bischöflicher Beauftragter für die Aktion Arbeit

Ohne alternative Finanzierung geht es nicht

„Der Bedarf an individueller Förderung für Jugendliche, die durch das Raster des klassischen Bildungssystems gefallen sind, nimmt deutlich zu“, erklärt Dr. Hans Günther Ullrich, Bischöflicher Beauftragter für die Aktion Arbeit im Bistum Trier. „Das hat das Resümee, das wir gemeinsam mit unseren Projektpartnern gezogen haben, sehr deutlich gezeigt. Die vorhandenen öffentlichen Förderinstrumente reichen hier nicht aus – ohne alternative, zusätzliche finanzielle Förderung geht es nicht.“ Oftmals stünden kleineren Initiativen keine staatlichen Mittel zur Verfügung, wenn sie gezielt pädagogisch ausgefeilte und individuell auf die Bedürfnisse der jungen Klientel zugeschnittene Konzepte umsetzen möchten, bestätigt auch die Geschäftsführerin der Aktion Arbeit, Andrea Steyven. Die Arbeit von freien Trägern wie etwa dem Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück e.V. (VBS) finanziert sich vorwiegend aus eigenen Produktionseinnahmen und Spendengeldern – öffentliche Zuschüsse erhält der Verein nicht. Die Jugendlichen, die dort eine Tischlerausbildung oder ein Praktikum absolvieren und an Sprach- und Bildungskursen teilnehmen, haben auf Anhieb keinen Einstieg in den Arbeitsmarkt gefunden; Grund dafür sind körperliche oder psychische Vorerkrankungen, persönliche Schicksalsschläge wie der Tod eines Elternteils, Lernschwächen oder Sprach- und Bildungsdefizite. Das VBS-Fazit der TAFF-Förderung: Trotz der Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise konnten vier von 17 dort geförderten jungen Menschen eine Ausbildung beginnen, zwei haben sogar eine feste Anstellung gefunden.

Andrea Steyven, Geschäftsführerin der Aktion Arbeit

Konkrete Erfolge verzeichnen auch die übrigen fünf Projektpartner. So meldet Stefan Minning, Leiter der Beruflichen Integrationsdienste der Barmherzigen Brüder Saffig: „Vier von fünf jungen Menschen mit Behinderung, die bei uns den Ausbildungsgang Fachpraktiker Service in sozialen Einrichtungen absolviert haben, wurden von den Betrieben übernommen. Ohne intensive Unterstützung wäre das nicht möglich gewesen.“ Der Bürgerservice Trier (BÜS) hat mit der Hilfe von TAFF eine halbe Psychologenstelle einrichten können. Die jungen Frauen und Männer, die dort eine Ausbildung absolvieren oder darauf vorbereitet werden, leiden zum Großteil an massiven psychischen Vorerkrankungen. Man könne nun viel schneller und gezielter auf individuelle Problemlagen eingehen als zuvor, berichtet Monika Berger von der BÜS-Geschäftsleitung. Darüber hinaus wurden verschiedene Trainingsformen, etwa ein Sozialkompetenz-Training, entwickelt; rund 150 junge Frauen und Männer haben davon profitiert. Der Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück hat mit TAFF-Unterstützung einen Entscheidungsfindungsparcours konzipiert, in dem im Rahmen des Lernpatenprojekts über 30 Achtklässler der Realschule-Plus in Traben-Trarbach geschult wurden. „In dem Workshop geben wir den Jugendlichen Strategien an die Hand, die ihnen helfen herauszufinden, welche Stärken sie haben, und wie sie sinnvolle Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft treffen“, erklärt Projektkoordinatorin Silke Heiseler. Im Saarland konnten 14 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 9 an dem Berufsorientierungsprogramm der Erwerbslosenselbsthilfe Püttlingen (ESH) teilnehmen. Das Format setzte sich aus Informationsveranstaltungen und individuellen Gesprächsangeboten zusammen. Der Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr begleitete vier Absolventinnen des „Fit für die Pflege“-Programms bei ihrem Einstieg in die Ausbildung – zwei der Teilnehmerinnen konnten mit guten Ergebnissen abschließen.

Weitere Informationen zur TAFF-Kampagne und der Aktion Arbeit im Bistum Trier gibt es auf www.aktion-arbeit.de.

(ih)